2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
– Foto: FSV 63 Luckenwalde

FSV 63 Luckenwalde verschiebt Aufstiegsparty des FC Energie Cottbus

3:3 im brandenburgischen Duell der Regionalliga Nordost.

Der FSV 63 Luckenwalde erzielt im brandenburgischen Duell der Regionalliga Nordost beim Spitzenreiter FC Energie Cottbus ein 3:3.

Der FC Energie Cottbus befindet sich seit Wochen ganz klar auf Titelkurs, der ja bekanntlich in diesem Jahr gleichbedeutend mit dem sofortigen Aufstieg in die dritte Liga ist. Nicht nur gegen die unmittelbaren Mitkonkurrenten BFC Dynamo und Greifswalder FC hatte man gewonnen, sondern auch gegen andere namhafte Kontrahenten (Babelsberg und Lok) behielt man teilweise spektakulär die Oberhand. Bei den Cottbuser Anhängern gab es eigentlich kaum noch Zweifel am lang ersehnten Aufstieg.

Gegen den FSV 63 Luckenwalde sollte an diesem vorletzten Spieltag alles klar gemacht werden. Wenn die Greifswalder nicht bei der VSG Altglienicke gewinnen sollten, war der nötige Sieg gegen die Nuthestädter bei den Energieanhängern reine Formsache. Die halbe Lausitz schien auf dem Weg ins LEAG Energie Stadion und verhalf den Cottbusern mit 19287 Zuschauern zur Rekordkulisse in der Regionalliga Nordost 2023/24.

Bei den Luckenwaldern sah es dagegen ganz anders aus. Zwar hatte man durch das Remis vor einer Woche gegen Hansas Zweite den Klassenerhalt vorfristig gesichert. Doch neben der schweren Verletzung von Kapitän Christian Flath standen weitere FSV-Kicker gelb gesperrt oder ebenfalls verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Die Braune-Truppe war wahrlich gezwungen die letzten Reserven zu mobilisieren. Ausserdem wusste ja niemand, wie sich die junge FSV-Truppe vor dieser für sie gewaltigen Kulisse präsentieren würde! Solche oder ähnliche Gedanken könnten FSV-Coach Michael Braune vor diesem Spiel beim haushohen Favoriten durch den Kopf gegangen sein, ohne sie freilich in der Öffentlichkeit zu thematisieren.

Nun, spätestens mit der frühen FSV-Führung durch Phil Butendeich in der vierten Minute, zu der Energie-Kapitän Jonas Hildebrandt unfreiwillig Hilfestellung leistete, schien jegliche Nervosität bei den FSV-Kickern wie verflogen.

Danach war es erstaunlich und für die wenigen FSV-Anhängern unter den knapp 20.000 eine pure Freude, wie selbstbewusst und taktisch geschickt die FSV-Akteure ihrem Plan und den Vorgaben ihres Trainers treu blieben und die Bälle immer wieder geschickt von hinten raus spielten und mehrmals ihre Kontrahenten mit flüssigem Kombinationsspiel in Bedrängnis brachten. Und wenn dabei doch mal etwas schief ging, zeigte sich die Luckenwalder Defensive um die umsichtigen Lucas Albrecht und Sofiene Jannene als recht sattelfest oder FSV-Torhüter Florian Palmowski zeigte sich souverän. Lediglich bei einem Kopfball Timmy Thieles, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nur am Pfosten landete, hätte der FSV-Keeper das Nachsehen gehabt.

Als die Gäste ihren starken Auftritt selbst nach der Pause fortsetzten und dafür auch bald durch einen verwandelten Strafstoß Lucas Vierlings, der nach Foulspiel an Tim Göth gegeben wurde (56.), und durch das souverän vollendete Zusammenspiel Phil Butendeichs mit Till Plumpe nach gut einer Stunde Spielzeit zum 0:3 belohnt wurden, kamen wohl nicht nur beim stimmgewaltigen Anhang der Cottbuser erste Zweifel an der erhofften Aufstiegsparty an diesem Tage auf.

Doch zum einen sind die Cottbuser der Saison 2023/24 dafür bekannt, dass sie derartige Spiele trotz aller scheinbaren Ausweglosigkeit noch umbiegen können, und zum anderen hatte das einsatzstarke Spiel der Luckenwalder viel Kraft gekostet.

Vielleicht hat es zunächst den einen oder anderen im Luckenwalder Lager gegeben, der nach dem Ausgleich der Cottbuser in der sechsten Nachspielminute dem Verlust der Drei-Tore-Führung nachtrauerte. Doch letztendlich hatte sich ihre FSV-Mannschaft mit einer ursprünglich nicht von jedem erwarteten und doch so couragierten Vorstellung vor der Kulisse im Cottbuser Stadion präsentiert, dass das viele Anhänger in und um Luckenwalde mit Stolz erfüllen sollte.

Eine bessere Werbung für sich und den Luckenwalder Fußball hätte die Mannschaft bei diesem Spiel gar nicht machen können.

Aufrufe: 013.5.2024, 12:40 Uhr
pmAutor