2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht
Für Gladbachs U19 war es ein bitterer Abend.
Für Gladbachs U19 war es ein bitterer Abend. – Foto: Herbert Wigel

Gladbachs U19 verliert wildes erstes Halbfinale

Der Gegner TSG Hoffenheim war der klare Favorit und wurde seiner Rolle gerecht: Borussias U19 muss nach dem 2:6 im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft vier Tore aufholen gegen Hoffenheim. Am Sonntag steigt das Rückspiel.

Borussia Mönchengladbachs U19 hat das Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft am Mittwochabend gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:6 (1:2) verloren. Die favorisierten Hoffenheimer erwischten in beiden Halbzeiten den besseren Start und hätten bereits nach 45 Minuten höher führen können. Gladbach tat sich vor allem aus dem Spiel heraus schwer, zu gefährlichen Chancen zu kommen.

So musste auch Gladbachs U19-Trainer Oliver Kirch die Überlegenheit der TSG anerkennen. „Wir haben über 90 Minuten nicht die Gegenwehr gezeigt, die wir hätten haben müssen, um ein ernsthafter Gegner zu sein. Unsere besseren Phasen waren zu kurz“, monierte Gladbachs Trainer, den vor allem die schnellen Gegentore ärgerten: „Das macht auch etwas mit dem Kopf.“

Dass es für die U19 kein gewöhnliches Spiel war, zeigte sich auch an der Zuschauerkulisse. Rund 1800 Fans waren auf den Fohlenplatz gekommen. Unter den Zuschauern weilten unter anderem Präsident Rainer Bonhof und Vizepräsidentin Hannelore Kraft, zudem Borussias gesamte sportliche Leitung um Sportchef Roland Virkus und Cheftrainer Gerardo Seoane.

Drei Tore nach zehn Minuten

Ein pünktliches Erscheinen sollte sich auszahlen: Nach zehn Minuten hatten die Zuschauer drei Tore gesehen, aus Gladbacher Sicht stand es zu diesem Zeitpunkt 1:2. Die Gäste nutzten einen Fehler von Borussias Innenverteidiger Ibrahim Digberekou aus, Blessing Makanda lief alleine auf Borussias Torhüter Tiago Pereira Cardoso zu und traf sicher zur Führung.

Die ersten Minuten spielten sich komplett in der Hälfte der Gladbacher ab, die von den Hoffenheimern mächtig unter Druck gesetzt wurden. Nach einem Angriff über die rechte Seite traf Max Moerstedt aus kurzer Distanz zum 0:2. Der U17-Weltmeister, der kürzlich sein Bundesliga-Debüt für die TSG gefeiert hat, zeigte, warum er Hoffenheims bester Torschütze (17 Treffer) ist.

Auf der Gegenseite schaffte Gladbach es nicht, seinen Torgaranten Winsley Boteli (21 Treffer) in Szene zu setzen. Der Anschlusstreffer durch Kilian Sauck resultierte aus einem schnellen Umschalten nach Ballgewinn, Niklas Swider hatte Sauck auf die Reise geschickt, der von den Hoffenheimern nicht attackiert wurde und das 1:2 erzielte – die passende Antwort auf den dominanten Start der Kraichgauer, die danach aber gute Chancen hatten, die Führung auszubauen.

Borussen fehlte auch das Glück

Gladbach hatte Glück: Zunächst klärte Digberekou den Ball auf der Linie, dann konnte Pereira Cardoso einen Schuss aus wenigen Metern abwehren. Auf der Gegenseite ließ sich Kirchs Team vor der Pause noch einmal blicken, indem es sich zwei Eckbälle hintereinander erspielte. Digberekous Kopfball verfehlte das Tor allerdings deutlich. Mit dem knappen Rückstand zur Pause musste Gladbach zufrieden sein.

Bitter wurde es für Borussia dann unmittelbar nach Wiederanpfiff: Ein Doppelpass im Sechzehner ließ die Gladbacher Abwehr alt aussehen, Paul Hennrich traf aus fünf Metern zum 1:3. Wenige Minuten später traf Hoffenheim erneut das Aluminium, das Lattenkreuz verhinderte nach einem wuchtigen Distanzschuss von Diren Dagdeviren das vierte Gegentor.

Kurz darauf hielt Joshua Uwakhonye einfach mal drauf, sein Schuss flog allerdings am Tor vorbei. Nach einer knappen Stunde die Vorentscheidung: Hoffenheims Florian Micheler traf per Abstauber zum 1:4 – ein Resultat, das sich die TSG mit einer effizienten Chancenverwertung verdient hatte.

Mitten in die bis dahin auffälligste Offensivphase der Borussen, in der Boteli zumindest in einer von zwei Szenen elfmeterverdächtig zu Fall gebracht wurde und noch einen Kopfball übers Tor setzte, vollendeten die Hoffenheimer einen Konter zum 1:5. Dem eingewechselten David Arize gelang daraufhin noch der Treffer zum 2:5. Makanda sorgte drei Minuten vor Schluss fürs 2:6, sodass Borussia mit der Bürde eines Vier-Tore-Rückstandes in das Rückspiel am Sonntag (11 Uhr) in Hoffenheim geht.

Aufrufe: 016.5.2024, 17:00 Uhr
RP / H. Gobrecht, T. Grulke, J. SorgatzAutor