2024-05-10T08:19:16.237Z

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Am ersten April-Wochenende fielen 92 Prozent aller Spiele mit Würmtaler Beteiligung aus.
Am ersten April-Wochenende fielen 92 Prozent aller Spiele mit Würmtaler Beteiligung aus. – Foto: Dagmar Rutt

Fußballerischer Absturz: So lief das Jahr für die einzelnen Teams in der Region Würmtal

Mannschaften aus dem Würmtal tabellarisch so schwach wie seit vielen Jahren nicht mehr

Es ist gerade einmal fünf Jahre her, da erlebt das Würmtal seinen fußballerischen Höhepunkt der vergangenen Jahrzehnte – wenn nicht gar aller Zeiten.

Sechs Herrenmannschaften treten in der Kreisliga oder höher an. Mit dem TSV Neuried spielt ein Team in der Landesliga, darüber hinaus mit dem SV Planegg-Krailling ein weiteres in der Bezirksliga. Der TSV Gräfelfing als Aufstiegsaspirant, die DJK Würmtal sowie die zweiten Mannschaften aus Neuried und Planegg bilden obendrein ein Kreisliga-Quartett.

Fünf Jahre später hat sich fast alles zum Schlechten entwickelt. 2022 kicken nur noch drei Mannschaften mindestens in der Kreisliga – und ob das auch 2023 noch der Fall ist, ist fraglich.

Abstiegskampf für Neuried und Gräfelfing

Neuried spielt im Würmtal zwar immer noch die erste Geige, das allerdings nur noch in der Bezirksliga und dort das zweite Jahr in Folge in den unteren Tabellenregionen. Im Sommer glückt dem jungen Team erst am letzten Spieltag der Klassenerhalt, zur Winterpause der neuen Runde steht es trotz famosen Saisonstarts auf einem direkten Abstiegsplatz. Zudem erschüttert den Verein Anfang des Jahres ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen Fußballtrainer. Der Verdacht: jahrelanger sexueller Missbrauch zahlreicher Jugendspieler. Im Oktober wird der Mann festgenommen, die Ermittlungen dauern an.

In der Kreisliga schafft Gräfelfing im Sommer nach einer grandiosen Rückrunde doch noch den fast abgeschriebenen direkten Klassenerhalt – ausgerechnet durch einen 5:0-Derbysieg im Saisonfinale beim SV Planegg-Krailling. Der SVP wiederum hat da längst alle Chancen auf die Bezirksliga-Rückkehr verspielt und muss in der Folge einen Aderlass an wichtigen Spielern hinnehmen. Auch die Rückkehr des ehemaligen Landesliga-Aufstiegshelden und -Kapitäns Martin Bauer im Juli bringt die Planegger nicht recht auf Kurs. Und so steht der SVP nach einer völlig verkorksten Runde zum Jahreswechsel nur einen Platz vor der Abstiegszone, in der sich erneut Gräfelfing wiederfindet.

Region Würmtal: Lichtblick Gautinger SC

Für positive Momente sorgt im Sommer Kreisklassist Gautinger SC, der in einer grandiosen Relegation mit mehr als 1000 Zuschauern Lokalrivale TSV Pentenried bezwingt und so den Klassenerhalt schafft. Die Römerfelder steigen über die zweite Relegationsrunde ebenfalls in die Kreisklasse auf. Die direkte Kreisklasse-Rückkehr schafft Gräfelfings Reserve und sorgt damit gemeinsam mit den Derbyhelden der Ersten für eine große Sause im Wolfsbau. A-Klassist TV Stockdorf und die nach der Mannschaftsabmeldung im Vorjahr neu formierte DJK Würmtal in der C-Klasse verpassen den Aufstieg jeweils knapp.

In der ersten Halbserie 2022/23 kann im gesamten Würmtal nur die DJK als Tabellenzweiter überzeugen – und die Reserve des SVP, die in der Kreisklasse überraschend oben mitspielt. Insgesamt kämpfen zehn von 14 Würmtaler Herrenteams in der laufenden Saison gegen den Abstieg. Für ein wenig Licht sorgen Neurieds Fußballerinnen, die als Tabellenfünfter der Bezirksoberliga noch zum erweiterten Kreis der Aufstiegsanwärter gehören und mit dem Abstieg mutmaßlich nichts zu tun haben werden.

Nicht nur die Leistungen, auch die Trainerstühle wackeln 2022 im Würmtal: Insgesamt 16 Cheftrainerwechsel finden bei allen Herren- und Damenteams zusammengenommen statt. In 14 Fällen geschehen die Rücktritte aber freiwillig. Nur Uwe Lehner in Gauting und Johannes Hanrieder bei der DJK trennen sich nicht unbedingt im Guten von ihrem jeweiligen Klub. Als einziger Verein hat 2022 der TSV Gräfelfing bei all seinen Erwachsenenmannschaften keinen Personalwechsel zu vermelden.

Aufrufe: 027.12.2022, 08:43 Uhr
Redaktion WürmtalAutor