2024-05-02T16:12:49.858Z

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Paul Grauschopf (vorne) darf auf eine bisher ganz starke Saison zurückblicken.
Paul Grauschopf (vorne) darf auf eine bisher ganz starke Saison zurückblicken. – Foto: Robert Geisler

Grauschopf: »Auch im Profifußball ist nicht alles Gold, was glänzt«

Der 25-Jährige hat bei der DJK Vilzing voll eingeschlagen

Er zählt zweifelsohne zu den vielen Gewinnern des tollen Vilzinger Laufs in der Regionalliga Bayern: Paul Grauschopf. Im Sommer war der gebürtige Niederbayer aus Ergoldsbach (Lkr. Landshut) vom Bayernligisten SV Donaustauf an den Huthgarten gekommen und hat auf Anhieb eingeschlagen. Verwundert nun nicht allzu sehr, denn die Qualitäten des 25-Jährigen sind bekannt. Nach seinen fußballerischen Anfängen beim TSV Ergoldsbach wurde er auf höchstem Niveau ausgebildet in den Nachwuchsleistungszentren (NLZ) des SSV Jahn Regensburg, der SpVgg Greuther Fürth und RB Leipzig. Hervorsticht in Grauschopfs Vita natürlich seine Zeit bei der SpVgg Unterhaching, bei der er in der 3. Liga am Ball war. Ob's dank seiner starken Leistungen in der Regionalliga Bayern ein Comeback im Profifußball gibt? Da müsste vieles passen, denn der defensive Mittelfeldspieler hat mittlerweile andere Prioritäten.

Nein, im Urlaubsmodus ist Paul Grauschopf noch nicht. "Bis Weihnachten läuft ja der Betrieb in der Uni noch. Dann kann ich zuhause bei meiner Familie in Ergoldsbach ein wenig entspannen. An Silvester geht's mit ein paar Kumpels auf Kurztrip nach Bratislava." In Regensburg studiert er Lehramt Englisch und Sport für Gymnasium.

Sportlich hat der Defensivallrounder einen glänzenden Start bei der DJK Vilzing hingelegt. Als "ganz wichtigen Baustein für die Kaderplanung" hatte Vilzings Sportlicher Leiter Sepp Beller Grauschopf bei dessen Verpflichtung angekündigt. Eigentlich nach dem Abgang von Max Wolf für die Innenverteidigung vorgesehen, entpuppte sich Grauschopf aber als Ideallösung vor der Abwehr. Als Sechser kurbelt er das Spiel der DJK an und stellte mit bereits sieben Einschüssen seine Torgefährlichkeit unter Beweis. Kurzum: Grauschopf ist der erhoffte Volltreffer! "Ich habe mir in der Regionalliga schon eine gute Rolle zugetraut. Das ist aber in erster Linie das Verdienst unseres Kollektivs. Es macht einfach unglaublich Bock, in dieser Mannschaft zu spielen. Viel Disziplin und ein bissl Spektakel, das ist unser Erfolgsrezept", gibt Grauschopf das Lob an seine Kollegen weiter. Mit dem Begriff Führungsspieler tut er sich noch ein wenig schwer: "Ich denke nicht, dass es bei uns nur drei, vier Spieler gibt, die vorne wegmaschieren. Wir sind eine sehr homogene Truppe, in der viele das Zepter in die Hand nehmen. Das zeichnet uns aus."

Durchsetzungsstark und mit Wucht: Paul Grauschopf (Mitte) im Duell mit den Jungprofis des FC Bayern II.
Durchsetzungsstark und mit Wucht: Paul Grauschopf (Mitte) im Duell mit den Jungprofis des FC Bayern II. – Foto: Helmut Weiderer


Durch ihren tollen Lauf sind auch überregionale Medien auf die kleine DJK Vilzing aufmerksam geworden. Und mit seinen starken Leistungen hat sich Paul Grauschopf natürlich ins Rampenlicht spielen können. Zudem ist er mit 25 noch in einem Alter, in dem der Zug Richtung Profifußball noch nicht abgefahren ist. Oder? "Mein Fokus liegt im Moment auf meinem Studium, das ich unbedingt abschließen will. Ich kann mir gerade nur sehr schwer vorstellen, dass ich das alles auf Eis legen würde. Da müsste schon eine richtig coole Anfrage reinkommen. Derzeit beschäftige ich mich damit auch nicht wirklich. Ich habe in Unterhaching in den Profifußball reinschnuppern dürfen und kann sagen: Im Profifußball ist auch nicht alles Gold, was glänzt."

Grauschopf und seine Vilzinger Kollegen genießen jetzt erst einmal die Winterpause - und freilich die Momentaufnahme mit Tabellenplatz zwei in der Regionalliga Bayern. Aus nachvollziehbaren Gründen haben die Schwarzgelben aus dem Chamer Vorort etwaigen Drittligaträumen zwar schon frühzeitig einen Riegel vorgeschoben, weil die Anforderungen für den Dorfverein schlicht nicht zu stemmen wären. Dennoch bleiben freilich lohnende Ziele in der Frühjahrsrunde als einzig wirklicher Verfolger der Würzburger Kickers. Der Meistertitel wäre beispielsweise gleichbedeutend mit der Teilnahme am DFB-Pokal. "Das wäre natürlich für alle ein Traum", schmunzelt Grauschopf und schiebt nach:"Wie realistisch dieses Szenario allerdings ist, das wird sich rausstellen."

Aufrufe: 019.12.2023, 08:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor