Grgic macht den Deckel drauf: FCP wird gegen TSV Brunnthal seiner Favoritenrolle gerecht

Brunnthal – Sie könnten sich gewöhnen an diese Freitagsspiele im Sommer. Prächtig lag der Rasen in Brunnthal da. Am Rand sah man genügend Gäste, die es mit den Penzberger Fußballern hielten und am Ende einen Auswärtssieg (3:1) sowie Rang drei in der Bezirksliga beklatschten. Vor allem breitete sich den FC-Kickern so ein freies Wochenende vor den Füßen aus, das jeder nach seinem Gusto gestaltete.

Trainer Josef Siegert traf man etwa am Tag darauf beim Tennis, beim Tag der offenen Tür des örtlichen Klubs. „Mal weg vom Fußball, das genieße ich auch“, sagt der Coach. An Siege wie den in Brunnthal wird sich bald kaum einer mehr erinnern. Nur: Denis Grgic wird ihn lange im Herzen behalten. Als den Abend, an dem sich Fußball wieder wie Fußball angefühlt hat.

Grgic hat mit einem Kreuzbandriss zu kämpfen

Grgic ist in Hauptverantwortung Torjäger der Penzberger, allerdings einer mit Kreuzbandriss, der gerade verheilt. Seit Monaten trainiert er hart und fleißig. Doch wer schon einmal durch eine ähnliche Leidensphase gewatet ist, weiß dass diese Zeit auch von Rückschlägen geprägt ist. Die ersten Wochen zurück am Platz lief viel unrund, sagt sein Coach. „Er hat selbst oft gezweifelt.“ Doch Trainer und Mannschaft umhüllten Grgic mit einem Kokon, der aus Zureden und aufbauenden Einsätzen in der U23 bestand.

Zuletzt testete Siegert ihn in Kurzeinsätzen in der Bezirksliga an. Nach wenigen Minuten stand der Stürmer da oft körperlich am Rand der Kräfte auf dem Platz. Der Weg zurück ist ein harter. „Zur neuen Saison kommt der an die Form heran, die er gehabt hat“, sagt Siegert. Freitag in Brunnthal wusste Denis Grgic aber, wofür er das alles macht: In der Schlussphase erlöste er den FCP, aber noch viel mehr sich selbst mit dem Tor zum 3:1. „Was für eine schöne Geschichte“, schwärmt sein Coach.

Ein Kurzeinsatz, der sich lohnt

Denn auch der Vorlagengeber, Durim Gjocaj, hat nicht die leichtesten Wochen hinter sich. Wegen seines Studiums trainiert und spielt er weniger als früher. Die meisten Einsätze sammelt er in der Reserve. Nach Brunnthal nahm ihn Siegert für einen Kurzeinsatz mit. „Der hat sich rentiert“, lobt der Trainer nach der Vorlage zum letzten Tor.

Sie hätten alles viel leichter haben können – nach der 2:0-Führung in Hälfte eins. Allerdings erwies sich Brunnthal – so etwas wie der designierte Absteiger – als der erwartet unangenehme Gegner. Als nervös beschrieb Siegert seine Mannen. Sein Team war getrieben vom Verlangen, die Leistung der Vorwoche zu kompensieren, die Hausherren hielten mit Leidenschaft dagegen. Erst ab Minute 25 dominierte Penzberg.

Mit einem Doppelschlag in zwei Minuten versüßte die Mannschaft diese Phase. Beide Treffer waren Zwillinge: Sie entsprangen auf der linken Seite mit einleitenden Bällen von Jonas Kirschner. Die beiden Angreifer schlossen ab, erst Franz Fischer, dann Dominik Bacher. Weitere Tore verhinderte TSV-Torwart Moritz Neumair. „Den letzten Punch hätten wir machen können“, sagt Sepp Siegert. So zitterte der FCP nach dem Anschlusstor (74.) ein wenig – bis zu Grgic’ Tor. ANDREAS MAYR

Statistik

TSV Brunnthal 1:3 FC Penzberg

Tore: 0:1 (33.) Fischer, 0:2 (35.) bacher, 1:2 (74.) Geiger, 1:3 (86.) Grgic. Gelbe Karten: keine. Schiedsrichter: Samuel Schrag. Zuschauer: 95.