2024-05-02T16:12:49.858Z

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Richtig gut drauf ist Michael Zetterer als Stammtorhüter des SV Werder Bremen. Auch auf dem Platz überzeugte er und verdrängte Jiri Pavlenka (im Hintergrund) aus der Startelf. Er ist ein feiner Kerl und keiner, der rum stänkert. Michael Zetterer über Jiri Pavlenka, den er im Tor verdrängt hat.
Richtig gut drauf ist Michael Zetterer als Stammtorhüter des SV Werder Bremen. Auch auf dem Platz überzeugte er und verdrängte Jiri Pavlenka (im Hintergrund) aus der Startelf. Er ist ein feiner Kerl und keiner, der rum stänkert. Michael Zetterer über Jiri Pavlenka, den er im Tor verdrängt hat. – Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Ex-Hachinger: Michael Zetterer ist Stammtorhüter bei Werder Bremen

Jiri Pavlenka verdrängt

Michael Zetterer hat sich seinen Lebenstraum erfüllt: Er hat Jiri Pavlenka als Stammtorhüter von Werder Bremen verdrängt und ist jetzt selbst die Nummer eins.

Bremen/Hohendilching – Dafür, dass sich Michael Zetterer gerade einen Lebenstraum erfüllt hat, bleibt er ziemlich cool. „Ich sehe es als den nächsten Schritt in der Karriere“, sagt der 28-Jährige, der in Hohendilching aufgewachsen ist. Er ist jetzt auch offiziell die Nummer eins beim Bundesligisten Werder Bremen, hat Jiri Pavlenka verdrängt. Zuletzt hatte Zetterer den tschechischen Nationaltorwart während dessen Adduktoren-Verletzung wieder einmal vertreten. Aber auch nachdem Pavlenka wieder fit war, änderte sich an der Rangordnung nichts.

Zetterer spielte bei der 0:3-Niederlage gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen, Pavlenka saß auf der Bank. Werder-Coach Ole Werner und Torwarttrainer Christian Vander haben Zetterer mittlerweile mitgeteilt, dass er auch weiter die Nummer eins bleibt. Der reagierte gefasst, aber glücklich: „Das ist ein erfüllendes Gefühl und für mich ein großer Vertrauensbeweis.“ Gerade mit Vander, der zu seiner aktiven Zeit bei 30 Bundesligaspielen im Tor stand, verbindet Zetterer eine besondere Beziehung. „Ich wusste, dass er mich auf das nächste Level bringen kann“, betont der 28-Jährige. „Ich habe mir bei meiner letzten Vertragsverlängerung gut überlegt, wo ich weitermachen will. Hier in Bremen fühle ich mich gut aufgehoben.“

Beharrlichkeit zeigt sich aus

Die Ernennung zur Nummer eins ist für Zetterer eine Bestätigung, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. „Meine Karriere war ja nicht immer einfach“, erinnert er an seinen Kahnbeinbruch an der linken Hand. Dreimal musste Zetterer operiert werden, die Verletzung kostete ihn rund zwei Jahre seiner Karriere. Doch er ließ sich nicht aufhalten, arbeitete weiter an sich. Mit Erfolg: „Beharrlichkeit und Dranbleiben zahlt sich aus, das zeigt sich jetzt.“

Wadlbeißer: Die Folge des Lokalsport-Podcasts im Michael Zetterer.

Überzeugt hat Zetterer die Werder-Verantwortlichen mit einem „guten Gesamtpaket“, auf das er stolz ist. „Ich habe in den letzten Spielen viele Argumente gesammelt, meine Werte und Statistiken waren gut. Das muss auch so sein. Sonst kann ich nicht den Anspruch haben, die Nummer eins zu sein.“ Ein Vorteil gegenüber Pavlenka: Michael Zetterer ist auch mit dem Ball am Fuß stark. Ein mitspielender Torwart zu sein, darauf hat er schon immer viel Wert gelegt. „Ich kann im Spielaufbau mithelfen“, sagt Zetterer, schiebt aber gleich nach: „Im klassischen Torwartspiel bin ich auch gut.“

Von Darching in die Bundesliga

Nach Stationen bei der DJK Darching, der Spielvereinigung Unterhaching, dem Wechsel zu Werder Bremen, Leihen zu Austria Klagenfurt nach Österreich und PEC Zwolle in die Niederlande ist Michael Zetterer nun fest im Bundesligator angekommen und hat nicht vor, seinen Job wieder herzugeben. Er hat Jiri Pavlenka in einem ehrlichen, offenen Duell verdrängt. Das gute Verhältnis der beiden habe darunter nicht gelitten – auch wenn Zetterer weiß, dass der Tscheche Spielpraxis braucht, weil er bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland für sein Land zwischen den Pfosten stehen will. „Mir ist klar, dass die Situation insgesamt angespannt ist“, gibt Zetterer zu. „Aber nicht zwischen Pavlas und mir. Er ist ein feiner Kerl und keiner, der rum stänkert.“

Training mit Bundesliga-Torhüter: Michael Zetterer trainierte Talente in Holzkirchen.

Trotzdem weiß die neue Nummer eins von Werder Bremen, dass er jetzt einen im Nacken hat, der alles dafür tut, ihm den Job wieder wegzunehmen. Aber das hat Michael Zetterer ja immer gewollt. Die nächste Möglichkeit, seinen Status im Tor der Werderaner zu untermauern am Samstagabend beim Top-Spiel beim VfB Stuttgart – der drittbesten Offensive der Bundesliga. (cf)

Aufrufe: 01.12.2023, 16:30 Uhr
Christoph FetzerAutor