2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Struwe

Für Länderspiel nominiert: A/O-Fußballer bald Nationalspieler?

Ich hoffe natürlich auf einen Einsatz - gehe aber nicht davon aus"

Malcolm Brunkhorst hat ein ansteckendes Lachen. Der A/O-Fußballer lacht viel, wenn er von der irren Geschichte erzählt, die er gerade erlebt. Der Landesligaspieler wurde nämlich für eine Nationalmannschaft nominiert.

Malcolm Brunkhorst ist mit derzeit 13 Toren in 18 Spielen der erfolgreichste Torschütze der SV Ahlerstedt/Ottendorf in dieser Landesligasaison. Der treffsicherste A/O-Spieler sei er aber nicht, sagt er. Stürmer Luka Papke beispielsweise schoss sechs Tore in vier Spielen, dann verletzte er sich schwer. Auch Stürmer Marc Holler ist verletzt.

Malcolm Brunkhorst schaffte als dribbelstarker, offensiver Außenbahnflitzer aber das Kunststück, im Spiel gegen den Tabellenzweiten SV Lindwedel-Hope alle sechs Tore beim spektakulären 6:5-Sieg zu erzielen. Das war Ende November. Dieser Auftritt sorgte über die Grenzen der Region für Aufsehen.

„Drei Wochen später bekam ich eine Nachricht von Carsten Schult“, erzählt der 23-Jährige. Der Teammanager des Heeslinger SC, der auch lange für A/O tätig war, wurde von einem Scout der mauritischen Nationalmannschaft kontaktiert. „Dann habe ich mich bei dem Scout gemeldet“, sagt Brunkhorst. Der Scout arbeitet von Norwegen aus. Die Geschichte nahm ihren Lauf.

Das Inselparadies ist fußballerisch ein Entwicklungsland

Der größte Erfolg der mauritischen Nationalmannschaft ist die Teilnahme am Afrika Cup 1974. Bei einer WM war der Inselstaat, der im Indischen Ozean viele Touristen lockt, noch nie. „Die meisten Spieler kommen aus Frankreich und spielen auch in eher unteren Ligen“, sagt Brunkhorst. In der Fifa-Weltrangliste belegt Mauritius den 177. Platz. Echte Profis hat das Land nur wenige.

Nach dem ersten Kontakt lernten sich Brunkhorst, der Scout und der Trainer über Telefonkonferenzen näher kennen. Er versorgte sie mit Videos seiner Spiele. Der A/O-Spieler mit Ober- und Landesligaerfahrung überzeugte. Denn nun folgte die Einladung zum WM-Qualifikationsspiel auf Mauritius am 26. März gegen Tschad. „Das kam alles ganz plötzlich“, sagt Brunkhorst und lacht herzlich.

Der A/O-Spieler wird definitiv im Kader sein. „Ich hoffe natürlich auf einen Einsatz - gehe aber nicht davon aus“, sagt Brunkhorst.

Die Reise nach Mauritius war schon vorher geplant

Zeitlich kam die Nominierung perfekt. Brunkhorst wäre sowieso im Heimatland seiner Mutter gewesen. „Ich musste meinen Flug nur umbuchen, fliege vier Tage früher“, sagt er. Seine Schwester wird nämlich in dem Urlaubsparadies heiraten. Es stehen also Festtage an. Seine persönliche Krönung wäre natürlich ein Nationalmannschaftseinsatz.

Sein Vater und seine Mutter haben sich auf Mauritius kennengelernt. Der Vater machte Urlaub. „Wie das halt so läuft“, sagt Brunkhorst und lacht.

Er könne jedem nur empfehlen, auf der schönen Insel mal Urlaub zu machen. Lebensfreude wird auf Mauritius groß geschrieben. Die 2040 Quadratkilometer große Insel hat schöne Strände und Lagunen, ebenso lockt das bergige, grüne Innenland. Der Nationalpark hat Regenwald.

Malcom Brunkhorst wird wieder eine schöne Zeit haben. Mit Hochzeit und gelebter Lebensfreude. Und einen aufregenden Ausflug in den Kreis der Fußball-Nationalmannschaft.

Aufrufe: 021.3.2024, 07:45 Uhr
TageblattAutor