Überrascht ist Mirco Heinrich nicht über den bisherigen Saisonverlauf. "Es läuft in etwa so, wie ich das eingeschätzt habe", sagt der Trainer des FV Leutershausen. Zusammen mit dem Spieler Sascha Imhof hat das Landshausener Urgestein diese Runde das Traineramt übernommen und dabei das Ziel ausgerufen, die Kreisklasse B halten zu wollen.
Das ist dieses Jahr neu, schließlich kann man zum ersten Mal aus dieser Liga absteigen nach Einführung der beiden C-Klassen. Die aktuelle Platzierung (Rang zwölf) würde dem FV reichen, großartig ausruhen können sich die Kicker aber keineswegs auf ihren sieben Punkten.
Die Einschätzung Heinrichs ist angesichts des personellen Aderlasses alles andere als eine Untertreibung. "Mit Vincent Stather (FV Ubstadt) und Benedict Moch (TSV Zaisenhausen) haben wir zwei harte Abgänge zu verzeichnen", sagt er. Lukas Bleier ist ein halber Abgang, da er mittlerweile nach Heilbronn gezogen ist und nur noch sporadisch zur Verfügung steht. Außerdem fehlt natürlich der letztjährige Coach Pierre Härzer als Spieler. Heinrich erläutert: "Das sind dann drei, vier Arrivierte, die wir nicht so einfach eins zu eins ersetzten können."“
Die dünne Personaldecke ist auch der heutigen Zeit geschuldet, wie der Coach weiter ausführt: "Wir haben andere Zeiten, einige haben oft andere Prioritäten als Fußball und deshalb können wir eigentlich nie aus dem Vollen schöpfen." Das hatte nun schon mehrmals zur Folge, dass der frühere Torhüter auf Feldspieler umgeschult hat. Auf sieben Einsätze, zwei über 90 Minuten, bringt es Heinrich bislang und sagt: "Ich werfe mich da rein, wo es nötig ist."
Ein weiterer Routinier hat bereits zwei Tore geschossen und dem Klub so schon mehrere Punkte gesichert. Die Rede ist von Atakan Üstünel. Heinrich ist begeistert: "Das ist sensationell von Atakan, andererseits spricht es aber auch Bände, wenn ein 50-Jähriger die entscheidenden Tore für uns schießt."
Vorne hapert es also offensichtlich, nur acht geschossene Tore sind der Minuswert aller B-Ligisten. Dafür steht die Defensive ihren Mann. Der Trainer ist froh darüber: "Im Vergleich zur vergangenen Runde stehen wir defensiv stabiler und kassieren keine hohen Niederlagen mehr." Mit ein wenig Glück hätten es auch einige Punkte mehr sein können, schließlich stehen bereits vier Punkteteilungen in der Statistik – Ligahöchstwert.
Mit Blick auf die Tabellensituation wartet am Sonntag ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Es geht zum Schlusslicht SV Ehrstädt (Anpfiff, 15.30 Uhr), wo ein Dreier Gold wert sein würde für die Landshausener. "Wir nehmen uns jedenfalls viel vor", verspricht Heinrich.