2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Bodenkampf: Brands Torschütze Catalin-Ionel Pintea (rechts) und Roetgens Samuel Mbela Boni.
Bodenkampf: Brands Torschütze Catalin-Ionel Pintea (rechts) und Roetgens Samuel Mbela Boni. – Foto: Wolfgang Birkenstock
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Vorzeitige Gratulation an den SV Helpenstein

Fußball-Bezirksligist Raspo Brand siegt zwar 3:0 gegen den FC Roetgen, glaubt aber nicht an den Aufstieg.

Raspo Brand beendet die Saison in der Fußball-Bezirksliga mit einem 3:0 gegen den FC Roetgen. Trainer Daniel Formberg glaubt nicht, dass die 72 Punkte seiner Mannschaft zum Aufstieg reichen.

Am frühen Dienstagmorgen stieg eine Delegation des Fußball-Bezirksligisten Raspo Brand in den Flieger. Auf Mallorca wird in den nächsten Tagen eine „super Saison mit ein paar Bier versüßt“, kündigt der daheim gebliebene Trainer mit einem Schmunzeln an. „Und das haben sich die Jungs auch verdient.“

Dass diese „super Saison“ am kommenden Wochenende mit dem Aufstieg in die Landesliga gekrönt wird, glaubt Daniel Formberg nicht. Seine Mannschaft, die am Tag der Entscheidung aufgrund des Rückzugs der Zweitvertretung des FC Wegberg-Beeck spielfrei ist, hat zwar momentan drei Punkte Vorsprung auf den SV Helpenstein. Der direkte Konkurrent aus dem Heinsberger Land hat allerdings noch ein Matchball-Spiel in der Hinterhand und könnte am Sonntag mit einem Sieg im Derby gegen Viktoria Waldenrath-Straeten am derzeitigen Tabellenführer vorbeiziehen – aufgrund des besseren Torverhältnisses.

Ein Szenario, das Formberg für überaus realistisch hält. „Ich denke, dass man den Helpensteinern schon zum verdienten Aufstieg gratulieren kann“, sagt der Raspo-Coach. „Sie werden den letzten Schritt gehen.“ An Pfingstmontag hatten die Brander ihre letzte Hürde bravourös gemeistert und den FC Roetgen mit 3:0 besiegt. Da Helpenstein aber zeitgleich mit 2:1 bei Germania Eicherscheid gewann, blieb der ganz große Jubel am Brander Wolferskaul nach dem Schusspfiff aus. „Als die Jungs während des Spiels erfahren haben, dass Helpenstein das Spiel gedreht hat, sind die Köpfe nicht runtergegangen. Sie haben bis zur letzten Sekunde alles rausgehauen“, sagt ein stolzer Trainer.

Sein Team hatte schon früh die Weichen für den 23. Sieg im 28. Spiel gestellt, Catalin-Ionel Pintea traf bereits nach neun Minuten. „Danach haben wir ein bisschen den Faden verloren“, urteilt Formberg. Bestraft wurde das nicht, in Halbzeit zwei fand Raspo dann wieder in die Spur. Und mit ein bisschen Glück hätten die Brander sogar noch etwas für das Torverhältnis tun können, das in diesem hochklassigen Zweikampf um den Meistertitel möglicherweise die Entscheidung bringt. Aber entweder Pfosten oder Latte standen im Weg, oder Roetgens stark aufgelegter Keeper Maurice Nadenau verhinderte den Einschlag.

Designierter Torschützenkönig

Dass es dann doch noch ein deutlicher Erfolg wurde, lag wieder einmal an Delany Arigbe. Der groß gewachsene Angreifer erzielte zwischen der 73. und 78. Minute seine Saisontreffer 27 und 28. „Er ist in der Rückrunde noch einmal richtig explodiert“, schwärmt Formberg von seinem Torjäger, dem ein individueller Titel am letzten Spieltag nicht mehr zu nehmen sein dürfte: Bester Torschütze der Saison. Und der treffsichere Stürmer wird auch in der kommenden Saison für Raspo auflaufen. „Delany fühlt sich bei uns sehr wohl und wird uns auch in der kommenden Saison erhalten bleiben“, sagt sein Coach.

Dass die ablaufende Spielzeit für die Brander mit 72 Punkten auf Platz zwei endet, ist eigentlich nur schwer vorstellbar, aber doch ziemlich wahrscheinlich, da Helpenstein sich in dieser Saison nur selten einen Ausrutscher erlaubt hat. „Ein großes Kompliment für diese Riesenleistung. Wer am Ende oben steht, hat es auch verdient“, sagt Formberg.

Natürlich sei es „schon ernüchternd“, dass man mit so vielen Punkten den Aufstieg „wahrscheinlich nicht schafft“. „Aber wir sollten unsere Leistung in den Vordergrund stellen und nicht das Haar in der Suppe suchen. Das würde der Sache nicht gerecht werden“, betont der Raspo-Coach, der am Sonntag das entscheidende Spiel im Liveticker und nicht vor Ort verfolgen wird. „Ich möchte mir nur ungern Helpensteiner Jubelbilder anschauen. Das würde an emotionale Selbstverstümmelung grenzen.“

Sollte doch noch das „Wunder“ eintreten und die Brander neben dem Kreispokalsieg auch noch den Aufstieg feiern können, dürfte das Bier auf Mallorca sicherlich noch ein bisschen besser schmecken.

Raspo Brand – Roetgen 3:0: 1:0 Pintea (9.), 2:0, 3:0 Arigbe (73., 78.)

Eicherscheid – Helpenstein 1:2: 1:0 Wilden (6.), 1:1 Langer (50.), 1:2 Storms (53.)

Waldenrath-Straeten – Vaalserquartier 4:0: 1:0 Scheuvens (17.), 2:0 Jansen (20. Foulelfmeter), 3:0 Scheuvens (44.), 4:0 Beumers (58.)

Würm-Lindern – SG Stolberg 8:0: 1:0, 2:0 Schmidt (27., 30.), 3:0, 4:0 Janes (46., 50.), 5:0 Schlömer (56.), 6:0, 7:0 Schmidt (62., 79.), 8:0 Spelz (84.)

Oidtweiler – Haaren 2:1: 0:1 Pietrowski (43.), 1:1 Sadiki (51.), 2:1 Aydin (54.)

Heinsberg-Lieck – Dremmen 2:3: 1:0 Schreinemachers (29.), 2:0 Krings (36.), 2:1 Koch (81.), 2:2 Hochgreef (86.), 2:3 Brünker (87.)

Donnerberg – VfR Würselen 1:3: 0:1 Höland (8.), 1:1 Temel (11.), 1:2 Dammers (15.), 1:3 Braun (21.)

Aufrufe: 010.6.2022, 06:30 Uhr
Benjamin JansenAutor