Dabei hatte der FCC mit Maximilian Krauß den besten Akteur auf dem Feld, der mit seinem Tempoläufen eine 2:0-Führung vorbereite. Mit dem Rücken zur Wand zeigte RWE dann eine starke Reaktion - wie so oft in dieser Saison. Am Ende hatte ein emotionales Derby wie im Hinspiel keinen Sieger...
Auch nach der Pause änderte sich zunächst nicht viel. Die Erfurter Abwehr bekam Maximilian Krauß einfach nicht in den Griff. Dies sollte sich zweimal folgenschwer rächen. Nach einem Fehlpass ließ der pfeilschnelle Linksaußen seine Gegenspieler stehen und bediente im richtigen Moment Verkamp, der die Kugel nur noch ins leere Tor rutschen musste - 1:0 (51.). Dies war ein Wirkungstreffer für RWE, bei denen in der Folgezeit insbesondere Tavares für Gefahr sorgte. Doch mit dem 2:0 Mitte der zweiten Hälfte schien die Vorentscheidung gefallen. Erneut war Krauß auf Links nicht zu stoppen, diesmal war Muiomo im Zentrum der Nutznießer seiner Vorlage - 2:0 (70.). Die Partie schien gelaufen. Doch Erfurt zeigte wie so oft in dieser Saison große Comeback-Qualitäten. Nach einer maßgenauen Flanke des eingewechselten Felßberg köpfte Moritz zum Anschluss aus sieben Metern ein (74.). Als dann wenig später Wolf nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte runter musste (77.), war eine packende Schlussphase eingeläutet. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Gipson sprang 20 Sekunden nach seiner Einwechslung die Kugel im Strafraum an den Arm - Handelfmeter! Eine harte aber nach dem Regelwerk wohl richtige Entscheidung. Ex-Jenenser Mergel übernahm Verantwortung und jagte die Kugel zum 2:2-Ausgleich ins linke obere Torecke (82.). Das Momentum kippte nun in Richtung RWE. Elva verfehlte mit seinem Schlenzer von der Strafraumgrenze knapp das FCC-Tor (83.). In den Schlussminuten fighteten beide Vereine um den Siegtreffer, der schlussendlich aber keiner Mannschaft mehr gelingen sollte. Somit gab es wie im Hinspiel (1:1) eine Punkteteilung.
Die Erfurter verpassen den Sprung zurück an die Tabellenspitze, haben aber ein Spiel weniger als Cottbus bei einem Punkt Rückstand. Jenas Siegesserie ist nach vier Erfolgen hintereinander gestoppt. Dennoch ist das letzte Wort für die Elf von René Klingbeil in Sachen Meisterschaft noch nicht gesprochen.