2024-06-17T07:46:28.129Z

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In Wartestellung: Marlon Frey (l.), der wegen einer Rotsperre erst ab dem 3. Spieltag eingreifen kann.
In Wartestellung: Marlon Frey (l.), der wegen einer Rotsperre erst ab dem 3. Spieltag eingreifen kann. – Foto: sampics

Ex-Teamkollege schwärmt von Löwen-Neuzugang Frey: „Ein Teamplayer, menschlich überragend“

Erst ab dem 3. Spieltag spielberechtigt

An diesem Freitag, vier Wochen vor dem Start, kommt der neue Drittliga-Spielplan raus. Trainer Maurizio Jacobacci wünscht sich ein Heimspiel („habe ich so mitgeteilt“).

München – Sechser Marlon Frey (27) dagegen dürfte vor allem auf das Wochenende 25. bis 27. August schielen. Erst da, am dritten Spieltag, ist seine Rotsperre abgelaufen, die er aus Duisburg mitgebracht hat.

„Es ist schon eine komische Situation“, sagt der Neuzugang: „Normalerweise fiebert man auf den Saisonstart hin, diesmal muss ich zuschauen.“ Man kann es aber auch so sehen wie Aziz Bouhaddouz, sein Kumpel aus gemeinsamen Tagen in Leverkusen (U 23), Sandhausen und zuletzt bei den Zebras: „Dann hat er halt zwei, drei Wochen länger Vorbereitung“, sagt Freys MSV-Buddy und lacht.

TSV 1860: Rotsperre hätte Wechsel fast verhindert

Ja, die Löwen müssen sich gedulden, bis sie den Mann einbinden können, der zusammen mit Tim Rieder die neue Schaltzentrale bilden soll (statt Deichmann/Wörl). Er selbst sagt: Die Rotsperre, untypisch für seine Spielweise, hätte den Wechsel nach München fast verhindert. „Ich hatte auch Anfragen aus dem Ausland – die hätten kein Problem damit gehabt, denn da zählt die Sperre nicht.“ Der Erstkontakt mit 1860 sei aber bereits vor dem folgenschweren Zusammenprall mit Saarbrückens Dave Gnaase gewesen: „Die Rote Karte hat die Sache ein bisschen verkompliziert, denn man hat ja neue Spieler lieber von Anfang an dabei.“

Zebra-Buddies: Frey mit Spezl Bouhaddouz.
Zebra-Buddies: Frey mit Spezl Bouhaddouz. – Foto: Weis/TEAM2sportphoto via www.imago-images.de

Den Löwen wäre etwas entgangen, findet Bouhaddouz (36), der künftig wieder für den FSV Frankfurt auflaufen wird: „Marlon ist menschlich überragend und hat immer nur das Beste für die Mannschaft im Sinn. Er ist ein absoluter Teamplayer, der für die richtige Atmosphäre in der Kabine sorgt. Und er ist jetzt in einem Alter, in dem er auch seine Erfahrung einbringen will.“ Bundesligaspiele (9), Zweitligaspiele (35), Europa League (2) – in der Vita des einstigen Bayer-Talents (ab der U 9), jetzt 27 Jahre alt, findet sich so allerhand.

TSV 1860: Frey traut sich 2. Bundesliga zu

In Duisburg, sagt Bouhaddouz, habe Frey seine Leaderrrolle vorbildlich ausgeübt. „Das hat er super gemacht“, schwärmt der Stürmer: „Er war bei uns der stellvertretende Kapitän. Er wird die Jungs gut führen und auch seine Leistung bringen. Marlon möchte vorangehen. Er versteckt sich nicht auf dem Platz, ist sehr laufstark, versucht, Bälle zu erkämpfen und die Jungs in Szene zu setzen.“ Einziger Verbesserungsvorschlag: „Ich würde mich freuen, wenn er ein paar mehr Tore schießen würde. Er hat ja einen super Schuss.“

Menschlich, betont er, sei Frey ohnehin über jeden Zweifel erhaben: „Wir haben uns jahrelang das Zimmer geteilt, hatten immer ein offenes Ohr füreinander. Wir sind nach wie vor gut befreundet.“ Für Bouhaddouz steht fest, dass die Löwen in Frey einen „Top-Transfer“ gelandet haben: „Ich freue mich, dass er den Schritt zu 1860 gemacht hat. Ich hoffe, dass er einen Beitrag dazu leisten kann, dass es der Verein da hinschafft, wo er auch hingehört: Marlon will natürlich in die 2. Liga!“

Dass er dafür nur 36 statt 38 Spiele Zeit hat – ärgerlich, aber nicht zu ändern. Es gelingt Frey, seine nach oben offenen Ambitionen anzudeuten, ohne auf das ewige Löwen-Ziel einzugehen, das diesen Sommer verbal auf dem Index steht: „Wir wollen so erfolgreich sein wie möglich“, sagt er: „Ich weiß, was ich kann und bin selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich höher spielen kann.“ (Uli Kellner / Johannes Ohr)

Aufrufe: 07.7.2023, 05:49 Uhr
Johannes OhrAutor