2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Voller Fokus im Topspiel.
Voller Fokus im Topspiel. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz

Gansmann-Hammer bringt Schott-Punkt in Pirmasens

1:1 stellt Trainer Ay zufrieden +++ Top-Torschütze trifft schon wieder

Im mutmaßlich kniffligsten Spiel dieser Meisterrunde hat der TSV Schott Mainz seine Oberliga-Tabellenführung verteidigt. Mit einem 1:1 (0:1) wurde der Tabellendritten FK Pirmasens auf dessen Geläuf auf Distanz gehalten. Ein maßgeblicher Grund war mal wieder die außergewöhnliche Schussstärke von Top-Torjäger Johannes Gansmann.

Ehe es am letzten Spieltag zum Wiedersehen beim TSV Schott (57 Punkte) kommt, müssen die Westpfälzer (53) noch zum Zweiten Koblenz (56). Mehr Verfolger sind nicht übrig. 2:1 daheim und 0:0 auswärts gingen die Topspiele gegen Koblenz aus. Die Mainzer haben alle Trümpfe in der Hand, den sofortigen Wiederaufstieg spätestens zum Rundenfinale am 28. Mai einzutüten. Erst recht, wenn man die Leistung nach dem Seitenwechsel zugrunde legt.

Ay: So spielt Pirmasens sonst nie

„Wir haben ein extrem intensives Spiel gesehen“, sagt TSV-Trainer Aydin Ay, der bei den Platzherren vor 665 Zuschauern eine kräftige Portion Respekt ausgemacht hat: „Ich würde es so interpretieren, dass sie das Spiel nicht verlieren wollten. So habe ich sie noch nicht spielen sehen.“ Wobei das Pirmasenser Rezept, tief und kompakt zu verteidigen und über Konter zu kommen, zunächst aufging.

Tim Hansen ahnt die Ecke, doch der Elfer zum 1:0 sitzt.
Tim Hansen ahnt die Ecke, doch der Elfer zum 1:0 sitzt. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz (5)

In einer Partie mit wenigen klaren Chancen waren die Platzherren einen Tick gefährlicher – und gingen nach dem offenbar geplanten Strickmuster in Führung. Gegenstoß, ausnahmsweise nicht über den schnellen Luka Dimitrijevic, sondern den tief laufenden Daniel Bohl, TSV-Torwart Tim Hansen foult den Ex-05er, Dennis Krob verwandelt den scharf geschossenen Elfer (32.).

Siegtreffer kann auf beiden Seiten fallen

„Dann so eine zweite Halbzeit zu spielen, das ist schon brutal“, lobt Ay seine Mannschaft, „das Spiel war klar bei uns, bis auf die letzten zehn Minuten hat Pirmasens unseren Strafraum fast nicht gesehen.“ Manch letzter Ball kam nicht an, manch Schusschance brachte nichts ein – bis Gansmann kam und, nach einem sauber von hinten heraus vorgetragenen Angriff, den Ball aus über 20 Metern unhaltbar in den Winkel jagte (68.). „Ein genialer Moment“, freut sich Ay.

Wenn Johannes Gansmann abzieht, zappelt der Ball meist im Netz.
Wenn Johannes Gansmann abzieht, zappelt der Ball meist im Netz.

Wer glaubte, nun kippt das Spiel, sah sich aber getäuscht. „Wir waren nicht so scharf, komplett auf das zweite Tor zu gehen, auch weil die zweite Halbzeit Körner gekostet hat. Der Platz war extrem tief, das Spiel sehr intensiv“, sagt Ay. So ging es am Ende hin und her, beide Teams hatten den Lucky Punch auf dem Schlappen.

Portmann muss angeschlagen zuschauen

„Da war es extrem wild. Sie haben nach einem Standard von uns in einem Umschaltmoment noch eine Monsterchance“, berichtet Ay. In der Nachspielzeit hatte dann Pierre Merkel Manndecker und Keeper schon abgeschüttelt, brachte den Querpass aber nicht mehr auf Christian Hahn und verfehlte das Tor aus schwierigem Winkel.

In der Nachspielzeit taucht Pierre Merkel noch einmal frei vor dem Keeper auf.
In der Nachspielzeit taucht Pierre Merkel noch einmal frei vor dem Keeper auf.

„Das wäre ein Big Point gewesen, der auch nicht unverdient gewesen wäre, aber das 1:1 ist in Ordnung“, sagt Ay, „wir haben das Spiel komplett angenommen, ein Top-Auswärtsspiel bei einem starken Gegner gemacht. Die Spielanlage war auf einem schwierigen Platz super. Pirmasens hat sich auch einen Punkt verdient, wir haben sie auf Distanz gehalten.“ Und das ohne den vielfach als besten Spieler dieser Oberliga-Saison bezeichneten Etienne Portmann, der angeschlagen zuschauen musste. Das Gute: Der dynamische Hahn ist als wertvolle Offensiv-Option wieder an Bord.

Letztlich können beide Teams mit dem Remis leben.
Letztlich können beide Teams mit dem Remis leben.

TSV Schott Mainz: Hansen – Kern, Ahlbach, Schlosser, Obas – Müller – Embaye (74. Hahn), Gansmann (82. Schneider) – Schwarz (89. Polichronakis), Merkel, Wimmer.

Aufrufe: 022.4.2023, 20:03 Uhr
Torben SchröderAutor