2024-05-02T16:12:49.858Z

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Seine Ansagen finden Gehör: Mit Interimstrainer Sepp Siegert (Mitte, hier mit Franz Huber, li., und Torschütze Dominik Bacher) fuhr der FCP nach drei Niederlagen mal wieder einen Sieg ein.
Seine Ansagen finden Gehör: Mit Interimstrainer Sepp Siegert (Mitte, hier mit Franz Huber, li., und Torschütze Dominik Bacher) fuhr der FCP nach drei Niederlagen mal wieder einen Sieg ein. – Foto: andreas mayr

Gemeinsames Frühstück, neue Taktik und zwei Rote Karten: Penzberg schlägt Wacker nach Trainerwechsel

Bezirksliga Süd

FC Penzberg gewinnt sein erstes Spiel nach dem Trainerwechsel gegen Wacker München mit 1:0. Coach Siegert hat die Taktik verändert und zum Frühstück geladen.

Penzberg – Vielleicht wird man in Zukunft öfters vom Penzberger Frühstück hören. Denn wenn sich herausstellt, dass wirklich das Essen bei Josef Siegert für die Trendwende gesorgt hat, dann ist das durchaus ein Meilenstein dieser Saison.

FC Penzberg frühstückt vor dem Spiel bei Coach Siegert

Um seine Mannen näher zusammenzubringen, lud der Interimstrainer am Samstagmorgen vor dem Spiel gegen Wacker München zu sich nach Hause ein. Zu essen gab es Obst, Gemüse und ganz viele Proteine – mit freundlicher Unterstützung der Schwiegereltern, wie der Sepp verrät. Die Ernährung stimmte schon einmal an diesem heißen Tag, der dem Körper alles abverlangte.

Die richtige Taktik schoben Siegert und sein Kollege Maximilian Bauer direkt hinterher. Der 1. FC Penzberg hat sich bis auf Weiteres aus der Schönspiel-Abteilung verabschiedet. Unter Siegert bekommt der FCP eine „Verteidigung-First-Mentalität“ verpasst. Sämtliche Routiniers stellten die Coaches hinten auf, Benedikt Buchner als Abräumer im defensiven Mittelfeld, Marco Hiry, Fazlican Verep und Josef Siegert junior in der Viererkette. „Damit wir Sicherheit kriegen und nicht ins offene Messer laufen“, erklärte Siegert.

Und siehe da – auch mit simplen Mitteln gewinnt man. Mit dem 1:0 über Wacker München befreite sich Penzberg aus einer Umklammerung, die es sich selbst angelegt hat.

Bei 30 Grad: Wacker München bringt sich selbst in Unterzahl

Die Bezirksliga, so viel sah man am Samstagnachmittag, hat ein neues Krisenteam. Der FCP reichte den Staffelstab an die Münchner weiter. Wobei es gar nicht das Ergebnis war, das die Lage am besten illustrierte, sondern die Zwischentöne. Etwa die Aktion von Armando Tischer, die zu Gelb-Rot führte. Gelb vorbelastet ging er den Linienrichter in einer an sich harmlosen Szene viel zu lautstark an, obwohl der auch noch korrekt auf Abseits entschieden hatte.

Nach gerade 40 Minuten wohlgemerkt. „Hat uns natürlich reingespielt“, so Siegert. Es war ja schon schwierig genug für beide Teams, überhaupt bei jenseits der 30 Grad Fußball zu spielen. Und dann auch noch in Unterzahl? Das war nicht zu stemmen für Wacker.

„Für Moral und Selbstvertrauen enorm wichtig“ – FCP-Coach Siegert

Das Wetter und die Verunsicherung der beiden schwach gestarteten Teams sorgten für einen seltsam Singsang. Bei eigenem Ballbesitz zirkulierte der Ball lange durch die eigene Abwehr. Früh angreifen wollte niemand. Genauso wenig Risiko gingen beide Klubs auf dem Weg nach vorne, meist probierten sie’s über außen mit Bällen in die Tiefe. Schön anzuschauen mag das nicht gewesen sein. Aber der Stil verlieh Penzbergs Abwehr maximale Stabilität. „Für Moral und Selbstvertrauen enorm wichtig, dass wir zu Null gespielt haben“, so der Coach.

Die wenigen Szenen leitete zumeist die starke linke Seite mit Siegert junior und Ugurkan Verep ein, inklusive einer Szene, bei der der Trainer einen klaren Elfmeter an Verep sah. Schiedsrichter Tobias Barth erkannte dagegen: Ball getroffen. „Er hatte einen anderen Blickwinkel.“

Dieser Sieg hatte viele kleine Helden, Bilal Mokthari, Buchner, Verep, die Kämpfer, und einen großen: Dominik Bacher erzielt das Siegtor, wie’s nur er kann. Ballannahme im Strafraum, kurz zurechtgelegt und drin. „Macht er perfekt.“ Wenig später hielt er sich den hinteren Oberschenkel. Sie hoffen nun, dass es nichts Schlimmeres ist. Ausfälle hat Penzberg genug. „Wir sind schon am unteren Limit“, sagte Siegert. Umso stolzer war er über den zweiten Saisonsieg. (Andreas Mayr)

Statistik FC Penzberg 1 - FC Wacker München 0

Tor: 1:0 (53.) Bacher. Gelbe Karten: Penzberg 2, München 1. Gelb-rote Karte: München: Tischer (40.). Rote Karte: München: Reisinger (90.+5). Schiedsrichter: Tobias Barth. Zuschauer: 50.

Aufrufe: 021.8.2023, 14:25 Uhr
Andreas MayrAutor