2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bayreuths Geschäftsführer Jörg Schmalfuß.
Bayreuths Geschäftsführer Jörg Schmalfuß. – Foto: Imago Images

Finanzielle Turbulenzen in Bayreuth? Geschäftsführer nimmt Stellung

Jörg Schmalfuß sieht die SpVgg am "Scheideweg": Wo will die Altstadt hin?

Zu den sportlichen Sorgen nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Illertissen gesellen sich bei der SpVgg Bayreuth offenbar noch finanzielle dazu. Darüber hatte vergangene Woche bereits der "Nordbayerischer Kurier" berichtet. Darin war zu lesen, dass die Altstadt hohe Verbindlichkeiten drücken würden. Das Ziel Rückkehr in die 3. Liga wäre erst einmal auf Eis gelegt. Was ist da dran? FuPa hat bei Geschäftsführer Jörg Schmalfuß nachgefragt.


"Die Lage ist angespannt, aber das ist ja an und für sich jetzt nichts Neues", sagt Jörg Schmalfuß und geht mit seinen Ausführungen ins Detail: "Der Aufstieg in die 3. Liga war sehr teuer und hat finanzielle Lücken gerissen. Die Spielzeit in der 3. Liga war zudem sehr anstrengend und nach dem Abstieg musste das Budget auf ein Drittel des Etats der Vorsaison gekürzt werden. Wenn wir auf das Hier und Jetzt blicken, können wir mit dem operativen Umsatz, den wir in der Regionalliga durch Ticketing etc. generieren, keine großen Sprünge machen." Heißt: Die Altlasten wir die "Oldschdod" im Moment nicht los.

Die Rahmenbedingungen machen die angepeilte Rückkehr in den Profifußball alles andere als einfach, dem stimmt auch Schmalfuß zu: "Das wird eine Herausforderung! Wir haben im Rahmen eines Zweijahresplans immer gesagt, dass wir in dieser Spielzeit die Möglichkeit schaffen wollen, in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen zu können. Ich sage auch ganz klar: Wenn die Bereitschaft externer Geldgeber nicht da ist zu investieren, dann wird ein Aufstieg nicht realisierbar sein." Den Bayreuther Fußball sieht Schmalfuß vor einer Grundsatzentscheidung stehen: "Wir befinden uns am Scheideweg. Entweder man greift an und will wieder in den Profifußball, oder man sagt: Ok, wir stellen eine gute Regionalliga-Mannschaft, die in der Lage ist, eine gute Rolle in der vierten Liga zu spielen. Das reicht. Von Aufstieg zu reden wäre aber dann vermessen."


Wird die Altstadt in den Abstiegskampf hineingezogen?


Ein möglicher Aufstieg ist derzeit ohnehin in weiter Ferne. Vielmehr muss die SpVgg nach der enttäuschenden 0:1-Auftaktniederlage gegen Illertissen den Blick nach unten richten. Vor allem in der Offensive blieben die Bayreuther vieles schuldig. Droht gar der Abstiegskampf? "Das wäre jetzt für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr Schwarzmalerei", meint Jörg Schmalfuß, sagt aber auch in aller Deutlichkeit: "Das war ganz klar zu wenig gegen Illertissen. Wir durften erneut vor einer tollen Kulisse spielen, nur leider hat sich die Mannschaft davon nicht anstecken lassen. Da hat ganz einfach auch die nötige Intensität gefehlt. Wir erwarten uns da deutlich mehr Bereitschaft, alles zu investieren. Es gilt jetzt in Aubstadt ein Zeichen zu setzen, damit wir schnellstens da unten rauskommen."

Die Bayreuther müssen beim Tabellendritten weiterhin ohne die langzeitverletzten Tim Latteier, Daniel Haubner und Jonas Kehl auskommen. Christoph Fenninger arbeitet weiter eifrig an seiner Fitness, in welchem Umfang er in Aubstadt helfen kann, entscheidet Coach Marek Mintal. Kapitän Edwin Schwarz ist noch gesperrt wegen der roten Karte, die er Ende November beim Gastspiel bei den Bayern-Amateuren gesehen hat.

Aufrufe: 07.3.2024, 11:10 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor