Sechs Jahre trug er das Wacker-Trikot. Nach seinem Abgang gab es in Nordhausen einen Umbruch im Verein. Nun steht der 34-Jährige seinem Ex-Klub im sportlichen Vergleich wieder gegenüber…
171 Spiele und 54 Tore stehen in der FuPa-Bilanz von Nils Pichinot zwischen 2014 und 2020 für die beiden Männermannschaften des FSV Wacker 90 Nordhausen. Seit dem ist allerdings viel Nordhäuser Doppelkorn durch die Nordthüringer Kehlen geflossen – Insolvenz, Neuaufstellung auf Vorstandsebene, sportlicher Absturz bis in die Verbandsliga. Nun freut sich Nils Pichinot auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein - als Gegner in der Thüringenliga. „Für mich ist es natürlich ein besonderes Spiel, ein besonderer Gegner. Ich hab mich schon die letzten Wochen auf das Wiedersehen gefreut, auch wenn ich nur noch sehr wenige Spieler kenne. Das sind am ehesten die Jungs, die damals schon als junge Spieler dort waren wie Felix Schwerdt, Erik Schneider, Lennart Liese oder auch Marcus Vopel, der schon lange lange dort ist. Ansonsten sind es die Jungs neben dem Platz, um das Team herum. Bis auf den Trainer kenne ich da noch die meisten, die zum Glück auch geblieben sind“, blickt er auf das besondere Wiedersehen. Große Anknüpfungspunkte mit dem neuen Wacker 90 Nordhausen hat der Stürmer mit Drittliga-Erfahrung und einem Zweitligaspiel (für FC St. Pauli) allerdings nicht. „Kontakt habe ich noch zu Philipp Hoinkis, der damals unser Chefpyhsio war. Er hat sich nach dem große Crash der Sache als Vize-Präsident mit angenommen. Mit ihm habe ich zwischendurch mal telefoniert auch über eine mögliche Rückkehr. Aber wirklich regelmäßigen Kontakt gibt es nicht“, so Pichinot weiter.
Dabei scheint es durchaus Parallelen zwischen dem neuen Verein von Nils Pichinot – 1. FC Eichsfeld – und dem ehemaligen Verein aus dem Thüringer Südharz in dieser Zeit zu geben. „Für mich ist schwer zu beurteilen, wie Nordhausen sich aufstellt. Ich habe erfahren, dass sie sich mit Sponsoren und Spielern aus der Region gesund aufbauen wollen. Das ist ähnlich wie bei uns sicher ein gutes Vorgehen. Ich denke das ist auch richtig, weil damals viele Sponsoren in Nordhausen aufgrund der Höhenflüge verschreckt wurden. Jedoch konnte die sportliche Talfahrt nicht beendet werden, was traurig und schade ist“, sagt Pichinot zur Entwicklung in der Nordthüringer Kreisstadt.
Insgesamt möchte der Offensivspieler sich dabei gar nicht zu sehr mit Nordhausen befassen und betont: „Ich denke es liegt am Ende an uns, wie das Spiel ausgeht. Das haben wir auch in den ersten Saisonspielen gesehen. Wenn wir unser Spiel, wie wir es planen, durchbekommen, brauchen wir uns vor niemanden verstecken. Trotzdem erwarte ich gegen Nordhausen eine kämpferische Partie. Aber wir werden in erster Linie auf uns gucken – gerade in einem Heimspiel, bei dem hoffentlich ein paar mehr Zuschauer kommen. Ich freue mich darauf.“
Pichinot will beim Projekt "1. FC Eichsfeld" nicht nur für das Duell gegen Nordhausen den jungen Spielern durch seine langjährigen Erfahrung als Profi-Fußballer als Stütze dienen. „Ich bin als Führungsspieler beim FC Eichsfeld, gehör zu den älteren Spielern, die die junge Truppe führen und ihr Struktur geben soll. Das ist auf und neben den Platz meine Aufgabe und bringt viel Spaß. Wir haben viele gute Spieler aus den A- und B-Jugend dazubekommen und sind eine tolle Truppe mit guter Mischung“, sagt er zu seinem eigenen Rollenverständnis beim Verein aus den Gemeinden Faulungen, Diedorf und Struth.