2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kopfballstark: Morris Duggan im Trainingslager  mit Minnesota United
Kopfballstark: Morris Duggan im Trainingslager mit Minnesota United – Foto: Privat

Ex-Kirchheimer Morris Duggan hat ersten MLS-Profivertrag in der Tasche

Vertrag bei Minnesota United

Es ist offiziell: Der Ex-Kirchheimer Morris Duggan hat seinen Profivertrag in der Tasche und spielt zukünftig für das US-Team Minnesota United.

Kirchheim – Morris Duggan hat den Sprung in die Major League Soccer (MLS) geschafft und bei Minnesota United einen Einjahresvertrag mit Kluboptionen auf weitere drei Jahre unterschrieben. „Ich freue mich sehr, dass das alles so gut gelaufen ist für mich, werde weiterhin mein Bestes und abwarten, wie sich das alles jetzt so entwickelt“, sagte der 23-Jährige, der in der Jugend und später auch in der Landesliga Südost für den Kirchheimer SC spielte.

Willkommen: Morris Duggan wird von seinem Club Minnesota United auf Instagram begrüßt.
Willkommen: Morris Duggan wird von seinem Club Minnesota United auf Instagram begrüßt. – Foto: Screenshot: Instagram @mnufc

Dabei war beim Einstieg in das neue Business einiges schiefgegangen: Erst hatte Duggan nach einem Aufenthalt in Deutschland Probleme mit seinem Einreisevisum und kam daher mit deutlicher Verspätung im Trainingslager in Arizona an, dann setzte ihn eine Muskelverletzung außer Gefecht, schließlich gab es wieder Verzögerungen wegen des Visums. Am späten Freitagabend vermeldete der Verein, dass Duggans Wechsel vom Team der Marshall University zu den „Loons“ – der Seetaucher ist Minnesotas Staatsvogel und zugleich Maskottchen des Teams – perfekt sei.

Erstes Testspiel nach zwei Tagen: Duggan überzeugt Trainerstab

„Ich war natürlich schon nervös, als es dann endlich für mich losging, und im Training war auch gleich klar, dass das ein ganz anderes Level ist als auf dem College“, berichtet Duggan. Nur zwei Tage nach seiner Ankunft habe er gleich das erste Testspiel bestritten, kurz darauf ereilte ihn die Verletzung: „Das war dann wieder ein schlechter Zeitpunkt und angesichts des kleinen Rückschlags kamen dann tatsächlich auch Zweifel hoch, zumal ich länger als gedacht ausgefallen bin.“ Doch der 1,92 Meter große Defensiv-Spezialist kam zurück, hängte sich gleich wieder rein und kam im Vorbereitungsmatch gegen den MLS-Konkurrenten Chicago Fire (0:4) eine Halbzeit lang zum Einsatz.

Das Feedback von Minnesotas Interimstrainer Cameron Knowles fiel positiv aus, und der Klub entschied sich, Duggan zu verpflichten: „Meine Performance war offensichtlich gut, und die Verantwortlichen sehen mich auf MLS-Niveau.“ Es sei sicher hilfreich gewesen, dass der Klub in der Innenverteidigung noch personellen Bedarf sah und er als Linksfuß gefragt gewesen sei. „Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass ich gleich in die Stammelf rutsche, sondern vielleicht auch erst einmal Spielzeit in der zweiten Mannschaft bekomme“, sagt der Ex-Kirchheimer. Allerdings werden die Karten fürs ganze Team gemischt, wenn demnächst ein neuer Coach das Ruder übernimmt.

Linke Klebe: Morris Duggan für Kirchheim im Einsatz beim Merkur CUP
Linke Klebe: Morris Duggan für Kirchheim im Einsatz beim Merkur CUP – Foto: Privat

Während Morris Duggan auf Wohnungssuche geht und alles vorbereitet, damit auch seine Freundin Halley wie geplant zu ihm nach Minnesota ziehen kann, haben seine stolzen Eltern daheim in Kirchheim längst die Kalender gezückt, um ihren Sohn in Übersee möglichst bald zu besuchen. „Wir werden vermutlich Ende Juli rüber fliegen, dann ist in der Liga für vier Wochen Pause“, erzählt Vater Mark Duggan, der sich bereits den MLS Season Pass auf Apple TV gesichert hat, um mögliche Auftritte von Morris nicht zu verpassen. Weil schwer abzusehen ist, wann der 23-Jährige aufläuft, ist ein Live-Erlebnis schwer vorauszusehen, zudem hätte die Familie bei einem Besuch während der Saison – die Spielzeit hat für Minnesota United am Samstag mit dem 2:1-Sieg beim Austin FC begonnen; Duggan stand nicht im Kader – kaum Zeit füreinander.

Traum Fußballprofi: Duggan ist voll fokussiert

„Es musste wirklich alles passen, damit Morris seinen Traum vom Profifußball leben kann, und ich muss sagen, er hatte das Glück des Tüchtigen. Denn er hat alles für den Erfolg getan – seine Ernährung komplett umgestellt, top trainiert und nie aufgegeben“, sagt Mark Duggan, der sich noch genau erinnert, wie alles anfing: „Fußballerisch habe ich ihn schon immer motiviert, es hat anfangs beim Kirchheimer SC auf allen Positionen gespielt, selbst im Tor.“ Morris sei als Jugendlicher „ein typischer Junge“ gewesen und sei auch mal um die Häuser gezogen, habe in der Schule nie mehr gemacht als unbedingt nötig und sei trotzdem ein guter Schüler gewesen. „Wir haben’s gut getroffen mit unseren Kindern, und meine Frau Christine war da stets hinterher“, lacht Mark Duggan - eine Tochter ist Architektin, die andere wird Ärztin, jetzt gesellt sich auch noch ein Fußballprofi dazu.

Dass der Sport derart in den Fokus gerückt sei für Morris, habe er Mario Himsl – heute Co-Trainer der deutschen U16-Nationalmannschaft – und Stefan Hartl zu verdanken. Himsl habe den Jugendtrainer des FC Bayern damals zum KSC gelotst: „Leider ist Hartl nur ein Jahr geblieben – seine Frau hat damals Drillinge bekommen und so stand für ihn die Familie im Vordergrund.“ Aber die Zeit genügte, um Morris Duggan auf den Weg zu bringen, es machte offensichtlich Klick bei dem 18-Jährigen: „Er hat die nötige Technik, die nötige Übersicht, Ruhe, Sicherheit – und lässt sich nicht ablenken.“ (GUIDO VERSTEGEN)

Aufrufe: 025.2.2024, 11:01 Uhr
Guido VerstegenAutor