2024-07-25T15:23:38.261Z

Interview
Fokussiert und optimistisch: Hendrik Faik vor dem Spiel gegen Geratal.
Fokussiert und optimistisch: Hendrik Faik vor dem Spiel gegen Geratal. – Foto: © Brennpunkt Orange

Ein Strang - Ein Ziel

Eine turbulente Woche liegt hinter der BSG Wismut Gera: Derbypleite gegen Weida, Trennung von Kevin Brettfeld und dennoch alle Trümpfe in Sachen Oberliga-Aufstieg in der Hand.

Mit der Freistellung von Kevin Brettfeld Anfang der Woche übernahmen Co-Trainer Hendrik Faik sowie Torwart-Trainer Alexander Just die sportlichen Zügel am Steg. Dabei erhalten beide Unterstützung von Francis Wezel - Trainer der Zweiten - und Spieler Florian Schubert. Wir haben mit dem 26-jährigen Hendrik Faik über die Trainingswoche, die Stimmung sowie das wichtige Spiel gegen Geratal gesprochen...

FuPa Thüringen: Hi Hendrik, wie lief eure Trainingswoche? Welchen Eindruck vermitteln die Spieler nach der Trennung von Kevin für dich?
Hendrik: Es ist für uns alle keine einfach Situation. Trotzdem steht aktuell der Verein im Vordergrund. Es geht nicht darum einzelne Charaktere in den Vordergrund zu rücken, sondern um das große Ganze. Dafür kann jeder seinen Beitrag leisten. Unsere Trainingswoche verlief sehr gut, sowohl in der Quantität als auch Qualitativ. Man merkt, dass irgendwo ein neuer Konkurrenzkampf irgendwo freigesetzt wurde. Klar sind 'Justi' (Anm. d. Red. Alexander Just) und ich keine neuen Leute. Dennoch haben wir vielleicht nochmal ein paar andere Ideen. Trotzdem merkte man am Montag, das die Stimmung teilweise bedrückt war. Klar ist es nicht einfach so eine Verabschiedung bzw. Trennung abzuhaken.

FuPa Thüringen: Worauf legt ihr aktuell den fußballerischen Fokus? Woran arbeitet ihr?
Hendrik: Die Jungs wissen, dass sie grundsätzlich die Qualität haben. Sonst hätten wir nicht so eine Hinrunde gespielt. Aktuell entscheidet der Kopf. Wir haben versucht viele Zweikämpfe, viele Torabschlüsse und enge Spielfelder zu kreieren. Es ging darum das Selbstvertrauen vor dem Tor zu holen. Trotzdem wollen wir den Spaß nicht vergessen. Die Jungs sollen nicht groß nachdenken, sondern der beste Nebensache der Welt nachgehen. So wollen wir daran arbeiten am Wochenende das Spiel zu gewinnen. Daran werden die Jungs alles setzen und wir haben keine Zweifel, dass dies schief gehen könnte.

FuPa Thüringen: Ihr habt noch alle Trümpfe in der Hand was den Aufstieg angeht. Aktuell sind es zwei Zähler Vorsprung auf Nordhausen bei noch zwei Spielen. Wie bekommt ihr wieder ein positives Gefühl rein?
Hendrik: Das positive Gefühl ist grundsätzlich nicht weg. Wir wissen was wir können und wo unsere Stärken liegen. Aber wir wissen auch, was wir die letzten Wochen und Monate nicht mehr so souverän gemacht haben. Bezeichnend sind die Gegentore, die wir zuletzt a) zu einfach und b) zu viel bekommen haben. Anfang der Saison war es eine unserer Stärke zu Null zu spielen. Das war Anfang der Saison noch ein Knackpunkt, weil wir vorne immer zwei oder drei Tore geschossen haben. Dann gewinnt man die Spiele ganz automatisch. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass unsere Einwechselspieler nicht so gestochen haben. Es gab Wochen in der Hinrunde, in denen eingewechselte Spieler immer mit Toren oder Assists glänzen konnten. Das ist uns zuletzt abgegangen. Das hat auch verschiedene Gründe, an denen sich jeder ein stückweit was zuzuschreiben hat. Da ist keiner fehler- und schuldfrei. Am Ende müssen wir uns alle unterordnen, um sechs Punkte zu holen bzw. die nötigen Punkte, um am Ende Zweiter zu sein.

FuPa Thüringen: Geratal ist sicher was den Ligaverbleib angeht. Ist das für euch Vor- oder Nachteil? Was erwartet euch für ein Spiel? Worauf kommt es an?
Hendrik: Wir wissen um die Stärke unseres sportlichen Gegners. Persönlich freue ich mich, dass die SpVgg den Klassenerhalt geschafft hat. Aber für unser Spiel ist es weder von Vor- oder Nachteil. Es ist eine Mannschaft, die schwer zu bespielen ist. Wir kennen ihre Stärken, auch wenn da die Situation eine ganz andere war. Wir wissen, dass der Gegner eine Qualität in der Truppe hat und uns gefährlich werden kann. Wir müssen daher unser Grundtugenden auf den Platz bekommen. Das ist auch der wichtigste Punkt. Wir werden sicher nicht grundsätzliche Sachen ändern. Wir wollen Kampf, Einsatz und Leidenschaft wieder auf den Platz bekommen. Wir wollen gemeinsam an einen Strang ziehen. Es geht darum sich von der Nummer Eins bis Nummer 18 zu vertrauen, vom Trainerteam über Verantwortliche bis zu den Fans. Wir haben alle das gleiche Ziel und können am Samstag den ersten Beitrag leisten, dass die Saison positiv endet. Wir wollen den Leuten im Hintergrund jetzt auch mal was zurückgeben. Wir haben unfassbar viele Leute, die jeden Tag alles für den Verein geben und das macht die BSG zu einem besonderen Verein.

Aufrufe: 07.6.2024, 14:30 Uhr
André HofmannAutor