2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
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Frauenfussball - Ausblick vor dem Saison-Showdown

Frauenligen von WSL - 4. Liga Region Zürich

Mitte Mai rüsten sich die Teams jeweils auf den Saisonschlusspurt. Ein guter Zeitpunkt, sich einen Überblick über die verschiedenen Ligen und Gruppen des Frauenfussballs in der Region Zürich zu verschaffen.

Women’s Super League

Eine Hin- und Rückrunde wurde bis Ende April gespielt. Gefühlt seit Weihnachten steht fest, welche Teams es in die Playoffs schaffen und welche beiden Teams es in die Abstiegsrunde mit den besten beiden Teams der NLB um die letzten beiden Plätze in der WSL duellieren werden müssen.

Langeweile und Spiele um die goldene Ananas waren die Folge. Attribute und Fakten, wie sie im Fussball seit Jahrzehnten eingebrannt sind wie – haben die Verletzungen am besten weggesteckt, waren über die Saison gesehen am Ausgeglichensten besetzt oder waren konstant und haben sich die Meisterschaft verdient – wurden ausser Gefecht gesetzt. Die Playoffs sind gestartet und haben bisher für wenig Spannung gesorgt. Die Viertelfinals waren in drei von vier Spielen nach dem Hinspiel entschieden.

Ab dem Wochenende verspricht zumindest die Halbfinals noch für etwas Spannung in dieser WSL-Saison. Haben die Grasshoppers zur Doppelspitze FCZ und Servette aufgeschlossen und können im Derby gegen den FCZ dem Widersacher Paroli bieten? Die Vergleiche über die letzten Jahre spricht Bände. Die FuPa-Datenbank mit Daten ab 2009 spricht ein klares Verdikt. Die Bilanz der Hoppers ist ernüchternd 3 Siege stehen 31 Niederlagen und 7 Unentschieden entgegen. Hoffnung macht, das zwei der drei Siegen in den letzten 6 Begegnungen zustande kam.

Das andere Halbfinale ist eine Neuauflage des Cupfinales zwischen dem Favoriten Servette und Herausforderer St.Gallen. Die Ostschweizerinnen darf man gerne als Aufsteiger der Saison bezeichnen. Das junge Team hat grosse Fortschritte gemacht und setzt sympathisch auf einheimisches Schaffen. Marisa Wunderlin scheint in St.Gallen angekommen zu sein und passt gut in den Verein.

FuPa-Prognose: Servette und der FCZ werden in den Final vorstossen und Servette wird den Super-Final gewinnen.

Die ausgeschiedenen Teams werden in weitern Spielen um die Plätze die Saison beenden.

Abstiegsspiele WSL

Für einmal darf auch im Sport der Röstigraben zitiert werden. Die beiden Teams aus der Deutschschweiz (Rapperswil und Thun Berner-Oberland) haben die ersten beiden Spiele gegen die Westschweizer Teams gewinnen. In der dritten Runde spielen die Siegerinnen und die Verliererinnen gegeneinander.

FuPa-Prognose: Thun Berner-Oberland wird den überfälligen Aufstieg schaffen und Rapperswil wird den Ligaerhalt, dank den vielen Verstärkungen vom FCZ bewerkstelligen.

NLB

Nach einer Hin- und Rückrunde nimmt das beste Team nicht an den Aufstiegsspielen teil. Die Reserven des FCZ waren klar das Mass aller Dinge – was zur Winterpause zu zahlreichen Abgängen in die WSL führte. Aarau und vor allem Rapperswil haben sich reichlich mit Zürcher Talenten eingedeckt.

Auch ohne diese Abgänge waren die Zürcherinnen überlegen und konnten seit August nur einmal (von Thun Berner Oberland) bezwungen werden.

Thun Berner-Oberland waren klar die nächststärkeren Teams und haben es in die Aufstiegsspiele geschafft.

Zur erweiterten Spitzengruppe hat sich der FC Wil gesellt. Trotz schwachem Start im Jahr 2023 haben sich die Ostschweizerinnen zur zweiten Kraft im Kanton gemausert und sich in der oberen Tabellenhälfte festgespielt.

Auch der FC Schlieren spielt um die oberen Plätze und konnte sich auf gutem Niveau stabilisieren.

Auf den hinteren Plätzen macht der FC Solothurn Freude. Nach dem Trainerwechsel anfangs Saison zu Ceccon spielten die Solothurnerinnen eine enttäuschende Vorrunde. Das junge Team scheint sich aber gefunden zu haben und punktet mittlerweile auf einem Niveau, dass die Abstiegszone verlassen werden konnte.

Auch der FC Biel hat von einem Trainerwechsel profitiert. Seit Nicola Mastroianni das Ruder übernommen hat, konnten 7 Punkte in 4 Spielen eingefahren werden. Ein Turnaround der dringest notwendig wurde, um sich nicht vorentscheidend in den Hinterhalt zu spielen.

Der Abstieg wird wohl unter den Teams Küssnacht am Rigi, FC Oerlikon/Polizei und dem FC Lugano ausgespielt. Das sehr junge Tessiner Team hat nach einen desaströsem Saisonstart (erster Saisonsieg erst am 25. März) über die gesamte Saison solche Fortschritte gemacht, dass es jetzt sogar noch realistische Chancen auf den Ligaerhalt hat. Das Trainerteam Bertuol/Bognuda scheint gute Arbeit zu leisten.

FuPa-Prognose: Der FC Oerlikon/Polizei und der FC Lugano werden absteigen.

1. Liga, Gruppe 2

Startzielsieg des FC Winterthur. Nach dem Abstieg können die Frauen von Trainerin Krysl den sofortigen Wiederaufstieg praktisch schon verbuchen. Zumindest der Champagner wird schon in der Kühle stehen.

Letztes Jahr sind drei Teams aus dem Raum Zürich (Kloten/Südost/Affoltern a/A) abgestiegen. Dieses Jahr trifft es den Kanton Appenzell. Der FC Appenzell hat sich bereits zurückgezogen und der FC Bühler, seit mindestens 10 Jahren Dauergast in der 1. Liga, wird sich auch nicht mehr retten können. Um den dritten Abstiegsplatz streiten sich wohl der SC Balerna und der Aufsteiger aus dem Kanton Graubünden Thusis-Cazis.

Erwähnenswert auch die neue Kraft im Zürcher Frauenfussball. Der FC Wädenswil hat letzte Saison den Aufstieg und den FVRZ-Cupsieg errungen und gezeigt, dass auch eine Liga höher gut mitgehalten werden kann. Neben den vielen jungen eigenen Akteurinnen müssen die Zugänge der gestandenen Frauen notiert werden. Sandra Kälin steht bei 9 Toren in 10 Spielen und die von Blue Stars ans Züriseeufer gewechselte Jessica Berger hat bereits 18 Tore erzielt. So treffsicher war Berger seit Ihrer Saison 18/19, damals noch in der NLB bei Rapperswil nicht mehr.

FuPa-Prognose: Aufsteiger Winterthur – Absteiger Appenzeller Teams werden vom SC Balerna begleitet.

2. Liga – Zürcher Gruppe

Letzte Saison stand das Team von Zürichsee United noch im Schatten des übermächtigen FC Wädenswil. Diese Saison steht dem Team von Trainerduo Neugel/Käslin niemand mehr vor der Sonne und der Aufstieg scheint mit 10 Punkten Vorsprung eine klare Angelegenheit zu werden.

Einzige Teams die mithalten konnten waren das Team Furttal Zürich, die sich als Spitzenteam in der 2. Liga etabliert haben, die Reserven des FC Schlieren, die auf Unterstützung von arrivierten Spielerinnen aus der reichhaltigen Vereinshistorie zählen können (Seiler / Notter) und erstaunlich – der Aufsteiger des FC Küsnacht. Das junge Team von Trainer Fabio Alves Vidal hat Spielerinnen, die Juniorenerfahrung beim FCZ oder GC gesammelt haben (Rüegg / Saselli) und das Kader wurde mit diversen Spielerinnen vom 1.-Liga-Absteiger Südost (Battenfield / Hincapie-Zwillinge) veredelt.

Beim SV Höngg ist der Qualitätsunterschied noch zu gross um ganz vorne mitzumischen. Mit Cinzia Zehnder und Barla Deplazes spielen zwei gestandene WSL-Spielerinnen im Kader, die zusammen doch auf 20 Einsätze kommen und dabei für 15 Tore sorgten.

Federn lassen mussten die beiden Absteigerinnen. Der FFC Südost wird durchgereicht und nächste Saison in der 3. Liga spielen. Der FC Kloten musste sich nach diversen Abgängen zu Schlieren und Winterthur neu aufstellen und dementsprechend schlecht in die Saison gestartet.

Freude machten die Auftritte im Cup – diese Reise ging erst Ende April gegen den FC Effretikon zu Ende und in der Meisterschaft konnten die letzten vier Spiele allesamt gewonnen werden. Die Tendenz stimmt und der freie Fall konnte abgewendet werden.

Die Absteiger stehen fest. SC Veltheim und FFC Südost haben 10 bzw. 11 Punkte Rückstand auf den rettenden 10. Platz

FuPa-Prognose: Ohne Prophetenthum – Zürisee United steigt auf – SC Veltheim und FFC Südost werden absteigen.

3. Liga – Gruppe 1

Dem FC Uster gelingt der Wiederaufstieg ohne Diskussion. Noch ohne Punktverlust grüsst das Team rund um den umtriebigen Sportlichen Leiter Paolo Triglia von der Tabellenspitze und bald eine Etage höher. Auf dem Platz dreht sich alles um das Dreigespann Natale, Schläpfer, Boffa – die zusammen 51 Tore erzielt haben.

Auch hier schlägt sich ein Aufsteiger erstaunlich gut. Der FC Elgg/Wiesendangen ist unangefochten auf dem zweiten Platz und hat Pech, dass mit dem FC Uster ein starker Absteiger den Weg nach oben verstopft.

Früher sangen wir bei solchen Gelegenheiten jeweils «der Fahrstuhl nach oben ist besetzt, sie müssen warten, sie müssen warten»

Den Durchmarsch nach unten wird wohl der FC Diessenhofen antreten müssen. Sieben Punkte Rückstand ist eine grosse Bürde, die sich in den letzten Runden kaum noch ausbügeln lässt.

Der FC Bülach spielt am Sonntag gegen den FC Pfäffikon um die letzte Chance. Verliert er dieses Duell am Strich wächst der Abstand auf 8 Punkte an – wird das Spiel gewonnen, beträgt der Rückstand noch 2 Punkte und ein heisses Saisonende steht an. Das breite Mittelfeld vom SV Schaffhausen bis zum FC Töss kämpft noch um die Plätze 4 – 8.

FuPa-Prognose: Aufsteiger FC Uster – Absteiger FC Diessenhofen und der FC Bülach

3.Liga – Gruppe 2

Am 1. Juli 2009 wurde der damalige NLA-Verein SC Schwerzenbach zum Grasshoppers Club Zürich. Davor waren die Schwerzenbacherinnen 1999 Schweizer Meisterinnen und 2003 konnte das Team den Cupfinal gegen den FC Bern gewinnen.

Nun könnte der jüngeren Vereinsgeschichte mal wieder ein Erfolgserlebnis hinzugefügt werden. Nach 10 Jahren in der 3. Liga stehen die Chancen für den Aufstieg gut. Das Polster auf Zürisee United II ist 3 Punkte und ein Spiel weniger, auf den FC Lachen 4 Punkte und auf den Aufsteiger Zürich City beträgt das Polster 6 Punkte. Mit Thalwil, Wädenswil, Hausen und Wallisellen ist das Schlussprogramm mit Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte gespickt.

Die Tage in der 3. Liga scheinen für den FC Wallisellen gezählt zu sein. Mit nur einem Sieg und einem Unentschieden in 16 Spielen ist der Abstand zum 9. Platz bei 9 Punkten. Auch der Abstand des FC Rüti ist mit 7 Punkten schon sehr gross und Weg geht wieder zurück in die 4. Liga.

Die anderen beiden Aufsteiger – Blue Star II und Zürich City können die Liga halten. Vor allem Zürich City, die vor der Saison einen Aderlass von routinierten Spielerinnen hatten, konnten sich mit einem jungen Team in der 3. Liga etablieren.

FuPa-Prognose: Aufsteiger FC Schwerzenbach – Absteiger FC Wallisellen und der FC Rüti

4. Liga, 1. Stärkenklasse

Vier von zwölf Teams steigen in die 3. Liga auf. Der FC Horgen hat ein Team bereits vor dem Start der Rückrunde aus dem Rennen genommen. Die Stadtzürcher Quartiervereine Wipkingen II und Wiedikon scheinen auf dem besten Weg zu sein. Beide sind noch ohne Niederlage bei einem Unentschieden und zieren die Tabellenspitze.

Aus dem Aufstiegsrennen haben sich wohl der FC Wetzikon, Schlieren III, Blue Stars III und Oerlikon II verabschiedet.

Bleibt somit der FC Horgen, Volketswil/Schwerzenbach, FC Ellikon, FC Glattfelden und der FC Phönix II, die sich noch zwei Plätze untereinander aufteilen.

FuPa-Prognose: Aufsteiger Wipkingen II, FC Wiedikon, FC Phöenix II, FC Horgen

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Aufrufe: 018.5.2023, 21:11 Uhr
Christian BaerAutor