2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielvorbericht
Stehen sich erstmals auf dem Platz gegenüber: Patric Schenke mit Motor Gispersleben (links) und Thomas Gäbler mit dem FSV Orlatal (rechts).
Stehen sich erstmals auf dem Platz gegenüber: Patric Schenke mit Motor Gispersleben (links) und Thomas Gäbler mit dem FSV Orlatal (rechts). – Foto: © TSV Motor Gispersleben // FSV Orlatal

"... gerne dann eine Mannschaft aus dem obersten Regal"

Dass der TSV Motor Gispersleben und der FSV Orlatal mal in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen ist aufgrund der territorialen Zuordnung beider Vereine äußerst unwahrscheinlich.

Gut also, dass es den Pokal gibt. Denn sonst hätte es dieses Premieren-Duell wohl nie gegeben, es sei denn beide Teams schaffen eines Tages zusammen den Sprung in die Thüringenliga. Dies scheint aber aktuell unwahrscheinlich. Vor dem Spiel am Sonntag haben wir mit Motors Patric Schenke und Orlatals Thomas Gäbler über die erste Pflichtspielbegegnung beider Vereine gesprochen. Bei einem möglichen Erfolg wünschen sich beide ein Team aus dem "oberen Regal"...

FuPa Thüringen: Hallo ihr Beiden, wie beurteilt ihr euren Saisonstart? Kommt die Pokalabwechslung für euch gelegen oder wäre es besser gewesen im Liga-Rhythmus zu bleiben?

Patric Schenke: Unser Saisonstart ist nicht gut verlaufen. Sechs Punkt aus sieben Spielen ist nicht unser Anspruch. Wir haben uns viel mehr vor der Saison vorgenommen. Das konnten wir leider bis jetzt nicht umsetzen. Deshalb stecken wir jetzt unten mit drin. Dort wollen wir schnellstmöglich wieder rauskommen. Da bin ich auch recht optimistisch. Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Wenn der Motor einmal läuft, dann ist es für jeden Gegner schwer Punkte gegen uns zu holen.

Thomas Gäbler: Wenn ich auf die Tabelle schaue und unsere Punkteausbeute sehe, verlief das erste Saisonviertel nicht wie erhofft. Allein in vier Spielen haben wir in der Schlussphase spielentscheidende Gegntore bekommen. Für die Moral einer so jungen Truppe ist das natürlich alles andere als förderlich. Erschwerend hinzu kommt eine hohe Zahl an verletzten Spielern. Absolut positiv zu beurteilen ist die Entwicklung der Mannschaft. Man darf beim FSV Orlatal nicht vergessen, dass bis auf Danny Barth kein Spieler aus einem Nachwuchsleistungszentrum kommt und überhaupt nur zwei Spieler aus dem Kader Erfahrung auf Landesebene haben. Da ist es schon beachtlich, wie sich die Jungs in dieser sehr guten Landesklassestaffel etabliert haben und auch im Training das Niveau von Woche zu Woche steigern. Mit Blick auf unsere Verletztenmisere kommt uns das Pokalwochenende schon gelegen, da sich einige Spieler auskurieren können, um gegen Bad Berka wieder auf dem Platz zu stehen.

FuPa Thüringen: Für euch dürfte der Gegner vollkommen unbekannt sein. Habt ihr eine Idee was euch erwartet?

Thomas: Tatsächlich kann ich über den Gegner wenig sagen. Einerseits habe ich selbst noch nie in Gispersleben gespielt, andererseits sind sie in einer anderen Staffel. Aber wer auf dem Weg in das Pokal-Achtelfinale eine Mannschaft aus der Landesliga rauswirft, wird sicher keine Laufkundschaft sein.

Patric: Gegen Orlatal hab ich bisher noch nie gespielt. Von dem her kann ich nicht sagen, was uns erwartet. Ich gehe davon aus, dass sich zwei hochmotivierte Mannschaften gegenüberstehen, die alles geben werden, um eine Runde weiterzukommen. Es ist für beide eine gute Chance um weiterzukommen. Ich sehe dabei einen Vorteil für uns, weil wir ein Heimspiel haben vor unseren Fans. An der Stelle möchte ich mal ein Lob an unsere Gruppe der Jugendfans loswerden, die uns bei Heim- und Auswärtsspielen immer mit Trommel und Gesängen unterstützen. Das ist schon was besonderes in unserer Liga. Ich gehe gegen Orlatal von einem spannenden Spiel aus. Ich hoffe nicht auf 120 Minuten, sondern dass es in 90 Minuten entschieden ist. Ich hoffe natürlich auf einen verdienten Sieger, der dann TSV Motor Gispersleben heißt.

FuPa Thüringen: Welche Ambitionen habt ihr im Pokal? Welchen Gegner würdet ihr euch im Viertelfinale wünschen?

Patric: Man möchte im Pokal soweit kommen, wie es geht. Im Pokal ist alles möglich. Da passieren Dinger, die man sich vorher nicht hätte vorstellen kommen. Wir denken von Spiel zu Spiel und schauen was am Ende dabei rumkommt. Sollten wir am Wochenende weiterkommen, würde ich mir einen Kracher gegen den FC Rot-Weiß Erfurt oder Meuselwitz zu Hause wünschen. Das wären zwei Vereine, weil es eine schöne Sache für uns wär. Jena hingegen nicht, weil wir da aufgrund der Polizei- und Sicherheitsbedingungen kein Heimspiel haben dürfen.

Thomas: Allein das Achtelfinale ist schon ein Riesenerfolg für diesen kleinen Verein. Das hätte uns vor einem Jahr sicher keiner zugetraut. Obwohl wir den Heimvorteil gerne für uns verbucht hätten, fahren wir nach Gispersleben um weiterzukommen, wohlwissend, dass uns dort bestimmt ein richtiger Pokalfight erwartet. Ohne den Pokalgegner genauer zu kennen, rechne ich mit einem typischen 50:50-Spiel. Sollten wir es tatsächlich unter die letzten acht Mannschaften schaffen, kommt in mir der Fußballromantiker durch. Entweder die Eintracht aus Eisenberg oder eine Mannschaft aus dem obersten Regal.

Aufrufe: 012.10.2023, 20:00 Uhr
André HofmannAutor