2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Mica Pinto (hier ein Archivfoto) wurde Opfer eines rüden Fouls und musste noch vor der Pause verletzt ausgewechselt werden
Mica Pinto (hier ein Archivfoto) wurde Opfer eines rüden Fouls und musste noch vor der Pause verletzt ausgewechselt werden – Foto: paul@lsn.sarl (Archiv)

Georgien – Luxemburg: Verkettung fragwürdiger Umstände

VAR - Luxemburg 2:0 – Die Roten Löwen werden nach schwacher 1.Halbzeit hart bestraft

Es gilt nach dem gestrigen Ausscheiden aus dem Rennen um eine Teilnahme an der EM, nicht nach Ausreden zu suchen. Trotz allem darf nicht darüber hinweggesehen werden, dass sehr fragwürdige Entscheidungen durch einen noch fragwürdigeren Schiedsrichter getroffen wurden.

Luxemburg kam im Hexenkessel von Tiflis zunächst gar nicht in die Partie und schaute dem beeindruckend schnörkellosen und zielstrebigen georgischen Spiel zu lange zu, darunter in der 13.‘ einem Pfostenkracher von Zivzivadze sowie einem aberkannten Treffer desselben Spielers, nachdem er Luxemburgs Keeper Moris den Ball regelwidrig abgenommen hatte.

Eine erste wegweisende Szene folgte in der 37.‘ in eine Phase, in der die Gäste sich etwas befreien konnte: mit hohem Bein und offener Sohle wurde Mica Pinto am Knie getroffen, ein Pfiff blieb aus, der VAR griff nicht ein. Für ein ähnliches Vergehen sah Danel Sinani in Liechtenstein nach fünf Minuten die rote Karte, das Ganze nach Videobeweis. In der 41.‘ war es dann eine Ecke, die über die Seite des verletzten Pinto entstand, die zu Zivzivadzes 1:0 führte, kurz darauf musste Pinto durch Marvin Martins ersetzt werden.

// Update 23.3.2024, 12:00 Uhr //

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich die FLF-Auswahl mutiger. Nachdem Barreiro noch am Torwart scheiterte, vollendete Rodrigues einen Gegenangriff mit einem schönen Schuss via rechtem Innenpfosten zum vermeintlichen 1:1 (53.‘). Auf der anderen Seite ließ der spanische Schiedsrichter, gegen den letztes Jahr mit drei weiteren spanischen Unparteiischen wegen Korruptionsverdacht ohne Folgen ermittelt worden war, eine knappe Minute davor mit bester Sicht auf das Geschehen einen Zweikampf weiterlaufen. Involviert waren Chanot, Mikautadze sowie Jans, der bei dieser Aktion vom Georgier fast das Trikot ausgezogen bekam, ehe Chanot Mikautadze in die Hacken trat.

Fazit der Geschichte war, dass Rodrigues’ Tor aberkannt wurde, Chanot wegen einer Notbremse rot sah und Shengelia den folgenden Freistoß an die Latte drosch (57.‘) – dies vier Minuten (!) nach dem nicht gegebenen Ausgleich. Sechs Minuten später landete eine Hereingabe von links bei Zivzivadze, der in der Mitte ungedeckt keine Mühe hatte, zu vollenden (2:0, 63.‘). Damit war der Bann gebrochen, Luxemburgs Moral lag am Boden und man wird sich noch lange über die Umstände ärgern, die ein Schiedsrichter, der bereits zweifelhafte Entscheidungen beim wichtigen Spiel zwischen Luxemburg und der Slowakei fällte, provoziert hatte.

Am Ende bleibt ein fader Beigeschmack. Aufgrund der 1.Halbzeit haben Laurent Jans und Co. gegen ein starkes Georgien nicht unverdient verloren. Doch das Aufbäumen nach der Halbzeitpause deutete auf eine Verbesserung hin, der durch die Unparteiischen und den VAR jäh der Stecker gezogen worden war. Auch stellt sich die Frage, weshalb ein Tor zurückgenommen wird, die wegen dem Torjubel an Rodrigues gegebene gelbe Karte dagegen nicht.

„Das ist für mich ein Witz“

„Sie können sich vorstellen, dass es ist in der Halbzeitpause drinnen etwas lauter wurde“ äußerte sich Nationaltrainer Luc Holtz am Donnerstagabend in einem Fernsehinterview. „Für die gezeigte zweite Halbzeit mache ich meiner Mannschaft keine Vorwürfe. (…) Das ist für mich ein Witz. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn wir nicht das 1:1 gemacht hätten. Wenn er dann auf der anderen Seite ein Foul pfeift und rot zeigt, dann muss jemand mir den Fußball erklären“ so Holtz auf die Frage, wie er die Momente vor und nach dem vermeintlichen Ausgleich sah.

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Aufrufe: 022.3.2024, 08:40 Uhr
Paul KrierAutor