2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Einbruch nach der Pause – Rottendorf geht in der zweiten Hälfte unter

Passend zu dem verregneten Kirchweihsamstag am Waldsportplatz in Mönchröden war die Leistung, die die sich im freien Fall befindenden Landesligakicker des TSV im zweiten Spielabschnitt ablieferten. Mit einem auch in dieser Höhe verdienten 1:6 traten die seit nun zehn Spielen punktlosen Rottendorfer den langen Heimweg aus dem Rödental an. Dabei hatte vor allem die erste Halbzeit berechtigte Hoffnung gegeben endlich wieder einmal etwas Zählbares mitzunehmen.

Auf dem äußerst tiefen Geläuf im idyllisch gelegenen Waldsportplatz in Mönchröden entwickelte sich eine relativ ausgeglichene Partie, in der der TSV seit langem wieder einmal offensive Gefahr ausstrahlte, die Gastgeber aber schon früh ihre Klasse über die schnellen und flinken Angreifer Pleiner, Göhring und Ehrlich andeuteten. Die ersten Chancen gehörten der Heimmannschaft, doch auch der TSV konnte in der ersten Viertelstunde durch Moritz Schubert und Julian Weber vielversprechende Abschlüsse verzeichnen. Den Rest der ersten Halbzeit bestimmte jedoch die Heimelf, die ihr Kirchweihwochende natürlich mit einem Sieg garnieren wollte. So rettete zweimal der starke Keeper Peter Trappschuh mit einer Fußabwehr (18.) und einem fantastischen Reflex (38.) gegen Schüsse aus kurzer Distanz. Und in der 40. Minute stand er mit Fortuna im Bunde, als ein weiterer Kracher aus 12 Metern gegen den linken Pfosten klatschte. Doch zwei Minuten vor dem Pausenpfiff schien es, als könnte der TSV nach einer gewaltigen Durststrecke endlich wieder einmal punkten. Mathis Böhler hatte vom rechten Flügel mit einem präzisen Flachpass Reservestürmer Daniel Storandt bedient, der angesichts der Verletztenmisere diesmal in der Startelf stand. Dieser scheiterte mit seinem Drehschuss zwar noch am langen Pfosten, doch Moritz Schubert reagierte gedankenschnell und jagte die Kugel aus kurzer Entfernung in die Maschen. Und um ein Haar hätte der TSV kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch nachlegen können, jedoch geriet ein freier Abschluss von Sebastian Hackenberg aus 14 Metern zu hoch. Ein Tor nach über 7 ½ Stunden und die erste Pausenführung seit dem 2. August – Vieles schien für einen erfolgreichen Ausgang zu sprechen.

Was dann aber in der zweiten Halbzeit geschah ist schwer in Worte zu fassen. Als hätte jemand den Stecker gezogen lief die Lang/Gröschl-Truppe nur noch der Musik hinterher und kam fast immer einen Schritt zu spät. So dauerte es nur sieben Minuten bis zum Ausgleich. Kapitän Ehrlich war relativ unbedrängt bis zur Grundlinie gedribbelt und hatte den Ball sauber auf einen nachrückenden Mitspieler zurückgelegt, dessen Abschluss Mo Schubert zwar noch auf der Linie klären konnte, gegen den Abstauber von Lukas Köhn aber machtlos war. Und dieser Angriff war sozusagen die Blaupause für die weiteren Gegentreffer. Immer wieder konnten Mönchrödener Mittelfeldspieler relativ unbedrängt ihre Außenstürmer steil schicken und diese dann von der Grundlinie ihre nachrückenden Kameraden mit präzisen Pässen bedienen (68., 70, 83.). Paradebeispiel für die Rottendorfer Passivität waren das vorentscheidende 1:2 in der 54. Minute, als der bärenstarke Louis Göhring von der linken Strafraumgrenze an mehreren Rottendorfern ohne Gegenwehr vorbeizog und das Spielgerät aus zehn Metern humorlos im langen Eck versenkte. Dass beim 1:6 in der 86. Minute Dreifachtorschütze Louis Köhn den Ball am Sechzehner nahezu unbedrängt annehmen und unhaltbar ins linke untere Eck platzieren konnte passte in das Gesamtbild der zweiten Hälfte.

Am kommenden Sonntag empfängt der TSV zum Abstiegsderby den ähnlich erfolglosen TSV Lengfeld und es bedarf sicherlich einer gewaltigen Leistungssteigerung um endlich wieder einmal zu punkten. Auch wenn mit Jannik Fischer, Robin Busch und Nico Schubert neben den Dauerverletzten wichtige Leistungsträger fehlen sollte doch zumindest die erste Halbzeit Mut machen.

Aufrufe: 016.10.2022, 13:35 Uhr
Fabian HeßAutor