In der sechsten und letzten Gruppe der Vorrunde der diesjährigen Hallenstadtmeisterschaft Mönchengladbach bahnte sich früh ein kleiner Sieger der Herzen an. Blau-Weiss Meer begeisterte von Spiel eins an mit angriffslustigem Fußball.
Und die Blau-Weißen wussten das beste Publikum des Tages in der Jahnhalle in ihrem Rücken. „Blau-Weiss Meer“-Sprechchöre und frenetischer Jubel wurden vom Schwenken hellblauer Fahnen begleitet. Und dahinter lebte auch der C-Ligist SV Wickrathberg seinen kleinen sportlichen Traum. Das Rennen machte ganz vorne jedoch der haushohe Favorit Sportfreunde Neuwerk, denn der Bezirksligist gewann die Gruppe ohne Punktverlust und zog somit direkt in die Endrunde ein.
Die Neuwerker machten es im Stile einer Spitzenmannschaft. Nach dem Motto „ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss“ spielten sie mit Ergebnisfußball eine ruhige Vorrunde. In den ersten beiden Spielen hielten ihre Gegner jeweils lange mit, erst in den Schlussminuten wurde es ergebnistechnisch deutlich.
Im dritten Spiel gegen den bis dahin überraschend starken C-Ligist Wickrathberg zeigte dann Neuwerk aber seine Dominanz. Schon nach drei Minuten stand es 3:0 und die Bezirksligisten nagelten den Underdog in seiner eigenen Hälfte fest. Serkan Pacali traf im dritten Spiel wie schon in den ersten beiden Partien, diesmal gleich drei Mal, Marwan El Khoulati Haroun markierte mit dem 4:0 und 5:0 dann seinen fünften und sechsten Treffer des Tages. Auch fünf andere Neuwerker durften sich beim schlussendlichen 10:0 in die Torschützenliste eintragen. Auch gegen Fortuna, die außer in den ersten paar Minuten kaum dagegen hielt wurde es ähnlich deutlich (10:0).
Für Meer wurde es nach einem klaren Auftaktsieg gegen Fortuna (5:1) im zweiten Spiel bereits knapp. 0:2 lag man nach sechs Minuten schon gegen Underdog Turanspor Rheydt zurück, eine kleine Überraschung deutete sich an. Doch Meer drehte das Spiel, erst auf 3:2, dann zogen sie nach dem Ausgleich durch Turanspor noch auf 5:3 davon. Die Blau-Weiss-Fans hatten nach langem Bibbern ihre Genugtuung. Und auch Spiel drei gegen den A-Ligisten Venn gestaltete Meer betont dominant. Ein Doppelschlag von Philipp Panitz brachte die Meerer früh in Front. Und die Führung hielten sie. Ganz knapp, 2:1 stand es am Ende. Auch wenn die Dominanz dem Überraschungsteam abhandenkam und Venn mehr als einmal hätte ausgleichen können. Es war mehr Glück als Tugend, doch auch das reichte.
Dann kam es zum Aufeinandertreffen der beiden überraschenden Teams des Abends, Meer und Wickrathberg. Lange war es ein offenes Duell, dann setzten sich die besser besetzten Blau-Weißen durch. Dem 1:0 in der fünften Minute folgten noch zwei späte Tore in der 13. und 15. Minute zum dann doch eindeutigen 3:0. Damit hatte Meer seinen ärgsten Verfolger im Spiel um Platz zwei abgehängt. Und Meer ging sogar ungeschlagen in das finale Duell um die Tabellenspitze und den direkten Einzug in die Endrunde gegen Neuwerk.
Der zwölfte Mann war im Finalspiel klar aufseiten der Blau-Weißen. Rund 100 Fans aus dem Meer-Block kannten kein Halten mehr und standen buchstäblich die ganze Zeit. Sportlich zeigte sich Neuwerk als der erwartete Favorit und zog in den ersten fünf Minuten schon auf 2:0 davon. Der einmal mehr treffsichere Marwan El Khoulati Haroun markierte dann zur Hälfte des Spiels das 3:0, eine Vorentscheidung, die durch das 4:0 durch Serkan Pacali (9.) bestätigt wurde. Dennis Berestovyy gelang zwar noch der Ehrentreffer für Meer zum 1:4 (10.), doch Neuwerk konterte munter weiter, war es nun doch gefordert. Ein Elfmeter- und ein weiterer Kontertreffer bedeuteten das 6:1 (11. und 12.). Joel Samba setzte den Schlusspunkt (13.). Ein 7:1, das dann doch deutlicher ausfiel als gedacht. Für die Meer-Fans, die an diesem Abend gefühlt ähnlich viel Kraft wie die Mannen auf dem Platz aufbrachten, war es nur eine kleine Enttäuschung. Meer erhält in der Zwischenrunde die Chance auf die Endrunde.
Die Hallenstadtmeisterschaft geht weiter im neuen Jahr. Am Donnerstag, 2. Januar, geht es zunächst in die Zwischenrunde, in der neben Meer auch Türkiyemspor, SV Lürrip, Rheydter SV, SC Hardt und SC Broich-Peel um die letzten zwei Tickets für die Endrunde kämpfen.