2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schirmt den Ball gekonnt ab: Weidens erfahrener Abwehrspieler Jannis Becker (vorne).
Schirmt den Ball gekonnt ab: Weidens erfahrener Abwehrspieler Jannis Becker (vorne). – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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Eine Machtdemonstration des Aufsteigers

Landesligist Teutonia Weiden gewinnt gegen Viktoria Arnoldsweiler hochverdient mit 6:0. Niklas Valerius überragt nicht nur wegen seiner drei Treffer.

Es war sicherlich nicht das erste Mal, dass bei so einem Duell eine Mannschaft Lehrgeld zahlen musste. Das kommt häufiger vor, wenn ein Absteiger aus der Fußball-Mittelrheinliga bei einem Aufsteiger in die Landesliga antritt. In diesem sicherlich selteneren Fall war es aber so, dass das aus der höheren Liga runter gerutschte Team fast chancenlos blieb und mit dem Ergebnis am Ende noch zufrieden sein musste: Nach einer Machtdemonstration gewann Teutonia Weiden gegen Viktoria Arnoldsweiler mit 6:0 (3:0).

„Wir haben viele neue und junge Spieler. Dieser Gegner ist momentan kein Maßstab für uns. Die Höhe der Niederlage tut natürlich weh“, sagte Gästetrainer Yunus Kocak. Ganz anders war logischerweise die Stimmungslage bei seinem Kollegen Michael Burlet: „Wir haben das heute sehr diszipliniert bis zum Ende gespielt. Ich glaube, mit dem 6:0 kommt Arnoldsweiler hier noch gut weg.“

Das deutete sich bereits früh an; der Gastgeber leitete in Halbzeit eins alle gefährlichen Aktionen ein. Dreimal konnte die Teutonia anschließend auch jubeln: Torjäger Niklas Valerius lupfte einmal gefühlvoll den Ball über Arnoldsweilers Torwart Tobias Werres (18. Minute), ein weiteres Mal hämmerte er ihn ins Netz (36.).

Dazwischen traf Sulayman Dawodu, der nach schlimmem Ballverlust der Viktoria mit Valerius und Elvis Gojak allein vor dem Torwart auftauchte und nur noch einschieben musste (31.). Den Ball hatten im ersten Durchgang fast nur die Weidener, nach einem Abtasten in den ersten zehn Minuten erspielten sie sich zahlreiche weitere Chancen. Ein Halbzeitstand von 5:0 wäre nicht unverdient gewesen.

Gefährlich durfte Arnoldsweiler nur wegen unnötiger Fehler der Teutonia werden: Nach der Trinkpause vergaßen Julian Braun und Torwart Frederik Said zu entscheiden, wer von den beiden vor dem Strafraum den Ball annehmen sollte. Keiner der beiden machte es, dafür Arnoldsweilers Joshua Hallmanns, der den Ball aber völlig frei am Tor vorbeischob (27.). Es wäre das 1:1 gewesen. „Das war mehr als eine hundertprozentige Chance. Das hätte uns vielleicht einen Schub gegeben. So gehen die Köpfe runter, und wir kassieren nach katastrophalen Fehlern noch zwei Treffer und können froh sein, nur mit 0:3 in die Pause zu kommen“, sagte Kocak.

Etwas strukturierter und mutiger ging Arnoldsweiler dann in den zweiten Durchgang; trotzdem durften die Gäste auch hier froh sein, nur drei weitere Treffer kassiert zu haben: Anders als beim knappen 3:2-Auftaktsieg bei Arminia Eilendorf zog Weiden voll durch: Nach brillanter Vorarbeit von Mittelfeldorganisator Jerome Propheter machte Valerius mit einem schönen Dribbling und weiteren Gewaltschuss seinen Dreierpack perfekt (51.). Nach einer artistischen Ballannahme legte der Torjäger für Dawodu zum 5:0 quer (62.). Hallmanns und der eingewechselte Kanischka Taher verpassten den Ehrentreffer, im Gegenzug bereitete wieder Valerius für Gojak vor, der den Endstand perfekt machte (74.).

„Einige Jungs waren heute richtig gut drauf. Aber Niklas hat sich heute definitiv die Note eins verdient“, lobte Burlet seinen Stürmer. Bei dessen Treffern lief passenderweise eine auf die norwegische Tormaschine Erling Haaland umgeschriebene Torhymne. Die werden die Zuschauer in Weiden sehr wahrscheinlich noch häufiger zu hören bekommen, wenn der ein oder andere Gegner der Teutonia Lehrgeld bezahlen wird.

Aufrufe: 022.8.2023, 18:00 Uhr
Lars VoßenAutor