2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Rolf Schmietow

Freiwillige Absteiger und große Sorgenkinder im Fußball-Kreis Stade

Vor dem Meldeschluss am 18. Juni gibt es noch einige Fragezeichen, was die Staffeleinteilung im NFV-Kreis Stade betrifft. Der Spielausschuss wird wohl viel basteln müssen. Aber es gibt schon mögliche Lösungen.

Die einvernehmliche Trennung mit Trainer Walerij Hettich aufgrund von verschiedenen Ausrichtungsansichten geschah schon vor dem letzten Spieltag. Sven Hubert, zuvor Trainer des ASC II (1. Kreisklasse), hat bekanntlich übernommen. Nach dem Saisonende meldete der ASC Cranz-Estebrügge seine erste Mannschaft für die Kreisliga - obwohl der Tabellenvorletzte durch den Zwangsabstieg der VSV Hedendorf/Neukloster II auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga hätte spielen dürfen.

Doch ein erneuter Umbruch hielt die Estebrügger davon ab, sie sehen sich nicht konkurrenzfähig. "Wir haben zu viele Abgänge", sagt Hubert. Mit einem gesunden Mix aus den drei bestehenden Mannschaften soll ein vernünftiger Kreisligist gestellt werden. "Unsere Dritte soll wieder ein reines Spaßteam sein", sagt Hubert. In der 4. Kreisklasse kann sich die Dritte am letzten Spieltag zum Meister krönen.

Nach acht Jahren am Stück in der Bezirksliga - mit drei dritten Plätzen, zwei Vizemeisterschaften, der Meisterschaft und zwei Saisons in der Landesliga - spielt der ASC Cranz-Estebrügge nach insgesamt 13 Jahren wieder auf Kreisebene. "Letztlich sind wir ja auch nur ein Dorfverein", sagt Hubert.

Mit den drei Bezirksliga-Absteigern ASC, VSV II und TuS Eiche Bargstedt geht die Kreisliga mit 16 Mannschaften in die neue Saison. Bei Bargstedt hielten sich lange Spekulationen, ob die Mannschaft eventuell freiwillig in die 1. Kreisklasse geht. Der TuS hat ebenso Abgänge. Die Zweite, zuletzt in der 2. Kreisklasse, wird zur neuen Saison nicht mehr gemeldet.

In den Kreisklassen gibt es noch einige Fragezeichen

Michael Koch, Vorsitzender des Spielausschusses beim NFV-Kreis Stade, verweist darauf, dass Meldeschluss erst am 18. Juni ist. Dann wird er Klarheit haben, welche Mannschaften wo spielen werden beziehungsweise wollen. Die letzten Entscheidungen in der 2., 3. und 4. Kreisklasse fallen am letzten Spieltag am heutigen Samstag.

Die Mannschaft des Kreisliga-Absteigers SG Buxtehude-Altkloster hat sich aufgelöst. Der Verein meldete trotzdem für die 1. Kreisklasse. Die neue Mannschaft besteht größtenteils aus Spielern der ehemaligen Zweiten, die sich vor zwei Jahren schon einmal aufgelöst hatte. So startet die 1. Kreisklasse mit 15 Mannschaften.

Ein großes Sorgenkind hat Michael Koch bezüglich der Mannschaftsanzahl in der 3. und 4. Kreisklasse. Er befürchtet, dass es insgesamt etwa 20 Teams sind. "Zu viele für eine Liga und zu wenige für zwei", sagt er. Er stellt sich darauf ein, ein "Konstrukt" bauen zu müssen, das allen Mannschaften gerecht wird. "Es gibt keine Patentlösung", sagt Koch schon jetzt.

Eine mögliche Lösung: Es wird eine einfache Runde in einer Nord- und Südstaffel gespielt. Die jeweiligen ersten fünf Mannschaften spielen dann eine normale Saison in der 3. Kreisklasse, die übrigen in der 4. Kreisklasse. Das Problem: Die untersten Mannschaften hätten so mehr Spieltage als ein Kreis- oder Bezirksligist. Koch weiß schon jetzt, dass dies viele nicht wollen.

Mögliche Spielgemeinschaften und Neumeldungen

Der VfL Horneburg wurde schon während der Saison in der 2. Kreisklasse aufgrund von drei Nicht-Antritten in Folge aus der Wertung genommen. Eine Mannschaft wird der VfL für die neue Saison sehr wahrscheinlich nicht mehr stellen. Koch weiß, dass die Horneburger eventuell eine Spielgemeinschaft mit der dritten Mannschaft des FSV Bliedersdorf/Nottensdorf (Letzter in der 3. Kreisklasse) bilden könnten.

Der VfL Fredenbeck hat in der 2. Kreisklasse während der Saison auch schon drei Nicht-Antritte angesammelt. Die Fredenbecker erwägen eine Spielgemeinschaft mit der dritten Mannschaft des SSV Hagen (Zweiter in der 4. Kreisklasse).

Der TSV Großenwörden oder der MTV Himmelpforten könnten dagegen neue Mannschaften für die kommende Saison melden. Michael Koch muss den 18. Juni abwarten - und dann beginnt das große Basteln in den Kreisklassen.

Aufrufe: 010.6.2023, 11:30 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor