2024-05-02T16:12:49.858Z

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Edgar Prib (re.) hätte gegen den SV Schalding-Heining nicht spielen dürfen
Edgar Prib (re.) hätte gegen den SV Schalding-Heining nicht spielen dürfen – Foto: Sportfoto Zink / A. Schlirf

Ex-Profi bis 24.12. gesperrt: Schalding bekommt Punkte am grünen Tisch

Wegen einer offenen Sperre aus seiner Türkei-Zeit war der 33-jährige Ex-Bundesliga-Profi gegen die Niederbayern nicht spielberechtigt +++ Kleeblatt "akzeptiert das Urteil des Sportgerichts"

Bis kommenden Mittwoch läuft die Einspruchfrist noch, doch ein erstes Urteil ist bereits seit letzten Mittwoch gesprochen. Und: die SpVgg Greuther Fürth legt keinen Einspruch ein. Nach FuPa-Recherche hat das BFV-Sportgericht die Regionalliga-Begegnung zwischen der SpVgg Greuther Fürth II und dem SV Schalding-Heining in erster Instanz für die Hausherren mit 0:2 als verloren gewertet. Ursprünglich hatte die Elf von Petr Ruman die Niederbayern Ende September souverän mit 3:0 besiegt. Grund für die Spielwertung ist der Einsatz von Ex-Bundesligaprofi Edgar Prib, der in dieser Partie in der Schlussphase eingewechselt wurde und seinen Einstand beim Nachwuchsteam des Zweitligisten feierte. Eine zweite Konsequenz aus dem Urteil: Prib wird bis zum 24. Dezember gesperrt.

Der 33-jährige Mittelfeldmann, der in seiner Vita 102 Erstliga- und 170 Zweitligaeinsätze stehen hat, hätte nicht auflaufen dürfen. Hintergrund dafür ist, dass der Routinier in der Endphase der Vorsaison bei seinem damaligen Klub, dem türkischen Zweitligisten Manisa Büyükşehir Belediyespor, einen Platzverweis erhielt. Die offene Sperre muss nach einem Vereinswechsel selbstverständlich abgesessen werden. Scheinbar haben dies aber weder die SpVgg Greuther Fürth noch der Spieler berücksichtigt. Auf einen Hinweis des DFB kam der Stein dann ins Rollen und die Dinge nahmen ihren Lauf.

"Es gibt zu dem Fall ein Sportgerichtsverfahren, aber noch kein rechtskräftiges Urteil, das wird Mitte der Woche erwartet. Aktuell lässt sich dazu nicht mehr sagen", lässt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth auf Nachfrage wissen. Auf die Tabelle der Regionalliga Bayern hat die - zu erwartende - Spielwertung für den SV Schalding-Heining gravierende Folgen. Die Niederbayern werden an Fürth II vorbeiziehen, sich auf Tabellenplatz 14, der am Saisonende den sicheren Klasenerhalt bedeutet, verbessern und vor allem den Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz, den derzeit der FC Memmingen belegt, auf acht Zähler vergrößern. Der zuletzt zweimal in Folge siegreiche Zweitliga-Nachwuchs des Kleeblatt hingegen würde einen gewaltigen Dämpfer bekommen.

SpVgg Greuther Fürth legt keinen Einspruch ein: "Akzeptieren das Urteil des Sportgerichts."


Zwar steht die Veröffentlichung des Urteils noch aus. Aber die SpVgg Greuther Fürth bestätigt auf seiner Vereinshomepage: "Das Kleeblatt hatte Rückkehrer Edgar Prib unwissentlich trotz einer Rot-Sperre, die der 33-Jährige im vorletzten Ligaspiel vergangene Saison in der 2. türkischen Liga kassiert hatte, in der Regionalliga Bayern eingesetzt. Das Sportgericht Bayern hat in seinem Urteil darauf hingewiesen, dass die Spielvereinigung nur bedingt verantwortlich zu machen ist, da sie von der Sperre nachvollziehbar nichts wusste, und orientierte sich am Mindeststrafmaß, das für solche Fälle vorgesehen ist. Sobald die Spielvereinigung Kenntnis von der Sperre erhalten hatte, wurde dies dem BFV mitgeteilt. Die SPVGG GREUTHER FÜRTH akzeptiert das Urteil des Sportgerichts, da es in die eigene Verantwortung fällt." Sprich: das Kleeblatt wird keinen Einspruch gegen das Urteil einlegen.

Die SpVgg weiter: "Edgar Prib, dem kein Vorwurf zu machen ist, ist nach dem Urteil des Sportgerichts für Spiele des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), also in der Regionalliga Bayern, bis einschließlich 24. Dezember 2023 gesperrt."


Aufrufe: 019.11.2023, 11:00 Uhr
Thomas SeidlAutor