2024-04-25T14:35:39.956Z

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Christoph Bender (r.) bleibt den Fußballerinnen von TuS Wörrstadt treu.	Archivfoto: pakalski-press/Axel Schmitz
Christoph Bender (r.) bleibt den Fußballerinnen von TuS Wörrstadt treu. Archivfoto: pakalski-press/Axel Schmitz

Frauen: TuS Wörrstadt reagiert in der Krise

Josie Rothmann und Christoph Bender kümmern sich künftig gemeinsam um Frauenfußball-Bereich

Wörrstadt. Der 3:0-Erfolg über den SV Bardenbach war ein Befreiungsschlag für die Fußballerinnen von TuS Wörrstadt. Zur Belohnung ging es in der Regionalliga drei Plätze hoch. Schlusslicht ist nun Wormatia Worms, was insofern wichtig ist, als dass das Team um Tina Ruh am Sonntag (13 Uhr) am Neuborn zu Gast ist.

Christoph Bender nicht verlieren wollen

Sechs punktlose Spiele lagen hinter den Fußballerinnen von TuS Wörrstadt, als sie am vergangenen Sonntag Richtung Bardenbach aufbrachen. Eine Bilanz, die langsam auch das Management von TuS nervös machte. Es gab mehrere Gespräche – mit dem Trainer, mit der Mannschaft und schließlich auch mit Josie Rothmann. Am Ende verständigte man sich darauf, das Trainer-Team neu aufzustellen.

Fortan, so beschlossen Maria Breuer und Gregor Hertlein vergangene Woche in Absprache mit allen Beteiligten, sollen die erste und die zweite Mannschaft von Christoph Bender und Josie Rothmann gemeinsam betreut werden. Damit denkt man am Neuborn, einen Königsweg gefunden zu haben. Denn einerseits wollte der Verein Christoph Bender nicht verlieren, der erst zu Beginn dieser Saison den Trainer-Job in Wörrstadt übernommen hatte. „Er hat eine sehr große Fachkompetenz“, würdigte Maria Breuer den Hessen. Andererseits fand er in dieser Schwächeperiode der Mannschaft nicht die richtigen Worte, um wenigtens die Pflichtpunkte – etwa die in Ober-Olm – zu holen. Maria Breuer: „Er ist einfach viel zu freundlich. Er braucht noch ein wenig Erfahrung. Die, möchten wir, soll er bei uns sammeln können“.

Rothmann sagt mit kleinem Vorbehalt zu

Damit das klappt, klopften Maria Breuer und Gregor Hertlein bei der verdienten Ex-Torhüterin, inzwischen Trainerin der Zweiten Mannschaft in der Landesliga, an, ob sie sich nicht auch mit um die Erste kümmern wolle. Die 28-Jährige stimmte zu. Wenn auch unter kleinem Vorbehalt: Bis Mitte November steckt sie noch im Studium, was im Zweifelsfall Vorrang vor dem Fußball hat. Mit anderen Worten: Bender und Rothmann teilen sich die Aufgaben von Erster und zweiter Mannschaft – beide stimmen sich untereinander ab, wer sich worum kümmert.

Mit der Lösung will TuS Wörrstadt in die nächsten Wochen gehen. Es wird aber auch an einem Plan B gearbeitet, der dann greifen soll, wenn das gegenwärtige Modell, aus welchen Gründen auch immer, nicht trägt. Maria Breuer und Gregor Hertlein fürchten derzeit nichts Schlimmeres, als dass das Klassenziel am Ende der Saison verfehlt würde. Müsste der Verein absteigen, er käme wohl nicht mehr zurück, vermutete die Abteilungsleiterin.

Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass TuS Wörrstadt in der tieferen Klasse neue Kräfte tanken würde. 2002 rutschte der erste Deutsche Frauenfußball-Meister schon einmal in die Verbandsliga ab, stieg aber auch prompt wieder auf. „Damals“, erinnerte sich Maria Breuer, „hatten wir aber auch eine starke Jugend hintendran.“ Das ist derzeit nicht der Fall.

Zur Not springt auch Laura Weinel ein

In Bardenbach sprang am vergangenen Sonntag Laura Weinel als Trainerin in die Bresche. Böse Zungen unkten, auf dem Posten des Cheftrainers habe es einen Wechsel gegeben. Doch das stimme nicht, widersprach Maria Breuer. Christoph Bender fehlte gegenwärtig aus wichtigen persönlichen Gründen, die absolut nachvollziehbar wären. Überhaupt schwärmen Hertlein und Breuer von Christoph Bender, der im Sommer die Nachfolge von Jessica Wissmann antrat. Er bringe sich total gut ein. Und treibe einen Aufwand, den man nicht hoch genug schätzen könne. Das beginnt schon bei der Anreise – aus Oberursel, und das nur mit der Bahn. Dankbar registrierte das Management auch, wie lösungsorientiert sich Christoph Bender bei der Aufarbeitung der Krise zeigte. Für ihn sei die Neuausrichtung des Trainerteams überhaupt kein Problem gewesen.

Ihr Tief könnte TuS Wörrstadt am vergangenen Sonntag durchlaufen haben. Nun müssen am Sonntag die Punkte gegen das Schlusslicht aus Worms her. Allerdings: Auch Wormatia steht mit dem Rücken zur Wand.



Aufrufe: 019.10.2022, 08:00 Uhr
Claus RosenbergAutor