Wenn Niklas Schneider dachte, er hätte im Fußball alles erlebt, so wurde der Trainer des TuS Hackenheim nun eines Besseren belehrt. „Das war eines der geilsten Spiele, die ich jemals miterlebt habe“, gesteht der 29-Jährige nach dem spektakulären 4:3 (1:2)-Auswärtssieg des Landesliga-Tabellenführers beim SV Rodenbach. „Wirklich brutal spannend, echt der Hammer“, versucht Schneider seine Emotionen nach einer wahren Regenschlacht in Worte zu fassen. „Das fällt mir echt schwer, denn solche Spiele sind schwer zu überbieten“, gesteht der Hackenheimer.
„In der Halbzeitansprache haben wir die Jungs daran erinnert, dass wir die wichtigen Zweikämpfe einfach wieder für uns entscheiden müssen“, sagt Schneider, dessen Team den Anweisungen in Perfektion Folge leistete. „Nach Wiederanpfiff haben wir Rodenbach mit einer wahnsinnigen kämpferischen Leistung und allem was wir haben niedergerungen“, berichtet der 29-Jährige stolz. „Wir waren extrem gut im Pressing, haben Rodenbach gar nicht ins Spiel kommen lassen“, spricht Schneider von einer enormen Lautstärke und Emotionalität, die seine Mannschaft auf dem Platz brachte. „Wir waren gieriger und geiler darauf, den Sieg zu holen.“ Den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Frantzmann (61.) konterten die Hausherren noch nach einer Unaufmerksamkeit der Gäste durch Artim Bekteshi (68.), danach war nur noch Hackenheim am Drücker. Der eingewechselte Laurenz Bubach bereitete mit seiner Flanke das 3:3 vor (71.), während Torschütze Felix Frantzmann fünf Minuten später von der Linken Strafraumkante aus mit viel Gefühl auf Tim Hulsey flankte. Der Spielertrainer des TuS wurde gefoult, brachte den Ball aber im Fallen noch irgendwie im Tor unter. „Wir kriegen drei Gegentore und schießen gegen so einen starken Gegner vier“, sagt Niklas Schneider.
„Solche Emotionen gibt es nur im Fußball.“ Dass Keeper Marc Reekers beim Stand von 2:3 noch zweimal „überragend“ reagierte und den Primus im Spiel hielt, gehörte dabei aber auch zur Wahrheit. „Das war vom gesamten Team und den über 50 mitgereisten Fans eine Superleistung“, lobt Niklas Schneider. Ebenso unvergesslich wie der Sieg beim Konkurrenten, wurde dann auch die Busfahrt nach Hause. „Super, dass morgen Feiertag ist“, gibt Niklas Schneider zu Protokoll, eher der Hackenheimer Partybus wieder in Richtung Felseneck losrollte.
TuS: Reekers – Erbach, M. Gilles, Kienle (70. Bubach) – Sadeghi (65. Steyer), D. Gilles, Hulsey, Sperling – Maier, Frantzmann (84. Lahm), Gäns.