Fortuna-Frauen suchen einen Trikotsponsor

Doch was ist eigentlich mit dem Nachwuchsteam? Oder der Frauenmannschaft? Letztere hat nämlich für die neue Spielzeit noch keinen Trikotsponsor. Die Hintergründe.

Alexander Jobst hat mit „Fortuna für alle“ ein Format erschaffen, was es in dieser Form so noch nie gegeben hat. Der Vorteil: Grundsätzlich profitieren alle Abteilungen im Verein davon – und zum Teil sogar erheblich. Denn neben Investitionen in den Profikader sollen von den bislang eingesammelten 45 Millionen Euro bei drei Sponsoren für fünf Jahre 20 Prozent unter anderem in den Nachwuchsbereich und den Frauenfußball gehen.

Frauen nicht im Paket

Auch die digitale Infrastruktur und die Arena sollen mit 20 Prozent profitieren. Mit zehn Prozent der neuen Mittel wird der Verein den Breitensport in der Stadt fördern und sich bei ESG-Projekten engagieren.

Tatsächlich gibt es aber weder mit der Targobank, Provinzial noch Hewlett Packard Enterprise eine konkrete Verabredung darüber, wer als Trikotsponsor für die neu gegründete Frauenmannschaft aktiv werden könnte. Die Targobank hat ihrerseits nicht das identische Paket wie Vorgänger Henkel ausgewählt. Der Nachwuchsbereich war mit drin, die neue Abteilung nicht. Es hat also kein Automatismus in den Verhandlungen gegriffen, weil Fortuna dieses Paket grundsätzlich separat vermarkten will.

Heißt: Im ersten Schritt soll versucht werden, einen Sponsor zu finden, der dieses Engagement ganz speziell unterstützen will und dann vor allem auch zusätzlich Geld zahlen würde. Targobank, Provinzial und HPE werden natürlich auch in diesem Bereich Sichtbarkeit bekommen.

Henkel als Option?

Vielleicht könnte dies ja eine Möglichkeit sein, den langjährigen Partner Henkel (Vertrag als Trikosponsor bei den Profis läuft aus) weiter einzubinden. Es würde sich alleine als Werbefläche von der Reichweite noch nicht lohnen. Aber auch die Unterstützung von Fortuna im Profibereich hatte mehr regionale Gründe, als die Markenbekanntheit in Hamburg und Sandhausen zu steigern.

Es könnte also ein mehr als charmanter Weg sein, mit einem alten Partner etwas ganz Neues aufzubauen und nach oben zu führen – schließlich startet das Frauenteam in der untersten Klasse. Und sich so vor allem mit einem gemeinsamen Thema verbunden zu bleiben.

Beide Seiten haben bekräftigt, miteinander weiterarbeiten zu wollen. In den kommenden Wochen soll es erneut Gespräche geben. Ausgang derzeit völlig offen. Wobei man ja jetzt vielleicht einen spannenden Ansatz gefunden haben könnte.