2024-06-03T07:54:05.519Z

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Horst Feidner ist überraschend verstorben.
Horst Feidner ist überraschend verstorben. – Foto: Uwe Krämer - Archiv

Groß-Gerau: Fußballwart Horst Feidner stirbt im Urlaub

Abteilungsleiter des FC Germania Leeheim wurde nur 57 Jahre alt +++ 30 Jahre war er für seinen Heimatclub ehrenamtlich tätig, 20 Jahre für den Fußballkreis

Leeheim. Die Nachricht verbreitete sich am Montag wie ein Lauffeuer in der Fußballszene des Kreises Groß-Gerau und darüber hinaus: Kreisfußballwart Horst Feidner ist in der Nacht zum Sonntag im Urlaub in Österreich völlig unerwartet gestorben. Drei Jahrzehnte engagierte sich der Firmenkundenberater der Kreissparkasse Groß-Gerau in seinem Heimatverein FC Germania Leeheim und hinterlässt dort als Abteilungsleiter Fußball, der er seit 2008 war, eine große Lücke. Im Kreis bekleidete der Leeheimer seit über 20 Jahren diverse Ämter – anfangs als stellvertretender Jugendwart und als Koordinator für Qualifizierung im Bereich Jugendfußball, später als Stellvertreter von Kreisfußballwart Robert Neubauer, dessen Nachfolger er im September 2020 wurde.

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„Feidner erfreute sich durch seine ruhige und hilfsbereite Art einer großen Beliebtheit“, schreibt der Hessische Fußball-Verband (HFV) in einer Würdigung und spricht ihm „großen Eifer, viel Herzblut und Ideen“ zu. „Der Tod Horst Feidners ist als Mensch und überzeugter Ehrenamtler ein großer Verlust für den gesamten hessischen Fußball. Der HFV wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“ Für seine Leistungen wurde er vom hessischen Verband mit dem Ehrenbrief, der Großen Verbandsehrennadel und der Großen Verdienstnadel ausgezeichnet.

Neubauer: "Tief erschüttert"

„Ich bin tief erschüttert, weil ich den Horst sowohl als Mensch, mit dem man gerne zusammengesessen hat und mit dem man sich gut unterhalten konnte, aber auch als ehrenamtlichen Mitarbeiter sehr, sehr geschätzt habe“, sagte sein langjähriger Wegbegleiter Robert Neubauer, der jetzt Verbandsfußballwart ist und zuvor als Regionalfußballwart mit seinem Nachfolger zusammenarbeitete. „Ich war damals sehr froh und glücklich, dass er sich bereit erklärt hatte, Kreisfußballwart zu werden, nachdem er jahrzehntelang verschiedene Positionen im Kreisfußballausschuss hatte. Wir haben uns auch nach dem Rollenwechsel öfter ausgetauscht, weil wir eine gleiche Vita hatten.“ Beide seien Familienmenschen gewesen, „die ihre Berufstätigkeit ernst genommen haben, aber bei denen der Fußball eine vorherrschende Rolle gespielt hat.“ Feidner habe als ehemaliger Spieler, Schiedsrichter, Trainer, Abteilungsleiter und Kreisfußballwart alle Facetten dieses Sports abgedeckt und sei in Sachen Fort- und Weiterbildung für Ehrenamtliche und Trainer hessenweit anerkannt gewesen. „Da war seine Arbeit beispielhaft.“

Als E-Jugendlicher bei Leeheim angefangen

Als E-Jugendlicher fing Horst Feidner beim FC Germania Leeheim an und blieb dem Verein treu. Bis zum Alter von 38 Jahren trug er das FC-Trikot als Mittelfeld- und Abwehrspieler des zweiten Germania-Teams. Danach war er Nachwuchstrainer, Jugendleiter und seit 2008 Abteilungsleiter Fußball seines Vereins. Sein Lieblingsteam „neben dem FC Leeheim“ war Borussia Mönchengladbach, Lieblingsspieler und Vorbild in der Jugend Rainer Bonhof. Weitere Hobbys waren Lesen, Musik hören und Rad fahren.

Ilschner übernimmt kommissarisch

Die Führung des Fußballkreises und den Kontakt zum HFV wird nun kommissarisch sein Stellvertreter Dr. Klaus Ilschner übernehmen, auch die Leitung von Feidners Spielklassen Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau und A-Liga. Für kommenden Montag war ohnehin eine Sitzung des Kreisfußballausschusses einberaumt, wo der nächste Kreisfußballtag in Biebesheim im März 2024 das Hauptthema sein sollte. Jetzt wird es darum gehen, die Aufgabengebiete des Verstorbenen wie auch die Fortbildungsprogramme und die Trainerpassschulung auf andere Schultern zu verteilen.

„Jahrzehntelang war Horst Feidner als Referent für Qualifizierung sehr zuverlässig und hat viel organisiert, auch für seinen Heimatverein FC Leeheim hat er sich sehr engagiert“, würdigt Klaus Ilschner das Werk des Verstobenen. Zur Entlastung gibt der stellvertrende KFW die Leitung der B-Liga an Alexander Thurn ab. Für das weitere Vorgehen gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder führt Ilschner bis zum Kreisfußballtag kommissarisch die Geschäfte und dann wird ein neuer KFW gewählt oder es gibt eine Nachberufung. Dies sähe so aus, dass auf einen namentlichen Vorschlag des Kreisfußballausschusses das HFV-Präsidium einen Nachfolger bis zur Wahl im März bestimmt.

Die Beisetzung Feidners wird nach Ansicht Ilschners erst in zwei, drei Wochen sein. Der Grund: Da die genaue Todesursache ungeklärt ist, wird die Leiche erst noch in Österreich obduziert.

Aufrufe: 02.10.2023, 18:12 Uhr
Heiko WeissingerAutor