2024-05-02T16:12:49.858Z

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Traurige Verlierer: VfL-Kapitän Yigit Karademir nimmt die Glückwünsche von NFV-Präsident Günter Distelrath entgegen
Traurige Verlierer: VfL-Kapitän Yigit Karademir nimmt die Glückwünsche von NFV-Präsident Günter Distelrath entgegen

Großer Kampf ohne Happy End

VfL-Talente geben alles und verlieren in der Verlängerung gegen 96-Fans / Eklat bei der Siegerehrung

Am Abend beim Abschiedsessen in der Pizzeria L’Osteria konnten sie wieder lachen, ein paar Stunden zuvor war die Enttäuschung im August-Wenzel-Stadion in Barsinghausen noch übermächtig gewesen: Nach großem Kampf in einem rassigen Finale in der Verlängerung 2:4 von Hannover 96 besiegt und von Fans des Gegners auf das Übelste beleidigt – nichts und niemand konnte die U 19 des VfL Osnabrück nach der Niederlage im Finale um den Niedersachsenpokal trösten.

Auch die berechtigten Worte der Anerkennung und der Applaus der VfL-Fans stießen zunächst auf taube Ohren. Dabei war das Lob angebracht, denn zu welcher Leistung sich die Mannschaft dreieinhalb Wochen nach dem Abstieg aus der Bundesliga und dem 1:9-Debakel gegen St. Pauli steigerte, ist aller Ehren wert.

Mit Teamgeist und Moral stürzte sich die Mannschaft hoch motiviert in das Endspiel, holte in 120 Minuten alle Reserven aus sich heraus und steckte Rückschläge weg. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen“, sagte Trainer Kristopher Fetz, „alle haben alles gegeben, es gab keinen Ausfall, und wir waren dem Sieg ganz nahe.“

Vor 500 Zuschauern erwischte der VfL den besseren Start und ging durch einen Freistoß von Jannik Zahmel (26.) in Führung; beteiligt an dem Treffer war auch Jannik Pantke, der den Ball per Kopf abfälschte. Zahmel verpasste das 2:0, als er aus spitzem Winkel das leere Tor verfehlte (27.). Die 96er schlugen zurück, trafen per Freistoß durch Tresoldi (30.) und per Foulelfmeter durch Podrimaj (67.).

Die Lila-Weißen schüttelten sich kurz – und erzwangen die Verlängerung durch einen schönen Treffer von Tom-Julian Kanowski (75.). Der offene Schlagabtausch ging in eine Zusatzrunde, in der der VfL durch Sergen Yüksekdag die größte Chance hatte; der Osnabrücker verfehlte nach einem langen Sprint und einem Heber über Dettmer das Tor knapp.

Auch nach dem dritten 96-Tor durch Rau (106.) hielt der VfL dagegen und die Partie offen; erst nach dem herrlichen Fallrückzieher-Tor von Tresoldi (112.) war das Finale entschieden. Das packende Endspiel war Werbung für den Jugendfußball und den NFV, doch es wurde getrübt durch die Beleidigungen und Schmähungen gegen das VfL-Team, mit denen die Mehrzahl der 96-Fans die Siegerehrung begleiteten.

Ein letztes Mal unterstrich die U19 des VfL, was sie sich nach dem Trainerwechsel erarbeitet hat. Kristopher Fetz bleibt zuständig für die älteste NLZ-Mannschaft, aus der Jannik Zahmel zu den Profis wechselt. Torwart Luca Böggemann, Yigit Karademir und Kevin Wiethaup, die weiter in der U19 spielen, werden so oft wie möglich bei den Profis trainieren. Außerdem bleiben Max Ritter, Jan-Philipp Stottmann, Max Bartels, Mats Jakob Remberg, Mika Leue und Leonit Basha, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab.

Für Kapitän Berkan Ersoy, Linksverteidiger Kanowski, Arvin Moulai, Mika Winkel (SC Melle), Philipp Schmidt (Bersenbrück?), Jan Chorushij und Yüksekdag (SV Rödinghausen?) endet mit dem Eintritt in den Männerbereich die Zeit beim VfL. Sie erlebten einen denkwürdigen Abschied, an dem sie ihren Anteil hatten.

VfL U 19: Böggemann – Bartels, Karademir, Pantke (ab 91. Yüksekdag) – Rittter, Ersoy, Kanowski – Wiethaup (ab 117. Schmidt), Stottmann (ab 78. Chorushij) – Moulai (ab 117. Winkel), Zahmel (ab 70. Basha).

Tore: 1:0 Zahmel/Pantke (26., Freistoß, per Kopf verlängert von Pantke), 1:1 Tresoldi (30., Freistoß aus 17 Metern), 1:2 Podrimaj (67., Elfmeter, Foul Pantke), 2:2 Kanowski (75., Linksschuss aus halb linker Position), 2:3 Rau (106., Rechtsschuss aus kurzer Distanz), 2:4 Tresoldi (112., Fallrückzieher nach Rechtsflanke von Rau).

Schiedsrichter: Tobias Geismann (Northeim). – Zuschauer: 500 im August-Wenzel-Stadion, Barsinghausen.

Aufrufe: 027.5.2022, 20:00 Uhr
Harald PistoriusAutor