Ein Skandalspiel und seine Folgen

Der Rahmen war für ein Fußballfest war gegeben: Gutes Wetter, über 1000 Zuschauer und spannende Spiele. Dazu zählt auch, dass die verschiedenen Fanlager den Partien einen besonderen Rahmen gaben. Bis die Grenzen überschritten wurden.

„Das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik vor den Spielen“, sagt der NFV-Kreisvorsitzende Frank Dohnke, „wird von uns toleriert, das Zündeln zwischendurch und bei den Siegerehrungen auf dem Sportplatz werden wir bestrafen.“ Sicherlich wäre kein besonderer Aufruhr aufgekommen, wenn es dabei geblieben wäre. Doch die Stimmung schaukelte sich während des Spiels hoch, die Fanlager aus Moisburg und Maschen provozierten sich. Schließlich gerieten kleine Gruppen beider Parteien auf der Aschebahn aneinander, das Geschehen auf dem Rasen stand kurz vor dem Abbruch.

Der Winsener Anzeiger berichtet, dass Fahnen geklaut, auf einem am bodenliegenden Beteiligten weiter eingetreten und die selbst die Ordner angegangen wurden. „Sicherlich war es unglücklich, dass die beiden Fangruppen nebeneinander auf der Tribüne standen, aber mit Ausschreitungen bei einem solchen Spiel im Amateurbereich war nicht zu rechnen“, erklärt Dohnke, der betont, dass der Verband die Vorkommnisse verurteilt. „Durch uns werden aber keine Strafen gegen die Vereine ausgesprochen, da der MTV Hanstedt als Veranstalter 15 und der VfL Maschen und der FC Este 2012, jeweils vier Ordner gestellt haben, die Eskalation aber trotzdem nicht verhinderbar war.“

Ein Nachspiel könnte die Auseinandersetzung für die Täter trotzdem haben, weil die Polizei die Geschehnisse aufarbeiten wird – auszuwertendes Bildmaterial durch verschiedene Fotografen dürfte es ausreichend geben. Zurück bleibt ein getrübter Nachmittag und ein Imageschaden für beide Vereine. Das Sportliche stand hinten an: Der FC Este gewann den Kreispokal der 2. Herren übrigens mit einem 3:2-Erfolg.

Nachdem im Landkreis Stade der Pokalendspieltag aufgrund wiederholter Probleme vor Jahren von Christi Himmelfahrt auf ein Wochenende nach der Saison verlegt wurde, plant der NFV Harburg an diesem Termin festzuhalten. „Wir werden aber Überlegungen anstellen müssen, wie wir solche Differenzen zukünftig möglichst verhindern können“, sagt Dohnke. Der Fakt, dass mehrere Beteiligte vorübergehend vermummt waren, spricht allerdings auch für ein „professionelleres“ Vorgehen, das nicht zwingend für Alkoholkonsum als entscheidender Treiber spricht.