2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hier geht’s lang: Darko Kadr, neuer Cheftrainer der Fußballer des TV Stockdorf, soll den talentierten jungen Spielern den Weg in Richtung Erfolg weisen.
Hier geht’s lang: Darko Kadr, neuer Cheftrainer der Fußballer des TV Stockdorf, soll den talentierten jungen Spielern den Weg in Richtung Erfolg weisen. – Foto: dagmar rutt

Ein Kumpeltyp, der auch autoritär sein kann: Stockdorf hat einen neuen Cheftrainer

Trainer beim Herzensverein

Der neue Stockdorfer Cheftrainer Darko Kadr war ein erfolgreicher Fußballer, bevor ihn Verletzungen ausbremsten.

Stockdorf – Jetzt ist er vom Jugendtrainer zum Cheftrainer des TV Stockdorf aufgerückt. Er soll aus dem jungen Kader eine aufstiegsreife Truppe formen. „Alles, was ich früher oft gemacht habe, mache ich heute vielleicht noch einmal im Monat“, sagt Stockdorfs neuer Cheftrainer Darko Kadr im Gespräch mit dem Münchner Merkur. Seitdem sein zweijähriger Sohn auf der Welt ist, hat das Familienleben die höchste Priorität im Alltag des Übungsleiters eingenommen – noch vor dem Fußball.

„Ab und zu gehe ich gerne mit meinen Freunden gut essen. Manchmal heben wir auch noch einen. Meistens bin ich aber einfach mit meinem Sohn und meiner Frau unterwegs und verbringe Zeit mit ihnen“, so Kadr weiter. Der 35-Jährige ist verheiratet und lebt mit seiner Frau seit mittlerweile knapp zehn Jahren in Gräfelfing.

Mit drei Jahren kam Kadr mit seiner Familie aus dem Irak nach Deutschland

Beruflich ist er ausgebildeter Kaufmann im Einzelhandel. Seine Ausbildung absolvierte Kadr bei der ehemaligen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann, ehe aufgrund der drohenden Pleite alle verbliebenen Märkte von Edeka aufgekauft wurden. Später war der Familienvater dann auch in der Marktleitung einer Edeka-Filiale tätig. Heute arbeitet Kadr für den Berliner Tonic-Hersteller Thomas Henry und ist dort im Außendienst aktiv.

Darko Kadr ist im Irak geboren und kam im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Über Aschaffenburg und den Münchner Stadtteil Giesing landete die junge Familie schließlich in München-Pasing, wo der heutige Fußballtrainer seine gesamte Jugend verbrachte. Seine jüngere Schwester wohnt in Großhadern und damit nicht weit vom heutigen Wohnort ihres Bruders. „Wir haben bis heute einen sehr guten Draht und sehen uns oft“, sagt Familienmensch Kadr.

Angekommen in der Bezirksliga hinderte Kadr seine Verletzungen an einem Karriereweg

Verrückt nach Fußball war der kleine Darko aber schon damals. Nachdem er seine ersten Schritte bei den Sportfreunden 03 Pasing gemacht hatte, wechselte er als C-Jugendlicher zum SV Planegg-Krailling, wo er bis zur höchsten Jugendmannschaft aktiv war. Kadr war selbst ein guter Fußballer, spielte im Herrenbereich für den SV Aubing in der Bezirksliga, ehe ihn Verletzungen auf seinem Karriereweg ausbremsten. Ein Freund überzeuge ihn schließlich im Jahr 2010 nach Stockdorf in die A-Klasse zu wechseln.

Seitdem hat Kadr die Turner nie wieder verlassen und ist fest mit dem Verein verbunden. Was den TV Stockdorf so besonders macht, ist für den Coach leicht zu erklären: „Es war direkt so ein familiäres Gefühl da. Mannschaftsabende gab es bei meinen anderen Vereinen zwar auch, aber es hat sich nicht so angefühlt wie hier. Wir waren eine echte Einheit. Ähnliches sehe ich auch bei der jetzigen Mannschaft“, erzählt der Coach.

Verabschieden konnte sich Kadr vom Fußball allerdings nicht und wurde somit Trainer

Schöne Erinnerungen an seine aktive Zeit als Spieler in Stockdorf hat Kadr viele. „Allein die ganzen Gauditurniere, die wir gespielt haben. Außerdem sind wir einmal im Jahr alle zusammen weggefahren“, erinnert er sich zurück. Aufgrund seines dritten Kreuzbandrisses musste der ehemalige Mittelfeldspieler seine Fußballschuhe mit Ende zwanzig allerdings an den Nagel hängen.

Dem Fußball vollends abschwören konnte Kadr aber nie: „Ich konnte nicht plötzlich komplett damit aufhören. Deshalb habe ich mir gedacht, ich helfe der Jugend und werde Trainer bei meinem Herzensverein.“ Insgesamt sechs Jahre begleitete Kadr seine Schützlinge, die nun im Sommer ebenfalls unter seiner Führung in den Herrenbereich des TV Stockdorf aufrücken werden, als Coach. Deshalb hat der langjährige Jugendtrainer auch ein gutes Gespür dafür, wie er mit Nachwuchsspielern umzugehen hat. „Man muss die verschiedenen Talente erkenne und dementsprechend fördern. Während ich im Training auch gerne mal der chillige Kumpel-Typ bin, kann ich am Spieltag, wenn es ernst wird, auch autoritär sein“, so Kadr. Das Ziel ist klar in Stockdorf: Kadr soll aus dem jungen Kader eine aufstiegsreife Truppe formen.

Aufrufe: 010.4.2024, 08:02 Uhr
Kilian DrexlAutor