Fehlerfestival am Tag der offenen Tore

Die Generalprobe vor der neuen Saison ist der KSG Holdenstedt/Beyernaumburg vom Ergebnis her gelungen. Doch der 6:4 (1:2)-Sieg über die Reserve des VfB Oberröblingen hat auch noch genügend Baustellen aufgezeigt.

Im Vergleich zum letzten Test gegen Kalbsrieth (0:6) gab es einige Änderungen in der Startelf der Hausherren. Anstelle von Möller, Nicolai, Pauer (zunächst auf der Bank), Schremmer (nach Urlaub erst zur zweiten Hälfte da) und Heller (privat verhindert) begannen Buhl, Burghardt, Märtens, Reinhardt und K. Koch. Zudem wurde taktisch experimentiert: Grundaufstellung war ein 3-5-2, das bei gegnerischen Ballbesitz zu einem 4-2-3-1 werden sollte. Ein Vorhaben, das aufgrund mangelnder taktischer Disziplin vor allem im zweiten Durchgang so gut wie gar nicht mehr gelang.

Die Hausherren waren zunächst auf Spielkontrolle bedacht, die Gäste staffelten sich sehr tief, griffen erst in der eigenen Hälfte an und machten das Spielfeld sehr eng. Individuelle Fehler und Geschwindigkeitsvorteile (besonders H. Hollo am rechten Flügel), ermöglichten der KSG dennoch früh ein Chancenplus. Doch wurden beste Chancen selbst fahrlässig vergeben - sei es durch zu wenig Konsequenz, starke Paraden des Torhüters oder Pech (zwei Mal auf der Linie geklärt). Dies zog sich durch die gesamte erste Hälfte.

Auf der Gegenseite zeigten sich die Gäste nicht so spendabel. Unnötige Ballverluste von Burghardt luden die Oberröblinger regelrecht zu Toren ein - und Webecke und Rätzke ließen sich nicht zweimal bitten. So stand es nach 17 Minuten auf einmal 0:2. Mit den Fingerspitzen verhinderte Buhl nach einem weiteren Fehlerpass im Aufbau gar das zweite Tor von Rätzke.

Überhaupt zeigte sich das defensive Mittelfeld und vor allem die Außenverteidiger als zu inkonsequent. Auch erfolgte der Spielaufbau zum Teil zu langsam, was es den Gästen immer wieder ermöglichte, die Räume zuzustellen. Gefährlich wurde die KSG, wenn der Aufbau des Gegners früh gestört wurde, oder H. Hollo mit genauen langen Bällen über die Außen ins Spiel gebracht wurde. Das überfällige Anschlusstor erzielte auch nicht zufällig der Rechtsaußen nach schöner Vorarbeit des ebenfalls umtriebigen Hoffmann.

In der Pause wechselten die Hausherren kräftig durch. Die dadurch entstandenen Abstimmungsschwierigkeiten resultierten in zwei Großchancen für die Gäste, die aber ungenutzt blieben.

Ein schöne Einzelaktion führte zum Ausgleich durch H. Hollo. Doch individuelle Fehler ermöglichten den Gästen immer wieder Chancen. So fiel das 2:3 nach einem verunglückten Befreiungsschlag von Bennemann, dem 3:4 ging erneut ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld voraus.

Immerhin: Offensiv ließen die Hausherren immer wieder auch ihr Können bei schönen Spielzügen aufblitzen. So auch beim 3:3 durch Hedig nach Spielzug über die linke Seite. Auch die Moral ist positiv hervorzuheben: Trotz wiederholten Rückstand gab sich die KSG nicht auf, holte immer wieder auf und kam in der Schlussphase so durch einen tollen Volleyschuss von K. Koch und zwei sauber herausgespielten Treffern durch Joker Tom Schremmer noch zum Sieg. Dennoch gilt es bis zum ersten Punktspiel, die Abstimmungsprobleme zwischen den Mannschaftsteilen abzustellen und an der taktischen Disziplin zu arbeiten.

Beide Mannschaften starten am kommenden Sonntag in die neue Spielzeit. Während die KSG in der Kreisliga Staffel 2 die zweite Mannschaft des SV Kelbra empfängt, reist Oberröblingen II zur gleichen Zeit zur Reserve von Grün-Weiß Wimmelburg.