2024-05-08T14:46:11.570Z

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Für die Niederseelbacher Quintin Torke (l.) und Patrick Hammesfahr waren es bittere 90 Minuten, für den Weilbacher Andreas Kling beim klaren 9:0 sehr torreiche. 	Foto: Frank Heinen/rscp
Für die Niederseelbacher Quintin Torke (l.) und Patrick Hammesfahr waren es bittere 90 Minuten, für den Weilbacher Andreas Kling beim klaren 9:0 sehr torreiche. Foto: Frank Heinen/rscp

Gruppenliga: Niederseelbach kassiert 0:9 und zwei Feldverweise

Seelbacher Pleite in Weilbach +++ Wallrabenstein biegt Spiel um +++ Stubben rettet Eltviller Punkt in Nied +++ Bierstadt Remis in Eddersheim

Region. Turbulenter Jahresstart in der Gruppenliga: Der SV Wallrabenstein machte aus einem 1:3 ein 6:3, Bierstadts Gavin Schneider wurde zum idealen Joker und Eltvilles Keeper Alexander Stubben zum Elfmeter-Helden. Das Heimspiel von Tabellenführer SV Wiesbaden gegen Okriftel war verlegt worden, nachdem beim SVW Teambetreuer und Vorstandsbeisitzer Ralf Huth, der sich über Jahrzehnte hinweg mit Einsatz und Leidenschaft engagiert hatte, im Alter von 57 Jahren verstorben war. Die zunächst noch spielfreien Teams der TSG Wörsdorf, der SG Germania Wiesbaden und der SGN Diedenbergen starten am kommenden Spieltag.

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Ruckzuck führte der Vorletzte 3:1. Gastgeber-Trainer Dennis Deider nutzte die Pause, um seine Schützlinge zur Aufholjagd zu pushen. „Ich musste mal einen Tick lauter werden. Danach wurde die Marschroute, schneller zu spielen, komplett umgesetzt. Das war am Ende völlig verdient“, zeigte sich Deider vollauf versöhnt. Niklas Kern ging nach der Pause voran, erzielte das 2:3, glänzte auch als Einfädler und setzte aus 40-Metern den 6:3-Schlusspunkt.

Die Seelbacher hatten mit Amir Arrahmouni (25/zuletzt SV Wiesbaden) und Tarek El Funte (45/zuletzt Trainer bei Blau-Gelb Wiesbaden) noch zwei Gestandene aus dem Zylinder gezaubert, die den Personalengpass abfederten. Die Gäste wehrten sich nach Kräften, hatten aber die Rote Karte gegen Waldemar Kniss und die Ampelkarte gegen Patrick Hammesfahr zu verkraften, was die personelle Lage zusätzlich verschärft. Beide fallen nun zunächst gesperrt aus.

Beim Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit geriet Eltvilles Punktgewinn in Gefahr, doch Keeper Alexander Stubben ahnte die Ecke, parierte den Schuss von Ricardo Pereira. „Die Mannschaft hat das gut gemacht, war einen Tick besser. Alle haben zu 100 Prozent gezeigt, dass sie wollen“, trauerte Eltvilles Teammanager Sven Klärner sogar einem entgangenen Dreier nach. Angesichts des finalen Elfmeters konnte er aber mit dem Remis leben. Wobei die Gäste durchaus ihre Chancen hatten. Etwa durch David Sarris (Pfostentreffer) oder Can Taleghani, Florian Bücker, Lasse Jahn und Marlon Klärner. Nieds Coach Steffen Kaschel, dem acht, neun Spieler fehlten, sagte hinterher: "Ich denke, es ist ein gerechtes Unentschieden, es war ein gutes Spiel und ging hin und her."

Ohne den erkrankten Gerit Wintermeyer legte der FCB gegen die mit einigen Kräften des Hessenliga-Kaders bestückten Eddersheimer eine bärenstarke erste Hälfte hin. „Sehr giftig, laufbereit und mit viel Herzblut“, wie FCB-Coach René Keutmann befand. Der Lohn: Leonardo Goltz passte steil auf Paul Götz, der herrlich per Heber einschweißte. Nach der Pause wendete sich das Blatt. Die Gastgeber führten plötzlich 2:1, aber die Bierstädter ließen sich kein bisschen hängen. Keutmann wechselte mit Gavin Schneider den idealen Joker ein, der den umjubelten Ausgleich erzielte.

Bei den Gastgebern trauerte Coach Marco Wronski nach zahlreichen vergebenen Möglichkeiten und zwei strittigen, nicht gegebenen Elfmetersituationen einem möglichen Sieg hinterher. "Das Unentschieden gegen den erwartet starken Gegner fühlt sich eher wie eine Niederlage an. Aber meine Spieler haben alles gegeben, uns hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt."

Die Gäste gingen in einer ausgeglichenen ersten Hälfte durch den Treffer von Deniz Pekgüzelyigit nicht unverdient in Front. Nach der Pause sah SG-Coach Sascha Amstätter eine klare Leistungssteigerung seiner Mannschaft. "Wir sind besser ins Spiel gekommen und haben dann echt gut gespielt", fand der Trainer. Josef Sultani und Firat Tayboga, der mit einem Weitschuss aus der eigenen Hälfte den zu weit vor seinem Kasten postierten Frederick Hiebinger überlistete, drehten die Partie zugunsten der Gastgeber. Weil nach einem Foulspiel im Zentrum die Gäste schnell schalteten, profitierte am Ende Fabian Fries und glich noch zum 2:2 aus. "Wir haben uns in der Winterpause spielerisch weiterentwickelt. Nun gilt es, bis Ostern so viele Punkte wie möglich zu holen", sagt Amstätter.

Aufrufe: 018.2.2024, 18:25 Uhr
Stephan Neumann und Philipp DurilloAutor