2025-12-17T10:26:01.779Z

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Ohne die Grotenburg Supporters wäre die Heimstätte des KFC Uerdingen heute wohl nicht in diesem Zustand.
Ohne die Grotenburg Supporters wäre die Heimstätte des KFC Uerdingen heute wohl nicht in diesem Zustand. – Foto: Ralph Görtz

Fünf Jahre Grotenburg Supporters – Dank an außergewöhnliche Initiative

Oberliga Niederrhein: Der KFC Uerdingen bedankt sich für unfassbares ehrenamtliches Engagement bei den Grotenburg Supporters.

Im Dezember 2020 entstand in einer der schwierigsten Phasen der jüngeren Vereinsgeschichte
eine Initiative, die den KFC Uerdingen nachhaltig prägen sollte und weit über die Krefelder
Stadtgrenzen für Aufmerksamkeit sorgte: Die Grotenburg Supporters.

Rückblick: Das bei den heimischen Fans sehr beliebte, weil nostalgische, Grotenburg-Stadion
wurde nach dem letzten Spiel in der Regionalliga-Saison 2018/2019 am 5. Mai 2018 wegen erheblicher Sicherheitsmängel, insbesondere bei Brandschutz und Statik, gesperrt. Über 6000
Fans sahen noch einmal ein rauschendes Fußballfest, bei dem der Wuppertaler SV mit 4:0 aus dem Stadion geschossen wurde. Schon kurz danach, zum ersten der beiden Relegationsspiele gegen Waldhof Mannheim, zog der KFC nach Duisburg. 18.162 Zuschauer waren dabei und
jubelten über den 1:0-Sieg. Der KFC stieg nach dem Rückspiel auf und verbrachte die
erfolgreichste Zeit des vergangenen Jahrzehnts, nämlich drei Jahre in der dritten Liga,
durchgehend im Exil: Über Duisburg (18/19), Düsseldorf (19/20 & 20/21) und Lotte (ab Februar 2021) landete der Club nach dem Abstieg in die Regionalliga für die Saison 21/22 in Velbert. Das erste Spiel nach fast vier Jahren Pause in der Grotenburg fand im April 2022 statt. Dass es dazu überhaupt kam, lag zu einem großen Teil an den Grotenburg Supporters.

Stockende Sanierung führt zur Gründung

Geprägt von der stockenden Sanierung der Grotenburg und der ungewissen Rückkehr in das
heimische Stadion wurde am 19. Dezember 2020 mit einem Schreiben an den
Oberbürgermeister der Stadt Krefeld der Grundstein für eine außergewöhnliche
Erfolgsgeschichte gelegt. „Wir haben uns damals angeboten, um der Sanierung einen Antrieb zu geben, damit wir schneller wieder in unser Stadion zurückkönnen“, sagt Sebastian Grauten, einer der Mitbegründer, rückblickend. Von Beginn an verfolgten die Grotenburg Supporters das Ziel, die Arbeiten an der Grotenburg zu beschleunigen. Dass dabei auch eine möglichst große Summe für die Stadt eingespart wurde, war ein positiver Begleiteffekt. Zudem sendete man in einer Zeit, in der es beim KFC mal wieder drunter und drüber ging, ein Signal an die Stadt, die Einwohner Krefelds, die Presse und an Sponsoren. Somit wollten sie den KFC Uerdingen nicht nur emotional, sondern ganz praktisch unterstützen – und einen konkreten Beitrag zur Rückkehr in die Grotenburg leisten.

Hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit

Nach zahlreichen Telefonaten zwischen der Stadt und den Initiatoren kam Anfang 2021
Bewegung in die Sache, wenn auch stockend. „Bei der Stadt dachte man wohl anfangs, da
seien ein paar hundert angetrunkene Fans, die ein bisschen am Stadion herumbasteln wollen. Dieser Eindruck hat sich schnell gewandelt“, so Marius Savic in einem Interview mit der
Zeitschrift „11 Freunde“, die, wie viele andere Median aus ganz Deutschland, die Arbeiten
verfolgte.

450 Unterstützer kamen zusammen

Während im März 2021, kurz nach dem Rückzug von Investor Ponomarew, das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, stieg die Zahl derer, die helfen wollten, rasant an: Innerhalb weniger Tage konnten rund 450 Unterstützer für die Initiative gewonnen werden. Gelernte Handwerker, Arbeiter vom Bau, Ingenieure und Techniker, aber auch viele, die einfach nur anpacken konnten und wollten. „Rund die Hälfte der Supporters war vom Fach. Denen konnten wir die andere Hälfte als Zuarbeiter zur Seite stellen. Dadurch sind wir schnell vorangekommen“, so Grauten, der unter anderem die Sicherheitsunterweisungen übernahm. Überall dort, wo gewährleistungsfreien Arbeiten zu verrichten waren, packten die Supporters ab April 2021 an: Ob Aufräum- und Rückbauarbeiten, Instandhaltungsmaßnahmen oder handwerkliche Tätigkeiten in nahezu allen Stadionbereichen – die Supporters waren da, wo Hilfe benötigt wurde. Besonders wertvoll war dabei die berufliche Erfahrung vieler Beteiligter aus Bau- und Handwerksberufen, die eine professionelle und effiziente Umsetzung der Arbeiten ermöglichte.

Starkes Signal nach außen

Der ehrenamtliche Einsatz ergänzte die offiziellen Baumaßnahmen ideal. Abläufe konnten
beschleunigt und erhebliche Kosten eingespart werden – Schätzungen zufolge bereits nach
einem halben Jahr klar im sechsstelligen Bereich. Noch wichtiger war jedoch das starke Signal nach außen: Die eigenen Fans übernahmen Verantwortung und zeigten eindrucksvoll, was
gemeinschaftliches Engagement bewirken kann. KFC-Legenden wie Werner Vollack oder
Friedhelm Funkel machten sich vor Ort ein Bild der Arbeiten. Und auch Medien, Stadt und
Verein würdigten den Einsatz ausdrücklich. Aus der Bürgerschaft gingen regelmäßig Geld- oder Sachspenden ein, die die Arbeit erleichterten.

Engagement weit über das Stadion hinaus

Auch außerhalb der Grotenburg waren die Supporters aktiv. Sie unterstützten unter anderem bei der Herrichtung der neuen Geschäftsstelle des KFC Uerdingen im gelben Haus sowie bei
weiteren Aufräum- und Renovierungsarbeiten im Vereinsumfeld. Die Zusammenarbeit zwischen Supporters und der Stadt Krefeld entwickelte sich dabei stetig, denn auch die Stadt merkte, dass es sich eben nicht um „bastelwillige Fans“ handelte.

Ein emotionaler Meilenstein: Die Rückkehr in die Grotenburg

Ein besonderer Höhepunkt dieser gemeinsamen Anstrengungen war die Rückkehr des KFC
Uerdingen in die Grotenburg am 23. April 2022. Nach fast vier Jahren ohne Heimspiele im
eigenen Stadion konnte der KFC erstmals wieder vor Zuschauern in der Grotenburg antreten,
wenn zunächst auch nur vor 2000. Der Tag war für Verein und Fans gleichermaßen emotional
und wurde als gemeinsamer Erfolg gefeiert – auch als Anerkennung für die unzähligen
ehrenamtlichen Stunden der Grotenburg Supporters.

Unverzichtbar bis heute

Auch in den Jahren danach blieben die Grotenburg Supporters eine verlässliche Stütze des
Vereins. In finanziell schwierigen Zeiten unterstützen sie den KFC durch Spendenaktionen und engagieren sich bis heute regelmäßig bei Arbeitseinsätzen zur Pflege und Instandhaltung des Stadions sowie bei sonstigen Aufgaben rund um den KFC.

Stark auch neben dem Bau

Darüber hinaus hatte die Initiative auch für viele Beteiligte persönlich nachhaltige Auswirkungen: Es entstanden neue Freundschaften und Netzwerke, Arbeitsverhältnisse, Jobvermittlungen und sogar eine Firmenneugründung, die heute unter anderem auch Sponsor des KFC Uerdingen ist. Darüber hinaus entstanden zahlreiche weitere Aktionen: es wurden Merchandising-Artikel produziert, gemeinsam mit der Brauerei Königshofer ein Sonderbier herausgebracht, verschiedene Feste organisiert und noch vieles mehr.
Die Grotenburg Supporters sind ohne Zweifel eine der wichtigsten Stützen der jüngeren
Vereinsgeschichte und haben diese maßgeblich mitgeprägt. Wir beim KFC Uerdingen sagen
Danke für fünf Jahre voller Einsatz, Zusammenhalt und unvergleichlicher Leidenschaft für
unseren Verein.

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Aufrufe: 022.12.2025, 13:30 Uhr
FuF des KFC / Manuel KölkerAutor