2025-12-17T10:26:01.779Z

Allgemeines
Beeck gewann gegen den FC Hürth.
Beeck gewann gegen den FC Hürth. – Foto: Michael Schnieders

FC Wegberg-Beeck: Starke erste und zähe zweite Halbzeit

Beeck schlägt Hürth nach zwei unterschiedlichen Hälfte mit 2:1. Die Entscheidung im Fall Yilmaz fällt diese Woche. Welcher Spieler verlängert hat.

Richtig schön war am Freitagabend gegen den FC Hürth eine Halbzeit lang das Spiel des FC Wegberg-Beeck anzuschauen: Die Heimelf kombinierte flüssig und mit viel Tempo, war eindeutig der Chef im Ring. Verdienter Lohn war die 2:0-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Kleeblätter freilich ihr weniger schönes Gesicht, brachten am Ende aber einen 2:1-Erfolg nach Hause – die Punkte acht bis zehn im vierten Rückrundenspiel.

Starke erste Hälfte

„In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt, Hürth keine Luft gelassen. Daran haben wir nach dem Seitenwechsel leider nicht anknüpfen können. Da waren auf einmal auch viele Ungenauigkeiten im Passspiel drin. Doch wir haben am Ende alles reingeworfen und den Sieg verteidigt“, bilanzierte Beecks Coach Mike Schmalenberg.

Der hatte die Anfangself gegenüber dem Spiel in Pesch gleich auf drei Positionen geändert: Für Luca Bini, Paul Gelber und Pablo Ramm spielten Francisco San José, Kai Bösing und Alessio Tafa. Dazu spielte Beeck diesmal von Beginn an mit Dreierkette.

Bereits nach 40 Sekunden gab es den ersten Aufreger: Marc Kleefisch humpelte nach einem Sprint, musste kurz darauf auch ausgewechselt werden. „Es ist entweder eine Zerrung oder ein kleiner Faserriss“, lautete seine Selbstdiagnose. Für ihn kam Winterzugang Vinzent Zingel, der auf der linken Seite im Verbund mit Leo Mirgartz für ordentlich Dampf sorgte – Beecks Schokoladenseite war in dieser ersten Halbzeit eindeutig die linke.

Timo Braun, der auf der rechten Seite diesmal sehr blass blieb und Mühe hatte, ins Spiel zu finden, hatte dann die erste zwingende Chance: Sein abgefälschter Schuss klatschte an die Latte (11. Minute). Die zweite Chance führte auch schon zur verdienten Führung: Nach einem weiten Mirgartz-Einwurf traf Zingel aus spitzem Winkel genau ins lange Eck (25.). Die dritte Gelegenheit war dann quasi eine Doppelchance: Erst scheiterte Tafa an Hürths Schlussmann Kevin Kraus (38.), die folgende Ecke köpfte Paul Daniels knapp übers Gehäuse (38.).

Chance Nummer vier brachte das zweite Tor: Hürths Jimmy Mbiyavanga fällte Tafa im Strafraum – ein Elfmeter der ganz klaren Sorte. Es gab auch keinerlei Hürther Proteste. Etwas überraschend trat Tafa selbst zur Exekution an und schob nach einem verzögerten Anlauf sicher ein (41.). „Ich gucke den Torwart beim Elfmeter eben gerne aus“, schilderte er seine Ausführung. Generell sieht sich der Sommerzugang, der in der Hinrunde schwankende Leistungen abgeliefert hatte, nun auf einem guten Weg: „Ich bin fit, und auch das Selbstvertrauen ist wieder da.“ Nicht unerwähnt darf aber bleiben, dass das Tor zu 50 Prozent Justin Hoffmanns gebührte. Denn „Hoffe“ hatte Tafa mit einem Pass der feinsten Sorte erst in Szene gesetzt.

Beeck gewinnt ohne zu glänzen

Zur Pause musste stark angeschlagen dann auch Mirgartz raus. Was zu einem totalen Bruch im bis dahin so ansehnlichen Beecker Spiel führte. Ein Grund dafür war sicherlich auch der rasche Hürther Anschlusstreffer: Auf Zuspiel von Routinier Yousef Keshta traf Dario Bezerra Ehret von der Strafraumgrenze (51.). Jamal Issifou vergab kurz darauf gar den Ausgleich (55.). Viel Gefährliches wussten danach beide Teams nicht mehr im gegnerischen Strafraum zustande zu bringen. Für ­Beeck hatte nur noch Braun eine erwähnenswerte Chance (55.). „Viele Möglichkeiten gab es zwar nicht, aber immerhin war die zweite Halbzeit ausgeglichen, nachdem wir in der ersten kaum aus der eigenen Hälfte rausgekommen waren. Unterm Strich war das aber eine verdiente Niederlage“, resümierte Hürth Trainer Oliver Heitmann.

Am Ende verteidigten die Hausherren mit viel Leidenschaft und Einsatz – so auch Kapitän Nils Hühne, der die Bälle auch mal hoch und weit rausdrosch. „Der Hühne hat am Ende doch mindestens zwei Flieger abgeschossen“, ätzte gutgelaunt Beecks Boss Werner Tellers. „So ein Spiel muss man dann eben einfach auch mal dreckig verteidigen“, merkte Hühne dazu selbst an – und schob nach: „Wir müssen es noch schaffen, auch einmal über 90 Minuten zu liefern und nicht nur phasenweise. Das 1:1 in Peschwar schon ein Warnschuss.“

Wie angekündigt berücksichtigte Schmalenberg wie schon in Pesch Mehmet Yilmaz, in der Hinrunde Beecks Stoßstürmer Nummer eins (sieben Tore, vier Assists), überhaupt nicht. Yilmaz, der auch wegen Verletzungen auf eine durchwachsene Wintervorbereitung zurückblickt, war zuletzt unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten. „Ich werde zeitnah noch einmal das Gespräch mit ihm suchen, danach fällt eine Entscheidung“, kündigte Tellers an. Zugleich meldet Beecks Macher die nächste Vertragsverlängerung: Nach Braun, der dies bereits im Janaur getan hatte, hat nun auch Bini verlängert. Damit stehen drei Akteure für die nächste Spielzeit fest. Denn Winterzugang Bösing hatte direkt für anderthalb Jahre unterschrieben.

Kuriose Züge nimmt derweil der Abstiegskampf von Beecks aktuellem Jugend-Aushängeschild in der C-Junioren-Regionalliga an: Zum zweiten Mal in Folge verspielten die Jungs von Coach Goran Kovacevic eine 3:0-Führung. Während es vor einer Woche bei Viktoria Köln am Ende 4:6 hieß, langte es beim SC Verl nun wenigstens noch zu einem 3:3. Erneut haderte Kovacevic mit dem Schiedsrichter: „Er hat unter anderem zwei klare Elfmeter für uns nicht gegeben. Wir hätten den Sieg verdient gehabt, waren besser. Wir geben definitiv nicht auf“, sagte er. Am Samstag geht es daheim gegen Ratingen.

Aufrufe: 031.3.2025, 15:15 Uhr
Mario EmondsAutor