2024-06-14T14:12:32.331Z

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Oliver Kirsch.	Foto: Carsten Selak/pakalski-press
Oliver Kirsch. Foto: Carsten Selak/pakalski-press

»Großes Potenzial bei RWO Alzey«

Warum Marketing-Stratege Oliver Kirsch trotz der akuten Krise beim Landesligisten einsteigt

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Alzey. Seine Sprachmelodie verrät nach den ersten Silben seine Herkunft: Oliver Kirsch stammt aus Hamburg. Dort hat der 62-Jährige aber längst seine Zelte abgebrochen und lebt nun dort, wo sein Lieblingsgetränk, der Wein, zuhause ist. Der Sprendlinger steht mitten im Berufsleben und will sich obendrein für den Fußball-Landesligisten RWO Alzey starkmachen. Dass der Wartbergklub derzeit in einer der größten Krisen seiner Vereinsgeschichte steckt, schreckt den Marketing-Spezialisten nicht.

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Im Gegenteil: „Es ist einfacher, etwas Neues aufzubauen, als etwas Bestehendes zurückzubauen“, sagt er mit viel Enthusiasmus. Die „Kogge“ RWO Alzey, so Oliver Kirsch im reinsten Norddeutsch, soll wieder flottgemacht werden. Alzey sei ein sehr gutes Pflaster, habe er festgestellt. Viel Gewerbe habe sich in den zurückliegenden Jahren angesiedelt, das Kirsch gerne mit ins Boot hieven möchte. Gegenwärtig lägen gerade in dieser Hinsicht, Stichwort Sponsoring, viele Reserven brach.

Erst muss das Stadion fertig sein

Das zentrale Element in Kirschs Vision ist das umgebaute Wartbergstadion. Sobald RWO Alzey wieder an seinem angestammten Platz ist, sollen die ersten öffentlich wahrnehmbaren Initiativen gestartet werden. Es brauche einen Vereinsmittelpunkt, ein Vereinsheim. Also all das, was RWO Alzey seit dem Beginn der Stadion-Sanierung nicht mehr hat.

Eine junge, dynamische Mannschaft, sagt Kirsch, soll die Stadt repräsentieren. Der ehemalige Zweite Vorsitzende der TSG Pfeddersheim möchte die Identifikation zwischen der Bevölkerung und dem Verein stärken. Fußballspiele sollen über den Sport hinaus Erlebniswert bekommen. Einlaufmusik, Tormusik, Verlosungen - alles, was die Leute zum Wiederkommen einlädt. 200, 300 Zuschauer pro Heimspiel, diese Zielmarke steuert der Fan des Hamburger SV an. „Wenn wir das schaffen, dann wäre das sehr schön“, so der Projektleiter einer Bad Kreuznacher Marketing-Agentur.

Identifikation mit der Bevölkerung stärken

RWO Alzey soll im Stadtbild präsent sein. Werbeplakate an zentralen Punkten schweben ihm vor. Genauso wie Merchandising-Artikel, die der Verein vertreibt. Mit denen die Mitglieder und Fans Geld in die Kasse bringen und zugleich Reklame für den „Traditionsverein im Range von Wormatia Worms“ (Kirsch) betreiben. Mit steigendem Interesse an RWO Alzey wachse das Interesse der Sponsoren, die er - beispielsweise durch monatliche Klubevents - ohnehin dichter in die Vereinswelt holen möchte, als das in der Vergangenheit der Fall war. Das braucht Zeit, um zu wachsen, glaubt Kirsch. Die zu investieren, sei er aber bereit. Erfahrungen bringe er aus seine Zeit bei der TSG Pfeddersheim mit.

Seine Energie dazu holt er aus dem Vorstand, der schon jetzt sehr breit aufgestellt sei. Die motivierte Mannschaft, RWO Alzey zu neuer Blüte zu führen, sei vorhanden. Das war die Basis, weshalb Kirsch dem Vorschlag seines „Freundes Michael Glaß“ folgte. Der Geschäftsführer von RWO Alzey hatte bei ihm angeklopft. Wenige Wochen später war Kirsch offiziell als Stadionsprecher, Pressesprecher und Marketing-Stratege beim Wartbergklub installiert.

Lebensmittelpunkt war Alzey für den Interims-Mölsheimer bislang nicht. Berührungen mit der Stadt hatte er trotzdem. Zwei Kinder besuchten das Gymnasium am Römerkastell. Als mehr oder weniger Ortsfremden äußert er sich angenehm überrascht, wie positiv sich die Stadt entwickelt habe. Sie berge großes Potenzial.



Aufrufe: 023.5.2024, 17:00 Uhr
Claus RosenbergAutor