2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Verabschiedungen beim FC Memmingen: "Wir sagen nicht Servus, sondern auf Wiedersehen". U21-Leiter Matthias Vogel wird Sportlicher Leiter beim TSV Schwabmünchen, Torwarttrainer Mario Spendel wechselt in den Nachwuchsbereich des FV Illertissen, nach neun Jahren als Co-Trainer in der U21 und Trainer der U19 hört Oliver Greiner auf und U21-Trainer Besim Miroci geht nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren. Im Bild der stellvertretende FCM-Vorsitzender Kai-Uwe Marten (links) und der 3. Vorsitzende Thomas Reichart (rechts).
Verabschiedungen beim FC Memmingen: "Wir sagen nicht Servus, sondern auf Wiedersehen". U21-Leiter Matthias Vogel wird Sportlicher Leiter beim TSV Schwabmünchen, Torwarttrainer Mario Spendel wechselt in den Nachwuchsbereich des FV Illertissen, nach neun Jahren als Co-Trainer in der U21 und Trainer der U19 hört Oliver Greiner auf und U21-Trainer Besim Miroci geht nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren. Im Bild der stellvertretende FCM-Vorsitzender Kai-Uwe Marten (links) und der 3. Vorsitzende Thomas Reichart (rechts). – Foto: Patrick Hörnle

FC Memmingen U21: Besim Miroci zieht positive Bilanz

Mit dem Schlusspfiff nach dem 2:0-Sieg in Aindling ist auch die zweieinhalbjährige Amtszeit von Trainer Besim Miroci und seinem Co-Trainer Oliver Greiner bei der U21-Mannschaft des FC Memmingen zu Ende gegangen. Eine erfolgreiche Zeit, in der die Memminger Landesliga-Mannschaft dreimal den direkten Klassenerhalt geschafft hat und aus diesem Team eine ganze Reihe von Spielern den Sprung in die erste Mannschaft gelungen ist.

Die Erfolgsstory begann unter ungünstigsten Bedingungen. Miroci hatte das Team kurz vor der Winterpause der Saison 2021/22 übernommen. Das Team stand auf dem letzten Platz und hatte auf einen Relegationsplatz zehn, auf den ersten Nichtabstiegsplatz zwölf Punkte Rückstand. Bei noch ausstehenden 13 Partien war der direkte Klassenerhalt ein schier unmögliches Unterfangen – letztendlich gelang das Unmögliche und der FC Memmingen II hielt die Liga. Miroci und sein Co-Trainer Oliver Greiner hatten einen Plan, dafür mussten aber erst einmal das Team wieder als Team geformt und die Ansprüche der Spieler relativiert werden.

Die Realitäten erkennen

„In jungen Jahren tendieren viele Spieler ungeduldig zu werden und falsch zu träumen. Ich musste den Jungs erklären, ‚ihr seid noch keine Regionalliga-Spieler‘, sondern Letzter in der Landesliga. Diese Enttäuschung aus den Köpfen zu bekommen war das Schwierigste und gleichzeitig auch der Schlüssel. Sie mussten lernen, geduldig zu bleiben. Aber man muss als Trainer den Spielern auch etwas anbieten, was Spaß macht und sie überzeugt. Nur mit Floskeln wie ‚wir müssen kämpfen‘ kommst du heute nicht sehr weit“, hatte Morici in der Anfangszeit auch viel Überzeugungsarbeit im mentalen Bereich zu leisten.

Ein anderer Spielansatz

Der Erfolg stellte sich ein, die Memminger rollten das Feld von hinten auf und die Spieler glaubten an sich – und an das Spielsystem. „Wir hatten einen anderen Ansatz als die anderen. Fast alle spielen 4-4-2 und schlagen lange Bälle. Wir dagegen bauen das Spiel flach immer von hinten raus und bereiten unsere Angriffe vor. Ich bin überzeugt, dass eine Entwicklung nur dann stattfinden kann, wenn du Fußball spielst. Es ist aber der deutlich schwierigste Weg, deswegen weichen fast alle davon ab. Aber für die Entwicklung der beste Weg“, hielt der 48-jährige B-Lizenz-Inhaber an seinen Vorstellungen fest und ergänzt: „Für die Jungs die Trainings-Einheiten vorzubereiten, machte Spaß, weil auch sie Spaß hatten. Die jungen Spieler an Männer-Fußball ran zu führen - und das in unserem Stil, Fußball zu spielen, fand ich spannend“. Damit sei er auch ein Risiko gegangen, „aber wenn der Trainer sich nicht traut wie sollen sich die Spieler sich trauen und sich entwickeln?“, blickt Miroci auf diese für ihn unvergesslichen Monate zurück.

Nun geht diese Ära zu Ende, „eine sehr intensive, mit großem körperlichem und psychischem Aufwand betriebene, aber auch eine wunderschöne Zeit“, wie es Miroci formuliert und blickt zufrieden zurück: „Das Beste, was einem Trainer passieren kann ist, wenn die Mannschaft sich genauso präsentiert und genauso Fußball spielt, wie ein Trainer sich das wünscht. Dafür liebe ich die Jungs.“

Aufrufe: 022.5.2024, 07:49 Uhr
Andreas SchalesAutor