2024-05-10T08:19:16.237Z

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Nach der Meistersause ist vor dem Ernst des Lebens: Die Mannschaft des SV Wenzenbach schlägt in der Bezirksliga auf.
Nach der Meistersause ist vor dem Ernst des Lebens: Die Mannschaft des SV Wenzenbach schlägt in der Bezirksliga auf. – Foto: Thomas Schneider

Einstiger Regionalliga-Mann wird Beigangs „Co“ in Wenzenbach

Der SVW greift frohen Mutes die Bezirksliga an – Dritte Mannschaft ins Leben gerufen

Die Fußballer des SV Wenzenbach haben eine fantastische Entwicklung genommen. Fast ausschließlich mit Einheimischen und Rückkehrern glückte in diesem Frühjahr als Meister der Kreisliga 1 der Aufstieg in die Bezirksliga. Dort war der Verein überhaupt erst einmal, von 1988 bis 1991, vertreten. Dabei war man 2018 noch in die Kreisklasse abgestiegen. „Mit Spielern, die fast alle schon bei uns gespielt haben, Bezirksliga zu spielen – das ist eine super Nummer und auch für viele Spieler die Krönung“, sagt Matthias Beier, der sich mit Stefan Scherr die Aufgaben in der Abteilungsführung teilt und gleichzeitig Vorstand des Gesamtvereins ist. Auf die Wenzenbacher Truppe wartet die große Herausforderung Bezirksliga. Welche man frohen Mutes und mit ein paar wenigen neuen Gesichtern im (Trainer)-Team angeht.

Obwohl nach der Winterpause die Luft etwas raus zu sein schien, was angesichts des großen Vorsprungs auf die Konkurrenz nicht wirklich verwunderlich war: Alle beim SVW sind superzufrieden, wie die Kreisligasaison 2022/23 lief. Schlussendlich verlor der Meister nur zwei Saisonspiele (17/7/2) und schloss die Runde mit 14 Punkten Vorsprung auf Vizemeister Kareth-Lappersdorf II ab. „Recht viel besser geht es eigentlich nicht“, so Beier: „Wir waren mit dem Sportlichen mehr als zufrieden.“

Diese Euphorie gilt es mit hinein in die Bezirksliga zu nehmen. Die Anforderungen steigen, Spielstärke, Körperlichkeit und Fitness der Gegner nehmen zu. Den Wenzenbachern ist davor nicht bange. „Erstes Ziel ist natürlich der Klassenerhalt. Dann schauen wir mal, wie die Saison verläuft und wie wir reinkommen“, erklärt Beier. Natürlich würde sich der SV gern auf lange Sicht in der siebten Liga etablieren. Und das soll weiterhin vor allem mit Einheimischen gelingen. „Der Aufstieg in die Bezirksliga soll nicht das Ende sein. Einige junge Spieler sind ja schon jetzt Stammspieler.“ In den letzten Jahren wurde die Mannschaft – mit Erfolg – sukzessive verjüngt. Diesen Sommer konnte mit dem erfahrenen Ex-Sechstligaspieler Dennis Pyka (31) von Bezirksliga-Absteiger SV Schwandorf-Ettmannsdorf II ein externer Neuzugang gewonnen werden. Außerdem rücken mit Benjamin Schütz und Simon Deißler zwei Eigengewächse in den Kader der Ersten auf.

„Dennis ist von Wackersdorf nach Wenzenbach gezogen. Für uns ein überraschender, aber glücklicher Umstand. Er kann Innenverteidiger stehen, wo wir eh dünn besetzt waren. Benjamin und Simon aus der Jugend haben schon ein paar Einsätze in der Ersten gehabt“, skizziert Beier die neuen Spieler. Dominik Eichenseer spielt zukünftig auf eigenen Wunsch hin in der zweiten Mannschaft. Abgesehen davon bleibt der bisherige Stammkader komplett beisammen. „Wir sind schon noch auf der Suche nach dem ein oder anderen Spieler. Ansonsten ist die Planung im Grunde abgeschlossen“, gibt Beier Einblick.

Spielertrainer bleibt Nico Beigang. Der 40-jährige Ex-Profi dirigiert die Wenzenbacher Elf seit 2019. Ihm zur Seite steht ab sofort ein neuer Co-Trainer. Weil Helmut Müller aus zeitlichen Gründen ausschied, wurde diese Position vakant. Nun wurden die Entscheidungsträger fündig, holten Thomas Prinz (29) an Bord. Der frühere Junioren-Bundesligaspieler machte sich bei Ingolstadt II, Wacker Burghausen, Tegernheim und Bad Kötzting höherklassig einen Namen. Nach einer jahrelangen Fußballpause greift es nun wieder an – allerdings nichts als Spieler, sondern erstmals im Trainerbereich. „Mittlerweile lässt es seine Arbeit zu, dass er fußballerisch wieder was macht. Er war bereits in den letzten Trainings da und hat uns unterstützt. Das sollte gut klappen, zumal er viele Erfahrungen gesammelt hat. Für uns war es wichtig, einen relativ jungen Co-Trainer zu bekommen. Nico auf dem Feld und Thomas draußen, das ist eine gute Konstellation“, ist Co-Spartenleiter Matthias Beier guter Dinge.

Beier und sein Mitstreiter Stefan Scherr, die sowohl in der Abteilungsführung als auch in der Vorstandschaft Hand in Hand gehen, wollen den SV Wenzenbach auch abseits des grünen Rasens voranbringen. Nach der Sanierung des Vereinsheims und der Installation einer LED-Flutlichtanlage sowie einer modernen Bewässerungsanlage soll nun ein Kunstrasenplatz errichtet werden. Fürs Frühjahr nächsten Jahres ist der Baubeginn geplant. Darüber hinaus schickt der SVW künftig eine dritte Herrenmannschaft ins Rennen. Das Trainertrio Sebastian Kastl, Benjamin Metz und Edwin Schwarz coacht die Truppe in der B-Klasse 3. Viele Akteure aus der Ü32 möchten ganz einfach mehr Ligaspiele bestreiten als bisher.

Generell erfreut sich der Verein über ein Riesenwachstum: Nächste Saison sind 20 Jugendteams, davon drei Mädchenmannschaften, zwei Damenmannschaften, eine „AH“ und eben drei Herrenteams für den Spielbetrieb gemeldet.

Aufrufe: 014.6.2023, 15:00 Uhr
Florian WürtheleAutor