2024-06-14T14:12:32.331Z

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Maurice Krattenmacher darf schon in der Regionalliga ran
Maurice Krattenmacher darf schon in der Regionalliga ran – Foto: IMAGO/Sven Leifer

Haching im NLZ-Check: Krattenmacher ragt heraus - Bierofka-Elf muss zittern - U19 auf Kurs

Zweite Mannschaft spielt außer Konkurrenz Landesliga

Die Nachwuchsteams der SpVgg Unterhaching sind in der Winterpause. Wie hat sich die Jugend des Regionalligisten geschlagen? Der große NLZ-Check.

München – Die Nachwuchsabteilung der SpVgg Unterhaching ist jetzt Winterpause. Während der Cheftrainer Sandro Wagner noch in Katar bei der Weltmeisterschaft als Experte den Abschied von Reporter-Legende Béla Réthy begleitet hat, sind die NLZ-Übungsleiter längst in der Analyse der Herbstrunde und planen die Vorbereitung im neuen Jahr. Wir nehmen die bisherigen Leistungen der U17, U19 und U23 (außer Konkurrenz in der Landesliga Südwest) unter die Lupe.

Empfindliche Pleiten vor der Winterpause - für Bierofkas U17 wird es richtig eng

Mit Daniel Bierofka übernahm im Sommer ein erfahrener Trainer die U17 der SpVgg Unterhaching. Der Ex-Profi konnte als Spieler Bundesligaerfahrung beim TSV 1860 München, Bayer 04 Leverkusen und VfB Stuttgart sammeln. Als Trainer startete er seine Karriere bei den Löwen. Der 43-Jährige brachte die Giesinger 2018 in die 3. Liga zurück, und war seit seiner Entlassung in Innsbruck ohne Verein. Mit der U17 steckt Biero im Abstiegskampf der U17-Bundesliga. Bisher holten die B-Junioren der SpVgg Unterhaching in 14 Spielen 15 Punkte. Das bedeutet Tabellenplatz 13 – es fehlt aber nur ein Punkt zum rettenden Ufer. Nach der starken letzten Saison – die U17 wurde Zweiter - muss die Mannschaft in dieser Saison kleinere Brötchen backen.

In den Derbys gegen den Nachwuchs von der Säbener Straße und Bierofkas Ex-Klub sah es schlecht aus für die Hachinger. Bei den Roten kamen die Bierofka-Schützlinge am vergangenen Wochenende mit 1:6 unter die Räder, gegen die Blauen gab es Anfang Dezember eine 0:5 Heim-Klatsche. Zwei Derbys, null Punkte, 1:11 Tore: alles andere als erfreulich. Und das waren nicht die einzigen hohen Pleiten. Gegen den VfB Stuttgart verlor die U17 mit 0:6.

Noch ist nichts verloren, aber es wird knapp. In den Jugend-Bundesligen wird nur eine einfach Runde gespielt, danach geht es in Playoffs um die Deutsche Meisterschaft. Zwei Spiele stehen für die Hachinger jetzt noch aus: Gegen die Stuttgarter Kickers und den Nachwuchs vom SC Freiburg. In beiden Duellen geht es um Big Points im Abstiegskampf. Keines der beiden Teams ist schon aus der Gefahrenzone raus. Sechs Punkte müssen her, und selbst dann sind die B-Junioren eventuell noch auf Schützenhilfe angewiesen.

U19 der SpVgg Unterhaching steht über dem Strich und braucht nur noch wenige Punkte

Auch die U19 hat sich von den oberen Tabellenplätzen schon verabschiedet. Nach zehn Spielen stehen die Hachinger zwar nicht auf einem direkten Abstiegsplatz, der Vorsprung beträgt aber nur zwei Punkte. Bisher konnte die A-Jugend 14 Zähler holen, Spitzenreiter Mainz 05 hat doppelt so viele Punkted. Für die U19 ist es nach dem Aufstieg die zweite Saison in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest – Das Ziel, sich in der Liga zu etablieren und die Klasse zu halten, ist zum Greifen nahe.

In den Derbys hat die Elf von Marc Unterberger eine ausgeglichene Bilanz. Gegen den Nachwuchs des FC Bayern konnten sich die Hachinger zuhause nach einer packenden ersten Halbzeit knapp mit 3:2 durchsetzen. Eine Woche später fuhren die A-Junioren zum TSV 1860, verloren gegen die Junglöwen aber mit 1:3. Obwohl Girtler das Team aus der Vorstadt früh in Führung bringen konnte, gelang es nicht, das 1:0 über die Zeit zu bringen. Die Sechzger trafen in der 78. Minute zum Ausgleich und machten dann binnen zehn Minuten per Doppelschlag kurzen Prozess.

Hachings U23 spielt in der Landesliga Südwest außer Konkurrenz

Die zweite Mannschaft der SpVgg Unterhaching ist derzeit in der Landesliga Südwest aktiv. Die Mannschaft wird ebenfalls von Unterberger trainiert, spielt aber in der Liga ohne Wertung. Nach dem Rückzug des SC Ichenhausen sprang die U23 der Hachinger ein, die Ergebnisse werden allerdings nicht gewertet.

Hauptsächlich wird die zweite Mannschaft der Hachinger dafür genutzt, aufstrebenden Spielern Spielpraxis zu geben. Mithalten können die Reservisten der SpVgg Unterhaching in der Landesliga auf jeden Fall, nur zwei Spiele gingen verloren, viele Partien konnte die Unterberger-Elf für sich entscheiden.

Nicht nur Top-Talent Maurice Krattenmacher macht Manni Schwabl und Co. viel Freude

Die Profis sind auf Kurs, Sandro Wagner und seine Elf überwintern an der Tabellenspitze. Beleg für die gelungene Jugendarbeit in der Vorstadt ist Maurice Krattenmacher. Der 17-Jährige spielte schon letzte Saison groß auf, als er in der U17 23 Tore in 20 Spielen erzielte. In der aktuellen Spielzeit machte der offensive Mittelfeldspieler nur ein U19-Spiel. Bereits 16 Mal kam Krattenmacher unter Wagner in der Regionalliga zum Einsatz, die letzten sieben Spiele stand er in Startelf. Viermal traf er ins Schwarze, vier weitere Treffer legte der Juniorennationalspieler auf.

Auch Hannes Heilmair macht Manni Schwabl und den Hachingern Freude. Der 18-Jährige war letzte Saison Stammkeeper der A-Jugend – und kam damals bereits sieben Mal in der Ersten Mannschaft zum Einsatz. Heuer hält das Torwarttalent überwiegend in der U19 den Kasten sauber, sechs Mal hütete in der Landesliga das Tor der Hachinger Reserve.

Ein Name für die Zukunft könnte außerdem Cornelius Pfeiffer werden. Der Stürmer geht seit dieser Saison in der U17 der SpVgg Unterhaching auf Torejagd und traf sieben Mal in 14 Spielen. Der 16-Jährige läuft seit zwei Jahren für die Hachinger auf und ist in der Startelf der U17 nicht mehr wegzudenken. Ihm könnte der Sprung über die U19 zu den Profis gelingen.

Bierofka-Elf muss sich im Schlussspurt strecken - U19 hat alles in der eigenen Hand

Die U17 und auch die U19 kämpfen um den Klassenerhalt. Besonders die U17 ist unter Zugzwang – die Bierofka-Schützlinge brauchen bestenfalls sechs Punkte aus den noch zwei ausstehenden Spielen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. In den letzten drei Spielen vor der Winterpause kassierte die B-Jugend 17 Gegentore und schoss nur ein eigenes. Diesen Negativtrend wollen die Nachwuchskicker nach der Winterpause brechen. Essenziell dafür ist eine gelungene Vorbereitung.

Und auch die U19 kann sich noch nicht entspannt zurücklehnen. Im Moment steht die A-Jugend zwar über dem Strich, zwei Zähler Vorsprung sind aber kein großer Puffer. Anders wie bei der B-Jugend stehen für die Unterberger-Schützlinge noch sechs Spiele aus – außerdem hat das Team alles selbst in der Hand.

Und wenn‘s mal doch brennen sollte, kann Top-Talent Maurice Krattenmacher vielleicht in seinem eigentlichen Team glänzen, sofern ihn Sandro Wagner nicht im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg braucht und freigibt. (Thomas Jank)

Aufrufe: 015.12.2022, 13:42 Uhr
Thomas JankAutor