2024-05-17T14:19:24.476Z

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Im Fokus stehen auch TuS Borth und Concordia Rheinberg.
Im Fokus stehen auch TuS Borth und Concordia Rheinberg. – Foto: Ulrich Laakmann

Ein Stufenplan für den Sportplatzbau

Weil nicht nur in die Sportanlage an der Xantener Straße investiert werden muss, sondern auch in Borth, hat der Stadtsportverband (SSV) nach einer Lösung mit den betroffenen Vereinen und Schulen gesucht.rnrn

Verschiedene Akteure sind bemüht, Ordnung in die Sache zu bringen. Vor allem die Sportstätten in der Innenstadt an der Xantener Straße (Underberg-Stadion) und in Borth müssten und sollen dringend erneuert werden. Seit der neue Vorstand des TuS Borth auf alte Verträge mit der Stadt gestoßen ist, war allerdings alles auf den Kopf gestellt. Die Verträge verpflichten die Stadt, den bei Regen unter Wasser stehenden TuS-Tennenplatz zu erneuern.

Dieser Platz gilt allerdings als so marode, dass die Auffassung vertreten wird: Es ergibt wenig Sinn, viel Geld in die Sanierung zu stecken. Weil gleichzeitig durch den Bau des neuen Edeka-Marktes ein Spielfeld am Mittelweg wegfällt, kämpfen die Borther für eineinhalb neue Kunstrasenplätze. Dadurch stand zu befürchten, dass die Investition an der Xantener Straße zurückgestellt werden müsste.

Der Stadtsportverband (SSV) Rheinberg hat sich nun in einer Vorstandssitzung darauf verständigt, die Überplanung der Sportanlagen in Borth und Rheinberg zu unterstützen. Aufgrund der hohen Kosten der unerwarteten Doppelbelastung – es geht um Investitionen von mindestens 15 Millionen Euro – hält der SSV es für sinnvoll, an der Xantener Straße schrittweise vorzugehen.

Der Stadtsportverband habe mit den betroffenen weiterführenden Schulen – Europaschule und Amplonius-Gymnasium – und den Vereinen Concordia Rheinberg, Concordia Ossenberg und TuS 08 Rheinberg gesprochen, sagte SSV-Vorsitzender Frank Tatztel am Mittwoch: „Alle unterstützen die Idee der Teilprojektierung und haben sich einvernehmlich auf eine Reihenfolge verständigt.“

Kommt der Kunstrasenplatz?

Geht es nach dem SSV, soll zunächst das Underberg-Stadion mit den Leichtathletik-Anlagen und dem Bau eines zusätzlichen Funktionsgebäudes erledigt werden. Diese Kosten sollten in den Haushalt 2024 eingestellt werden. Dann wäre der Umbau des Tennenplatzes zu einem Kunstrasen-Hockeyplatz mit geeigneter Umzäunung sowie der Bau von Beachvolleyball-Anlage, Kinderspielplatz und einem Weg zwischen Tennenplatz und Sporthalle an der Reihe. Diese Kosten sollten im Haushalt 2025 bereitgestellt werden.

Im dritten Schritt stünde der Bau eines Kunstrasenfußballplatzes auf der ehemaligen Hindenburgkampfbahn mit Kleinplätzen und Anlagen an. Die Mittel dafür möchte der SSV 2026 verbuchen. Frank Tatzel: „Außerdem unterstützt der SSV das Vorhaben, die dem TuS Borth von den politischen Parteien zugedachten Mittel in den Haushalt 2024 einzustellen. Für uns war klar, dass wir Borth und Rheinberg unterstützen werden. Geeignete Sportanlagen für unsere Schülerinnen und Schüler vom Amplonius-Gymnasium und der Europaschule Rheinberg liegen uns am Herzen.“ Die Möglichkeit, in Rheinberg ein Sportabitur ablegen zu können, sei ein Leuchtturmprojekt. Mit seinen Vorschlägen stelle der Verband unter Beweis, dass er „das Heft des Handelns in der Hand hat“, so Frank Tatzel.

Ursprünglich hatte man sich in Rheinberg darauf verständigt, dass der SSV eine Abstimmung mit den Vereinen trifft und sich die Politik zurückhält. Dementsprechend wurde es unterschiedlich bewertet, dass SPD und CDU Anträge zur Unterstützung der Borther Anliegen gestellt hatten. Beide Fraktionen hatten sich dafür ausgesprochen zu prüfen, wie sich das Gesamtkonzept des TuS Borth realisieren lasse. Die Modernisierung des Tennenplatzes solle vorrangig behandelt werden, bei der SPD kam noch die Errichtung einer Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz hinzu.

Die Grünen kritisierten diese Anträge. „Wir haben den SSV in den vergangenen Jahren mit dem Ziel gestärkt, damit er die Abläufe in Abstimmung mit den Vereinen koordinieren kann“, sagte Fraktionssprecher Kenneth Simon. Wie auch sein Fraktionskollege Peter Mokros vertrat Simon die Auffassung, dass „die Kompetenz in den Vereinen liegt“. „Wir verstehen das Anliegen der Borther gut. Aber wenn sich die Politik einschaltet, entmachtet man die Vereine“, so Mokros.

Wenig Hoffnung auf Fördermittel

Ob und wie die Stadt die beiden Sportanlagen überplanen will und kann, wird noch entschieden. Es geht um eine Investition von mindestens 15 Millionen Euro. Fördermittel zu beantragen, gilt als eher aussichtslos. Die Stadt steht kurz vor den Haushaltsberatungen. Auch diesmal schwebt wieder das Damoklesschwert „Haushaltssicherungskonzept“ über den Beratungen.

Aufrufe: 05.10.2023, 18:00 Uhr
RP / Uwe PlienAutor