FCS holt sich beim Ersten die Tabellenführung

Die SV Elversberg konnte ihre gute Frühform nach dem 5:1-Auswärtserfolg bei Mitaufsteiger RW Essen und dem 4:3-Pokaltriumph über den Bundesligisten Bayer Leverkusen nicht ins Saar-Derby gegen den 1. FC Saarbrücken übertragen. Die Gäste, die mit dem späten 1:0 über den SC Verl ebenfalls erfolgreich in die neue Runde starteten, holten mit dem 2:0 (0:0) alle Punkte mit in die Landeshauptstadt und grüßen nun mindestens bis Sonntag selbst als Spitzenreiter. Dabei musste Gäste-Trainer Uwe Koschinat schon am frühen Morgen eine Hiobsbotschaft hinnehmen. "Wenn um kurz nach sieben das Telefon klingelt, bedeutet das meist nichts Gutes", sagte er nach dem Spiel. Am anderen Ende der Leitung war Mannschaftskapitän Manuel Zeitz, der wegen einer Magen-Darm-Grippe passen musste. Außerdem fehlten Lukas Boeder (Knieverletzung im Training), Robin Scheu (nicht im Kader) und Kasim Rabihic (Bank) gegenüber der Startaufstellung vom ersten Spieltag. Elversbergs Trainer Horst Steffen schickte die gleiche Elf wie beim Pokalcoup vom Vorsamstag aufs Parkett. "Wir waren erst mal froh, die ersten Minuten ohne Gegentor überstanden zu haben, in den bisherigen Spielen trafen sie jeweils zu Beginn. Wir wollten gleich zeigen, dass wir dagegenhalten, dass wir sie aggressiv attackieren und sie nicht ins Spiel kommen lassen wollten", beschrieb Koschinat sein Rezept für die Startphase, das aufging. Die Räume waren eng, Elversberg kam trotz vermehrtem Ballbesitz nicht zum Zug. Dann die nächste Schrecksekunde für die Gäste. Kurz nach der ersten gelben Karte für Tobias Jänicke hält sich Bundesliga-Routinier Mike Frantz den Bauch vor Schmerzen, es sind wohl Nerven eingeklemmt. Pius Krätschmer ersetzt ihn, was sich später noch lohnen sollte. Zur Pause blieb es torlos. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff bringt SVE-Neuzugang Marcel Correia den Saarbrücker Stürmer Sebastian Jacob zu Fall. Julian Günther-Schmidt übernimmt die Verantwortung und trifft zum 0:1 (51.). Die Hausherren finden weiter kein Mittel, wechseln nach 63 Minuten doppelt. Der Tabellenführer wird stärker, die Saarbrücker halten aber ihren Kasten sauber. Im Gegenteil, in der 83. Minute erzielt der für Frantz eingewechselte Krätschmer unter lautem Jubel der 5.000 FCS-Anhänger unter den 7.500 Zuschauern das 0:2. So blieb es auch bis zum Ende, die über das ganze Stadion verteilten FCS-Anhänger feierten ihr Team als Spitzenreiter. FCS-Trainer Uwe Koschinat sagte auf der Pressekonferenz: "Ich bin sehr erleichtert, egal wie man das Spiel nennt, es war für uns enorm wichtig. Wir haben eine große Erwartungshaltung im Umfeld und das erwarten wir auch von den Spielern. Sie haben dem Druck standgehalten, auch die, die von der Bank kamen. Wir mussten früh wechseln, ich habe mich kurzfristig für Pius Krätschmer entschieden gegenüber Boné Uaferro, weil er in dieser Phase besser geeignet schien und da er dann das 0:2 nachlegte, war ich damit ja nicht ganz falsch gelegen. Bei Frantz sieht es nicht gut aus, das wird eng für Mittwoch". SVE-Trainer Horst Steffen sagte: "Wir haben mehr Fehler als gegen Leverkusen gemacht, sie hatten früh eine Doppelchance, als wir das Gegentor noch vermeiden konnten. Wir waren zu pomadig, wir waren nicht intensiv genug, es war für uns ein Spiel mit Lerneffekt. Gut ist, dass wir nicht lange nachdenken müssen, sondern gleich nach Oldenburg fahren und es dort besser machen wollen. Es fühlt sich im Moment nicht so gut an, wir haben in der Regionalliga zuletzt lange nicht verloren, den Saarlandpokal gewonnen und sind im DFB-Pokal weiter. Es ist eine neue Erfahrung für uns". Der FCS muss am Mittwoch im Heimspiel gegen die Zweite von Borussia Dortmund (19 Uhr) wohl auch auf Tobias Schwede verzichten, der eine Wadenverletzung hat. Elversberg spielt bereits am Dienstag um 18.30 Uhr beim VfB Oldenburg.