2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ein begnadeter Techniker hat erstmal genug vom Fußball-Trubel: Florian Schrepel.
Ein begnadeter Techniker hat erstmal genug vom Fußball-Trubel: Florian Schrepel. – Foto: Sven Leifer

Florian Schrepel verlässt die Fußballbühne

Mit Wehmut verabschiedet sich der 41-Jährige als Spielertrainer vom FC Weiden-Ost – der die beste Saison der Vereinshistorie hingelegt hat

Die letzten zig Jahre als höherklassig aktiver Spieler und Spielertrainer haben Kraft gekostet. Das merkt man Florian Schrepel an. Den FC Weiden-Ost hat Schrepel erst als Meister in die Bezirksliga und dann dort zu einem sensationellen vierten Platz geführt. Nach seinem emotionalen Abschied von den „Ostlern“ sieht der inzwischen 41-jährige, begnadete Fußballer nun die Zeit reif für eine längerfristige Auszeit vom ganzen Fußball-Trubel. Auch wenn die vier Jahre bei Weiden-Ost für ihn nicht nur in sportlicher Hinsicht kaum schöner hätten sein können.

Das Familiäre und das Füreinander-Einstehen, das hat Florian Schrepel beim FC Weiden-Ost ganz besonders geschätzt. Und deshalb fiel ihm der Abschied alles andere einfach. Vergangenen Samstag war mit dem Abpfiff des Auswärtsspiels in Hahnbach endgültig die Zeit des Abschiedsnehmens gekommen. Der 2:1-Sieg beim Vizemeister stellte den sportlich perfekten Abschluss dar für das scheidende Spielertrainer-Duo Florian Schrepel und Dominik Forster. Er gehe mit einer Schippe Wehmut, wie Schrepel sagt. „Weil die aktive Zeit generell und vor allem die letzten Jahre mit dieser Mannschaft sehr schön waren.“ Die Zeit bei Weiden-Ost hätte zum Ende seiner aktiven Spielerkarriere noch einmal das widergespielt, „wie mir Fußball Spaß macht“.

Schrepel und Forster übergeben die Mannschaft an ihre Nachfolger Josef Dütsch und „Co“ Markus Dagner – und sind positiv gestimmt, eine trotz der ein oder anderen Kaderänderung schlagkräftige Truppe abzugeben, die sich in der Bezirksliga etablieren kann. Vor allem, weil es charakterlich innerhalb der Mannschaft total passe.

„Dinge wie Mentalität, Teamgeist und Leidenschaft“ hebt Schrepel hevor. „Wir haben uns nie aufgegeben. In diesem familiären Verein hilft jeder jedem. Über Jahre waren das schon die Punkte, die mir am meisten gefallen haben. Dadurch ist auch der Erfolg gekommen.“ Die Mannschaft hätte einen „sensationellen Charakter“ gezeigt, was Schrepel noch höher hängt als den sportlichen Erfolg.

Sportlich lief es in der Aufstiegssaison in der Bezirksliga Nord besser, als es sich jeder beim FC Weiden-Ost hätte erträumen können. Von vielen vorm Saisonstart als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, hat sich die Weidener Mannschaft so richtig gemausert nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten. Nicht nur ging man als Tabellenvierter ins Ziel, sondern war man auch die mit Abstand beste Rückrundenmannschaft (11/3/1). Es war die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte. In diesem Zuge hebt Schrepel nochmals die Grundtugenden wie Teamspirit und Mentalität hervor, die letztlich ausschlaggebend gewesen seien. „Dann ist der Erfolg fast von allein gekommen.“ Wie es nach dem Winter gelaufen wäre, sei „natürlich ein Wahnsinn“. Aber in Schrepels Augen auch Resultat von harter Arbeit und einer anstrengenden Wintervorbereitung. „Harte Arbeit zahlt sich schlussendlich aus. Ein Rädchen ist ins andere gelaufen. Das nötige Spielglück kam natürlich auch dazu.“

Wie es mit Florian Schrepel, der unterem anderen für die SpVgg Weiden und Bogen dem runden Leder nachjagte, weitergeht? „Ich höre auf, weil mir alles ein bisschen zu viel geworden ist. Ich bin Trainer meines großen Sohns, unterstütze den Kleinen. In den nächsten Jahren werde ich mich ziemlich sicher nur um meine beiden Kinder kümmern.“ Und auf langfristige Sicht? „Man sollte niemals nie sagen“, lächelt der 41-Jährige.

Aufrufe: 025.5.2023, 17:06 Uhr
Florian WürtheleAutor