2024-05-15T11:26:56.817Z

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Mindestens bis zum Sommer kämpft Marcel Götz (links) von nun an für den TSV Kornburg um den Ball.
Mindestens bis zum Sommer kämpft Marcel Götz (links) von nun an für den TSV Kornburg um den Ball. – Foto: Johannes Traub

Ex-Profi Marcel Götz: »Ich muss ehrlich zu mir selbst sein...«

Vergangene Spielzeit noch 3. Liga, nun Bayernliga: Marcel Götz, der seit Winter für Bayernligist Kornburg aufläuft, im Interview...

Nun also Bayernliga Nord, nun also der TSV Kornburg: Nach einer halben Dekade bei der SpVgg Bayreuth, etliche Regionalliga-Spiele und eine Spielzeit in der 3. Liga, war es für Marcel Götz an der Zeit, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Nicht nur, was den Fußball betrifft. Sondern auch in privater Hinsicht. Was der 27-Jährige künftig vor hat? Darüber spricht er im FuPa-Interview...

Marcel, Du bist seit dem Winter in Kornburg: Warum der TSV? Warum Bayernliga?
Ich war seit Sommer im Training bei Kornburg dabei und habe mich dort fit gehalten. Da ich einige Jungs von früher bereits kannte und ich nicht lange zum Trainingsgelände brauche, hatte sich das hierfür angeboten und ergeben. Ich wurde dort von Anfang an sehr gut aufgenommen und habe mich seit dem ersten Tag wohlgefühlt. Im Winter jetzt war es für mich dann die richtige Entscheidung, die auch mit meinen Plänen für die Zukunft am Besten zusammenpasst, den Schritt zu Kornburg zu machen. Hinzu kommt, dass ich auch einfach wieder Fußball spielen wollte.

Nach fünf Jahren in Bayreuth, wo Du vergangene Saison 3. Liga gespielt hast, warst Du seit dem Sommer ohne Verein: Warum nicht mehr Altstadt?
Ich hatte im Sommer ein Angebot von Bayreuth vorliegen. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen habe ich klar geäußert, dass ich mir durchaus vorstellen kann, weiterhin Teil der Spvgg Bayreuth zu sein und ich mich dort wohlfühle, aber auch was mir wichtig ist. Besonders wichtig war mir, dass auch weiterhin einige Spieler aus der Vorsaison beim Verein bleiben, was auch viele gerne gemacht hätten und gerade den Spieler aus der Aufstiegssaison die entsprechende Wertschätzung entgegengebracht wird. Dies hat der Verein aber aus verschiedenen Gründen nicht geschafft. Wie schon gesagst: Ich war schließlich fünf Jahre dort, zählte zu den dienstältesten Spielern im Verein und habe Höhen und Tiefen miterlebt.

Hast Du tatsächlich ein halbes Jahr keinen neuen Verein gefunden? Gab es gar keine Anfragen? Oder war es eine bewusste Pause?
Ich hatte diverse Anfragen und Angebote aus verschiedenen Regionen in Deutschland und sogar eine aus dem Ausland vorliegen. Aber ich hatte viel Zeit, die ich mir auch genommen habe, um mir Gedanken über meinen weiteren Weg zu machen. Und da bin ich zum jetzigen Zeitpunkt auf den Entschluss gekommen, mehr Fokus auf mein Studium zu legen, um das so schnell und gut wie möglich abzuschließen. Da ich auch langsam in ein Alter komme, in dem es darum geht, eine Heimat zu finden und sich mein privates Umfeld hier befindet und ich mich deshalb hier einfach wohl fühle, war es für mich keine Option, weiter für den Fußball wegzugehen, geschweige denn umzuziehen.

Nach Jahren Regionalliga und - wie erwähnt - auch ein Jahr 3. Liga nun also Bayernliga. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass für Dich mit 27 Jahren der Zug nach ganz oben abgefahren ist?
Was mich ich als Mensch auszeichnet ist, dass ich Sachen sehr realistisch sehe und ich mich bewusst mit meiner Zukunft auseinandersetze. Und hier muss ich einfach ehrlich genug zu mir selbst sein können und sehen, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr in den Bereich des Profifußballs kommen werde, in dem ich für mich und meine Familie ausgesorgt hätte. Deshalb ist mir bewusst, dass ich früher oder später einen anderen Weg einschlagen muss. Als Sportler wird man, denk ich, immer versuchen, sich mit den Besten zu messen und das Maximum für sich rauszuholen. Aber es war insgesamt keine Entscheidung gegen den Fußball, sondern eine Entscheidung für meine Zukunft.

Der TSV Kornburg hat eine Ansammlung qualitativ hochwertiger Spieler mit unendlich viel Drittliga- und Regionalliga-Erfahrung. Warum stecken die Mittelfranken aus Deiner Sicht aber im Tabellenkeller fest?
Dass die Mannschaft Qualität hat, lässt sich daran festmachen, dass sie in den meisten Spielen der bisherigen Saison geführt hat. Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann und darf, lag der Knackpunkt meist in den letzten Minuten des Spiels, in denen der Sieg des öfteren aus der Hand gegeben wurde und somit viele Punkte verloren gegangen sind. Dies gilt es für die restlichen Spiele nun abzustellen, um so viele Erfolge und damit Punkte wie möglich einzufahren.

Ist die Mannschaft vielleicht zwar eine Ansammlung von bekannten Namen, aber eben kein Team?
Die Mannschaft ist zu 100 Prozent ein Team, Zusammenhalt wird groß geschrieben. Hier ist jeder für den anderen da, von der Führungsetage über das Trainer- und Betreuerteam bis hin zur Mannschaft!

Wie ist Dein Engagement beim TSV Konburg angelegt? Nur bis Sommer? Nur als Übergang? Nur als "Aushilfsspieler"?
Wir sind offen in die Kommunikation gegangen und letztlich so verblieben, dass ich erstmal bis Sommer für Kornburg spiele. Alles weitere wird sich im Laufe der Zeit zeigen, wo und wie es für mich ab Sommer dann weitergeht. Ob bei Kornburg oder ob es eine andere Herausforderung wird. Bis dahin liegt aber mein sportlicher Fokus vollkommen auf Kornburg, wo ich mein Bestes geben werde, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Danke für das Gespräch - und alles Gute für die Zukunft.

Aufrufe: 021.2.2024, 11:30 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor