2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der TSV Kastl präsentierte sich in der Hinrunde als echte Einheit und hatte in den meisten Duellen die Nase vorn.
Der TSV Kastl präsentierte sich in der Hinrunde als echte Einheit und hatte in den meisten Duellen die Nase vorn. – Foto: Anton Deiter

Faktencheck der BZL Ost: Kastl famos - Woidler stehen für Spektakel - Srbija hart, aber erfolgreich

TSV Kastl überragt alle

Einige Teams überraschten tabellarisch, andere liegen hinter den Erwartungen zurück. Der Faktencheck zur Winterpause in der Bezirksliga Ost.

München - Die Hinrunde in der Bezirksliga Ost ist beendet und die Teams haben sich nach 18 umkämpften Spieltagen mit dem TSV Kastl an der Spitze in die Winterpause verabschiedet. Aufsteiger SK Srbija München spielt bis jetzt eine überragende Saison und rangiert mit 36 Punkten auf dem Aufstiegsrelegationsplatz. Mit vier Punkten Rückstand können sich der FC Moosinning und der FC Töging Hoffnung auf den Relegationsplatz machen. Töging kann mit einem Spiel weniger sogar noch bis auf einen Punkt zu Srbija aufschließen. Im erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten befinden sich Saaldorf und Freilassing mit jeweils 28 Zählern.

Spinner und Kastl brannten Offensivfeuerwerk in der Bezirksliga Ost ab

Klarer Überflieger der aktuellen Bezirksligasaison ist der TSV Kastl. Der Absteiger ist auf dem besten Weg, direkt wieder in die Landesliga aufzusteigen. Mit neun Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten geht das Team von Slaven Jokic als Tabellenführer in die Winterpause – und dominiert die Liga in fast allen Statistiken: 14 Siege aus 18 Spielen stehen zu Buche. Nur eine Partie ging verloren. Vor allem die Kastler Offensive wusste zu glänzen. 50 Tore erzielte die Mannschaft – macht ca. 2,8 Treffer pro Spiel. Das ist unangefochtener Ligabestwert.

Mit Sebastian Spinner hat Kastl auch den besten Torjäger in seinen Reihen. 14 Mal traf der 31-Jährige, der seit 2016 wieder für den TSV aufläuft. Er kämpft vor allem gegen Michael Hauser vom SV Saaldorf, der ebenfalls 14 Buden auf dem Konto hat, um die Torjägerkanone. 15 Kästen ERDINGER Weißbier sind am Ende für den Toptorjäger der Bezirksliga Ost ausgeschrieben. Luca Mancusi vom SV Waldperlach folgt mit elf Treffern auf Rang drei.

Abwehrbollwerke: TSV Kastl und FC Töging präsentierten sich besonders defensivstark

Zudem stellt der TSV Kastl die beste Defensive der Liga: Nur 17 Mal mussten die Torhüter Fabian Taube und Andreas Peller hinter sich greifen. Am nächsten kommt den Kastlern in dieser Kategorie der letztjährige Mitabsteiger FC Töging mit 18 Gegentoren.

Töging wusste nach dem TSV Kastl auch am besten mit ihrer Heimstärke zu überzeugen. Kastl blickt mit 27 von möglichen 30 Punkten auf eine fast makellose Bilanz vor heimischer Kulisse zurück. Der FC Töging sammelte mit 23 die zweitmeisten Zähler zu Hause.

Als besonders auswärtsstark bewies sich Aufsteiger SK Srbija München. 18 Punkte stehen in der Fremde zu Buche. Einzig und allein der TSV Kastl ist mal wieder etwas besser. Die Kastler sammelten zwar genauso viele Punkte, haben aber die bessere Tordifferenz und ein Auswärtsspiel weniger bestritten.

SB/DJK Rosenheim und FC Finsing mit großen Problemen in der Defensive

Am Tabellenende befindet sich auch die Schießbude der Liga. Der SB DJK Rosenheim musste 44 Gegentore schlucken – so viele wie kein anderes Team. Mit nur einem Sieg und lediglich neun Zählern auf dem Konto und müssen die Rosenheimer den zweiten Abstieg in Folge befürchten. Letzte Saison wurde noch in der Landesliga Südost gekickt. Der Tabllenvorletzte FC Finsing ist zwar mit sieben Punkten mehr auf dem Konto ausgestattet, steht Rosenheim allerdings beim Thema löchrige Defensive in fast nichts nach und kassierte 43 Gegentreffer.

Ladehemmung bei Ostermünchen und Peterskirchen in der Bezirksliga Ost

Offensiv präsentierten sich die beiden Mannschaften mit 29 (Rosenheim) bzw. 22 Toren (Finsing) im Vergleich zu den anderen Abstiegskandidaten aber gar nicht so schlecht. Der SV Ostermünchen beispielsweise war mit 17 Treffern am harmlosesten, steht aber aufgrund der deutlich besseren Defensive auf einem Relegationsrang. Auch der TSV Peterskirchen auf dem dritten direkten Abstiegsrang verbuchte nur 18 geschossene Treffer, kassierte aber auch nur 26 Gegentore.

Zuschauermagnet Peterskirchen lockte die meisten Fans ins Stadion

Auch in der Hinrunde der Saison 2022/23 waren die Spiele der Bezirksliga Ost gut besucht. Insgesamt 19.000 Zuschauer verfolgten das Geschehen live vor Ort. Ligaübergreifend bedeutet das einen Schnitt von 168 Besuchern pro Spiel. Obwohl beim TSV Peterskirchen in dieser Saison meist wenig Spektakel geboten war kann er auf seine treuen Fans zählen. Mit durchschnittlich 257 Gästen pro Partie weist der TSV den höchsten Zuschauerschnitt der Liga auf.

Bei Waldperlach war immer Spektakel geboten

Die Leistungen des SV Waldperlach in der bisherigen Saison waren stets schwankend, auf Spektakel und viele Tore konnten sich die Zuschauer aber fast schon verlassen. Auf der einen Seite standen Kantersiege gegen Ostermünchen (5:0) und Finsinng (6:0), aber es setzte auch deutliche Klatschen gegen Kastl (0:7) und den Tabellenletzten Rosenheim (1:6). Gegen Srbija gab es ein 3:5-Torfestival. Mit einem Torverhältnis von 41:40 geht der SV in die Winterpause. Es fielen also insgesamt 81 Tore in den Spielen mit Waldperlacher Beteiligung – so viele wie bei keinem anderen Team.

Schiedsrichter hatten einiges zu tun: Wer sammelte die meisten Karten?

Beim SK Srbija München sahen während des bisherigen Saisonverlaufs bereits fünf Akteure glatt Rot, einer die Ampelkarte. Damit steht Srbija nach dem System, das verschiedene Punktanzahlen für die einzelnen Vergehen vorsieht, auf Rang 16 der Fairnesstabelle. Dazu kamen zwei Zeitstrafen und 45 Gelbe Karten für Spieler und Offizielle. Besonders fair hingegen gingen die Saaldorfer mit ihren Gegnern um, die noch keinen Platzverweis und insgesamt die wenigsten persönlichen Strafen gegen ihr Team hinnehmen mussten.

Am 4. März empfängt der FC Töging die Reserve des TSV Buchbach im Nachholspiel zur ersten BZL Ost-Partie im neuen Jahr. Ab dann geht es wieder los mit dem Kräftemessen. Kann Kastl seinen Lauf fortsetzten? Wer kann sonst weiter performen? Wer kann seine Fehlerquellen abstellen? All das wird sich in der Rückrunde zeigen. (Kilian Drexl)

Aufrufe: 023.12.2022, 14:58 Uhr
Kilian DrexlAutor