GAP-Coach Heringer nach Sieg gegen TSV Ampfing: „Mega wichtig, super verdient, total glücklich“

Garmisch-Partenkirchen – Hinter dem ersten Abstiegsendspiel in der Landesliga Südost konnten die Fußballer des 1. FC Garmisch-Partenkirchen einen dicken Haken setzen. Der 4:2-Heimerfolg über den TSV Ampfing war nicht nur überlebenswichtig, sondern auch gemessen an Spielanteilen und Torchancen mehr als gerechtfertigt.

Dass der 1. FC dabei einen steinigen Umweg gehen musste, blieb nach Schlusspfiff allenfalls als Randnotiz haften. Anfangs durften die Gäste ihre Arme gleich zweimal gen Himmel recken, sich umarmen, freuen, Hoffnung schöpfen. Weil Jakob Jörg auf dem mit Schnee leicht bedeckten Boden ausrutschte, dadurch eine ungefährliche Situation ungewollt scharf machte. Und weil der FC bei einem zweiten Ball nicht griffig genug war, Ampfing so durch zwei Lupfer zum 0:2 kam. Am Ende der Partie aber jubelte ausnahmslos die Heimelf.

Schiedsrichter wertet Foul an Poniewaz als „Unfall“

„Mega wichtig, super verdient, total glücklich“, entfuhr es Florian Heringer nach einer 94 Minuten währenden Achterbahnfahrt. Bei der seine Spieler das bessere Stehvermögen offenbarten. Der frühe Rückstand war von der Entstehung her maximal unglücklich, zugleich mit Blick auf das prekäre Tabellenbild zwei kollosale Schwinger in die Magengrube. Doch präsentierte sich der 1. FC als angeschlagener Boxer noch giftiger und angriffslustiger. Sein Team habe das Geschehen „über die meiste Zeit“ kontrolliert, hält Coach Heringer fest.

Und nach den anfänglichen Rückschlägen „so cool“ zu bleiben, sei aus seiner Sicht „unser Faustpfand für den Sieg“ gewesen. Selbst einen verweigerten Foulelfmeter nebst obskurer Begründung steckten die FC-Kicker weg. Jonas Poniewaz wurde von Domen Bozjak zu Fall gebracht, ohne dass Ampfings Keeper mit dem Ball in Berührung kam. Die Unparteiischen rechtfertigten ihren ausbleibenden Pfiff mit „einem Unfall“, wie sich Heringer erklären lassen musste.

Müller und Jörg bringen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen zurück ins Spiel

Dann der FC ließ sich nicht entmutigen. Abschlag David Salcher, Moritz Müller schlich sich in den Ball, überlupfte Bozjak per Kopf – Anschlusstor. Zwei Minuten später: Freistoßflanke Jonas Schrimpf aus dem Halbfeld, Momo Ndiaye lenkte den Ball Richtung Tor, Jörg setzt entschlossen nach – 2:2.

Für den Bad Bayersoier eine Wohltat nach dem Fauxpas beim 0:1 und der schwachen Leistung der Vorwoche. Jörg fungierte überdies als Abwehrchef, weil sowohl Christoph Schmidt (Schlag auf den Knöchel) als auch Florian Langenegger (spürte ein Ziehen beim Aufwärmen) passen mussten. Doch machten Nicolai Bierling und Elian Schmitt ihre Sache als Vertreter mindestens genauso gut, wie das gesamte FC-Team es im zweiten Abschnitt tat.

„Wichtig war, dass wir auch in Rückstand immer diszipliniert geblieben sind.“

Florian Heringer

Heringer setzte auf viel Ballbewegung, um Ampfing ob deren Nachholspiel unter der Woche maximal zu beschäftigen. Ein Plan der aufgehen sollte, wenn auch spät. Müller und Schrimpf verpassten zunächst aus fast deckungsgleicher Position. Dann aber zog Müller auf Zuspiel von Kevin Hock unnachahmlich zur Mitte und traf fulminant aus 18 Metern zum 3:2.

Einmal mussten die Platzherren noch zittern. Ein per Kopf verlängerter Einwurf näherte sich bedrohlich der Torlinie. Aber Salcher bewahrte den Vorsprung via Glanztat. Die Anspannung auf den Rängen löste sich erst, als abermals Müller in Erscheinung trat und nach starker Ballsicherung von Christian Walter das 4:2 erzielte. „Wichtig war, dass wir auch in Rückstand immer diszipliniert geblieben sind“, bilanzierte Heringer. (OLIVER RABUSER)