2025-11-28T07:03:18.113Z 1764321861414

Spielbericht
Wael Mohya ist einer der Gladbacher Helden.
Wael Mohya ist einer der Gladbacher Helden. – Foto: Markus Verwimp

Gladbachs U17: „Eine wunderbare Reise“

Gladbachs U17-Trainer Mihai Enache ordnet den Meister-Coup seines Teams ein.

Borussia Mönchengladbachs Meister kamen am Sonntag nach dem 3:1-Finalsieg gegen RB Leipzig noch einmal für einige Stunden in der dritten Etage des Borussia-Parks zusammen, nachdem sie ihren Erfolg zunächst noch auf dem Rasen des Stadions und in der Kabine ausgiebig gefeiert hatten.

Eine Zusammenkunft mit den Spielern, ihren Familien und den Klub-Verantwortlichen war unabhängig vom Ausgang des Endspiels geplant. Dass es am Ende eine Meister-Sause werden konnte, rundete die erfolgreiche Saison der U17 von Trainer Mihai Enache ab.

„Es ist eine wunderbare Reise, die wir mit diesem tollen Jahrgang erleben durften. Wir haben Geschichte geschrieben. Das ist umso schöner für die Mannschaft, den Klub und uns“, sagte Enache, den seine Jungs nach dem Sieg hochleben ließen. „Ihr seid meine Helden“, rief Enache ihnen zu.

Dem Finaleinzug vorausgegangen waren Siege des Gladbacher Nachwuchses gegen Hertha BSC (5:3 nach Verlängerung), die TSG Hoffenheim (4:3) und den FC Bayern München (3:1). In allen Partien geriet Gladbach in Rückstand, ließ sich davon aber nicht beirren.

Kulisse kein Hemmschuh

Auch der Umzug vom Fohlenplatz in den Borussia-Park schien die Mannschaft nicht zu hemmen, sondern zu beflügeln. Auf 6200 Zuschauer im Halbfinale folgte die Rekordkulisse von über 10.700 Zuschauern im Finale. Erstmals in der K.o.-Runde lag Enaches Team gegen Leipzig in keiner Phase des Spiels zurück, musste aber defensiv einige brenzlige Situationen meistern.

„Es ist bei uns in allen Mannschaftsteilen sehr ausgewogen. Wir können schwierige Momente aushalten und wir haben Marcello Trippel im Tor, der gegen Leipzig einige Paraden hingelegt hat, die in dem Altersbereich ihresgleichen suchen“, sagte Enache und verteilte damit ein Sonderlob an die Nummer eins der deutschen U17-Nationalmannschaft. In der 33. Minute bewahrte Trippel sein Team mit einer Glanztat vor dem früheren Ausgleich. Auch in der zweiten Hälfte war er da, wenn es drauf ankam.

Innenverteidiger Elias Vali Fard blieb im eigenen Strafraum in einigen engen Duellen der Sieger, Linksverteidiger Artem Muradian überzeugte defensiv wie offensiv mit Klarheit in seinen Aktionen. Wael Moyha unterstrich seine Klasse mit dem sehenswerten Führungstor, Can Armando Güner glänzte mit zwei Jokertoren, nachdem Enache ihn rund 80 Minuten auf der Bank sitzen gelassen hatte.

„Er hat die richtige Reaktion gezeigt. Dass er über viel Potenzial verfügt, wissen wir. Wir haben aber viele andere Jungs, die es auch verdient haben, zu spielen. Das Kollektiv gewinnt am Ende solche Titel, nicht ein einzelner Spieler“, betonte Enache, der nicht leugnete, dass der Kader über „ein paar spannende Jungs“ verfüge.

Den 2008er-Jahrgang verabschiedet Enache nun in die U19, mit einigen von ihnen hat er seit der U15 zusammengearbeitet – entsprechend ist etwas Wehmut dabei. „Das ist für mich ein spezieller Fall, da ist eine etwas andere Bindung entstanden. Ich bin stolz, dass wir die Jungs so gut entwickelt haben. Ich hoffe, sie haben was aus den Jahren mitgenommen. Ich wünsche ihnen alles Gute und freue mich auf die kommenden Jungs“, sagte der 44-Jährige.

Bevor er sich zu den Feierlichkeiten verabschiedete, lag ihm eine Sache noch besonders auf dem Herzen. „Was mir zu kurz kommt: Es wird jetzt viel auf den U17-Staff projiziert. Viele von den Jungs sind aber seit der U9 im Verein und haben mit vielen Trainer-Kollegen und Co-Trainern gearbeitet, hatten Betreuer und Pädagogen, die sie mitentwickelt haben. Auch die Internatsfamilie gehört dazu. Diesen Menschen möchten wir Danke sagen“, sagte Enache – und blieb damit im größten Erfolg seiner bisherigen Trainerkarriere ganz bescheiden.

Aufrufe: 017.6.2025, 20:00 Uhr
RP / Hannah GobrechtAutor