2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Endlich belohnt: Erster Verbandsliga-Sieg für die Anatomen!

Gemessen am xG-Wert für Expected Goals hätte der Gast aus Heidelberg im Aufsteiger-Duell beim FC Victoria Bammental bereits zur Pause in Führung liegen müssen. Neuenheim tritt vom Beginn an selbstbewusst und zielstrebig auf. Das erste zu erwartende Tor bereits in der Anfangsphase. Doch der hochprozentige Flachmann von "Holding Six" Linus Held zischt knapp am langen FCB-Pfosten vorbei (8.). Eine flotte Viertelstunde später scheitert ASC-Angreifer Yanick Haag am schnell reagierenden FCB-Torwart Nikolas Dawid (23.). Das gleiche Verpasser-Schicksal widerfährt Neuenheims umtriebigem Zehner Ilias Soultani. Er umkurvt den FCB-Keeper zwar elegant, stolpert aber und kann den Ball nicht mehr ins leere Tor schieben (37.). Der FCB macht auf der anderen Seite nur selten den Eindruck, dass er seinem Beinamen "Victoria" allzuviel Ehre erweisen will. Der von FCB-Feinfuß David Bechtel erst in der 40. Minute abgefeuerte schwarzblaue Warnschuss streicht schnöde über das linke Neuenheimer Lattenkreuz. FCB-Chef Stefan Ohlheiser: "Wir waren meist drei Schritte zu spät!" Die von ASC-Chefstratege Marcel Hofbauer taktisch klug gebriefte Gastmannschaft agiert aus der stabilen Viererkette mit Dominik Räder und Lucas Ring in der Innenbastion sowie den positiv aggressiven Außenverteidigern Fabian "Feige" Lorenz, (rechts) und Nick Rossbach (links). Neuenheim ist insgesamt gedanken- und handlungsschneller als der Gegner der "meist drei Schritte zu spät kommt", wie FCB-Präsident Stefan Ohlheiser enttäuscht resümiert. Die Neuenheimer belegen hingegen, dass Fußballer keine Faultiere, sondern Lauftiere sind. Eine stete Beweglichkeit, die sich nach dem Wiederanpfiff des klar und besonnen leitenden Schiedsrichters Dennis Boyette (Mannheim) auch in der Kategorie Chancenausbeute niederschlägt. Nach einer dominanten Neuenheimer Stunde holt der ASC innerhalb von zwei Minuten nach,was ihm im ersten Durchgang nicht gelungen ist. Nach einer verwirrenden Angriffskombination nimmt Ilias Soultani das arme Ding und katapultiert den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar ins linke Eck (60.) - siehe Videopost auf ASC Fcebook. ASC-Doppelschlag nach einer Stunde knockt FCB aus!
Die Kugel ist noch warm, als der kurz zuvor eingewechselte Standard-Maestro Tarek Aliane eine Ecke von links scharf in den FCB-Strafraum adressiert. Der 20jährige Marc Berger, der im harmonischen Doppelsechs-Gespann mit Linus Held alles Schwarzblaue im Stile einer "Kampfmaschine" (Marcel Hofbauer) kompromisslos abräumt, krönt seine imposante Leistung mit einem lehrbuchreifen Kopfball-Aufsetzer ins Bammentaler Netzwerk (62.) - siehe Videopost auf ASC Facebook. Vom stärker eingeschätzten Landesliga-Meister mit dem profihaften Kabinentrakt ist auch im weiteren Verlauf keine aufbäumerische "Jetzt-erst-Recht"-Haltung zu erkennen. ASC-Torwart Steven Ullrich bekommt dank der resoluten Abwehrarbeit seiner Vorderleute kaum Gelegenheit, sein Können zu verraten. Andererseits sind die Anatomen dem dritten Tor näher als Bammental einem Anschlusstreffer. Dieses Tor fällt dann auch - dank Hofbauers Personalgespür - als perfekte Joker-Koop. Nach einem Reißbett-Konter passt der eingewechselte Sturmtank Kajally Njiie uneigennützig quer auf den ebenfalls frischen Dennis Schnepf. Mit norddeutscher Coolness lässt der Hannoveraner dem Bammentaler Keeper Nikolas Dawid erneut keine Haltbarkeitschance (87.) - siehe Videopost auf ASC Facebook. Der höchst sympathische FCB-Trainer Oliver Mahrt erweist sich als fairer Verlierer: "Ihr habt verdient gewonnen! Leider haben wir unser Ziel, den ASC in der Tabelle auf Distanz zu halten, klar verfehlt." ASC-Kapitän Steven Ullrich, in seinem Türsteher-Job kaum gefordert, spricht im frohen Siegerkreis vom Stolz auf das gesamte Team und auf die bisher beste Saisonleistung. Seine rhetorische Streicheleinheit geht nahtlos in den kollektiven Hüpftanz über - siehe Videopost auf ASC Facebook. Am Feiertag die nächste Feier gegen TSV Reichenbach? Für den ersten Verbandsliga-Sieg in der 45jährigen ASC-Geschichte gibt's dann vom mehr als zufriedenen und erleichterten Teammanager Danny Stiegler noch einen Kasten Winner-Bier. Der Neuenheimer Defensive gegen Offensiv-Asse wie FCB-.Kapitän Carsten Klein, Dauerbrenner David Bechtel, Jannis Hater & Co. ist es zu verdanken, dass am Ende erstmals in dieser Saison hinten die Null steht. Das kann auch am Dienstag (Anpfiff: 15.00 Uhr) gegen den Tabellenletzten TSV 05 Reichenbach (1 : 2 gegen FCA Walldorf 2) gerne so bleiben. Um die rote Gefahrenzone zu verlassen, sollte der ASC Neuenheim (Platz 14, 5 Punkte) sich am Tag der Einheit erneut als solche präsentieren und am 8. Spieltag auf dem Fußballcampus gegen den mittelbadischen Vizemeister den nächsten Dreier ernten. Joseph Weisbrod (www.facebook.com/ascneuenheim)
Aufrufe: 02.10.2023, 17:46 Uhr
Joseph WeisbrodAutor