2025-03-06T14:11:46.817Z

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– Foto: Bernd Pflughöft/Verein

FSV Dynamo Eisenhüttenstadt: "Uns fehlt ein echter Torjäger"

FuPa-Zwischenbilanz: Dirk Liedtke über Herausforderungen der Rückrunde und die Kaderplanung des Teams aus der Landesklasse.

Mit 19 Punkten aus 15 Spielen liegt der FSV Dynamo Eisenhüttenstadt auf Platz 9 der Landesklasse Ost. Dirk Liedtke, Medienbeauftragter für den Herrenbereich, spricht in der FuPa-Zwischenbilanz über die bisherigen Leistungen, Defensivprobleme und Pläne für die Rückrunde.

FuPa: Mit 19 Punkten aus 15 Spielen steht ihr aktuell auf dem 9. Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Punktausbeute, und spiegelt diese Platzierung eure Leistungen wider?
Dirk Liedtke: Wir sind nicht unzufrieden, im Vergleich zum Vorjahr haben wir 4 Punkte mehr auf dem Konto und stecken nicht direkt im Abstiegsstrudel. Unsere Zielstellung waren zur Halbserie 20 Punkte, Ziel also knapp verfehlt. Ärgerlich für uns sind die vergebenen Punkte in den Heimspielen gegen die unmittelbaren Konkurrenten Niederlehme 1:3 und Admira 3:3. Die 4 Punkte hätten wir gerne mehr auf dem Konto gehabt. In der Gesamtkonstellation – Abgang des Führungsspielers Jan Kretschmann im Sommer und der Einbau von 6 A-Jugendlichen – ist das Zwischenergebnis in Ordnung.

FuPa: Eure Tordifferenz zeigt eine gewisse Schwäche in der Defensive mit 39 Gegentoren. Was sind die Ansätze, um in der Rückrunde defensiv stabiler zu stehen?
Dirk Liedtke: Rein von den Zahlen her ist das korrekt, wobei wir knapp die Hälfte der Gegentore in 4 Auswärtsspielen gegen Wünsdorf, Briesen, Teltow und Markendorf gefressen haben, also gegen Mannschaften aus dem oberen Regal der Landesklasse Ost. In diesen Spielen wurden wir nicht an die Wand gespielt, aber unsere individuelle Fehlerquote war viel zu hoch, und das haben diese Mannschaften gnadenlos bestraft. Dass man mal einen negativen Ausreißer in einer Halbserie mit 4 oder 5 Gegentoren hat, kann vorkommen, aber viermal sollte das nicht passieren. Das müssen wir unbedingt abstellen. Natürlich sind die Trainer auch immer abhängig vom Kader, der am Spieltag zur Verfügung steht, und da mussten sie in der ersten Saisonhälfte gerade in der letzten Reihe immer wieder umstellen. Das ist nicht förderlich, da brauchen wir mehr Konstanz.

FuPa: Mit 24 geschossenen Toren ist Ihr Team offensiv eher im unteren Mittelfeld der Liga. Wie kann die Angriffseffektivität in der Rückrunde gesteigert werden?
Dirk Liedtke: Uns fehlt ein echter Torjäger oder Vollblutstürmer, das haben uns viele Teams voraus, aber wir können uns auch keinen backen. Vielleicht kristallisiert sich in der Rückrunde noch einer raus, so lange müssen wir das auf breite Schultern verteilen. Wir haben vor Saisonbeginn 6 A-Junioren eingebaut, drei davon sind jetzt erst 18 Jahre alt geworden, von daher sind auch noch keine Wunderdinge zu erwarten. Das braucht auch alles ein wenig Zeit. Die Trainer arbeiten mit hoher Akribie und bieten dreimal in der Woche Training an, das ist für die Landesklasse schon ordentlich. Natürlich sind die Spieler in der Pflicht, das wahrzunehmen. Wenn du als Fußballer auf Landesebene bestehen willst, musst du Minimum zweimal wöchentlich trainieren. Das ist meine feste Überzeugung. Aber wir sind unter den Amateuren die Vollamateure, und da geht bei den Spielern oft der Beruf und die Familie vor, und das Hobby Fußball wird hinten angestellt. Dementsprechend muss man die Erwartungshaltungen auch immer ein wenig anpassen, wobei das keinem Trainer der Welt gefällt.

FuPa: Gab es in der Hinrunde besondere Spiele, die Sie positiv überrascht haben oder wichtige Erkenntnisse geliefert haben?
Dirk Liedtke: Das Highlight der Hinrunde war sicher der 2:1-Heimsieg gegen die SG Schulzendorf, die bis dato, glaube ich, ungeschlagen war. Auch gegen die SG Großziethen haben wir im Dynamosportpark ein starkes Spiel gemacht und erst in letzter Sekunde verloren. In diesen Spielen haben die Jungs gezeigt, was möglich ist. Generell haben wir bislang eine gute Heimbilanz und 16 von 19 Punkten im Sportpark geholt.

FuPa: Der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt zwar einige Punkte, aber die Rückrunde kann alles verändern. Wie wichtig ist ein starker Start, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten?
Dirk Liedtke: Ganz klar dürfen wir uns auf die 19 Punkte nicht ausruhen. Wir müssen bei der jetzigen Konstellation von drei Absteigern ausgehen, dementsprechend sind es gerade mal 5 Punkte Vorsprung. Mit den Kings aus Wusterhausen und dem Müllroser SV haben wir zum Rückrundenstart zwei Gegner auf Augenhöhe und unmittelbare Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt vor der Brust. Von daher müssen zum Saisonstart zwei Siege angestrebt werden, und das ist das klare Ziel für unsere Mannschaft.

FuPa: Wann beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde, und gegen wen wird zuerst getestet? Welche Ziele setzt sich Ihre Mannschaft in der Vorbereitung?
Dirk Liedtke: Grundsätzlich läuft die Rückrundenvorbereitung seit der ersten Januarwoche. Allerdings müssen sich Mannschaft und Trainer aufgrund der Witterung und einem fehlenden Kunstrasen mit Hallentraining begnügen. Der Fokus liegt aktuell voll auf dem Athletiktraining, um zumindest körperlich topfit in die Rückrunde zu gehen. Auch gab es schon ein Teamevent mit einer Reise zum Hallenmasters nach Senftenberg mit Übernachtung. Ein weiteres wird es im Anschluss an das Vorbereitungsspiel in Weißwasser am 9. Februar um 13 Uhr mit einem Besuch beim Eishockey der Lausitzer Füchse geben. Weitere Testspiele sind bei der SG Wiesenau am 14. Februar um 18:30 Uhr und beim 1. FC Guben am 20. Februar um 18:30 Uhr fix.

FuPa: Gibt es Veränderungen im Kader, die geplant sind? Arbeiten Sie an Verstärkungen oder erwarten Sie Abgänge?
Dirk Liedtke: Verstärkungen beziehungsweise Veränderungen sind keine großen zu erwarten. Wer sich uns anschließen will, ist herzlich willkommen. Die Kontaktdaten der Trainer findet man auf unserer Homepage www.fsv-dynamo.de. Leider haben wir auch einen Abgang zu verzeichnen. Zum 31.12.2024 hat sich Ryszard Kupper schriftlich in der Geschäftsstelle abgemeldet.

FuPa: Welche taktischen Änderungen planen die Trainer, um in der Rückrunde stabilere Ergebnisse zu erzielen und vielleicht noch einige Plätze in der Tabelle gutzumachen?
Dirk Liedtke: Die Trainer haben die Hinrunde ausgewertet und sicher die richtigen Rückschlüsse gezogen. Natürlich geben sie nicht alle ihre Ansätze preis, aber Ziel ist es vor allem, die individuelle Fehlerquote zu minimieren und die Auswärtsschwäche abzulegen. Ziel muss es sein, mehr Konstanz in die Leistungen der Mannschaft zu bringen. Zu oft folgten in der Hinrunde nach einem guten Spiel ein schwaches Spiel. Ausdruck dessen ist, dass man nie mehr als zwei Spiele am Stück gewonnen hat. Mal eine Siegserie von drei bis vier Spielen am Stück hilft in dieser Liga sicher weiter.

FuPa: Ihr Ziel wird sicherlich sein, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Wie will das Ihre Mannschaft schaffen, und gibt es bestimmte Spiele oder Gegner, auf die Sie besonderen Fokus legen?
Dirk Liedtke: Na klar, 6 Punkte zum Rückrundenauftakt würden sehr gut ins Konzept passen. Die ersten 6 Mannschaften springen oben etwas weg, ab Platz 7 wird alles sehr ausgeglichen, und gegen all diese Gegner musst du immer bestmöglich punkten. Ein Faustpfand könnte unsere Heimstärke sein. Wenn wir die konservieren und in die Rückrunde mitnehmen können, werden wir auch noch den einen oder anderen von oben ärgern und den Klassenerhalt schaffen.

FuPa: Welche Rolle spielt die Unterstützung der Fans, gerade in engen Spielen, und wie können Sie gemeinsam mit ihnen die Rückrunde erfolgreich gestalten?
Dirk Liedtke: Unsere Fankultur lebt von unseren jungen Nachwuchsspielern, die zu den Heimspielen schon mal mächtig die Trommel malträtieren. Aber auch das muss noch wachsen. Da haben einige Mannschaften, vor allem aus dem Dahme/Fläming-Kreis, sicherlich Vorteile.

Aufrufe: 023.1.2025, 16:00 Uhr
redAutor