2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Manni Schwabl – Franz Beckenbauer machte ihn zum Nationaspieler
Manni Schwabl – Franz Beckenbauer machte ihn zum Nationaspieler – Foto: Uwe Lein/dpa

„Ein großartiger Mensch mit Hang zum Bazi“ – Schwabl über Beckenbauer

Zum Tod von Franz Beckenbauer

Haching-Boss Mann Schwabl kannte Franz Beckenbauer nahezu sein gesamtes Leben lang.

Unterhaching – Manni Schwabl war gerade auf der Heimfahrt vom Testspiel beim SSV Jahn Regensburg, als ihn die Nachricht vom Tod Franz Beckenbauers erreichte. Natürlich kam die Nachricht auch für den Präsidenten der SpVgg Unterhaching nicht völlig überraschend, dennoch war sie ein Schock.

Schwabl (57), der als Kind in Bayern-Bettwäsche schlief, spricht in den allerhöchsten Tönen von Franz Beckenbauer. Der „Kaiser“ begleitete Schwabl nahezu sein gesamtes Leben. Der kleine Manni war acht Jahre alt, als er von daheim ausbüxte und von Holzkirchen mit dem Zug an den Tegernsee fuhr, wo der FC Bayern im Hotel Bachmair sein Trainingslager aufgeschlagen hatte. Schwabl ging auf Autogrammjagd und bekam vom Kaiser natürlich eines. Uns Sportreportern ist nicht bekannt, dass Beckenbauer jemals einen Autogrammwunsch ausgeschlagen hätte.

13 Jahre später wurde Schwabl (damals 21) vom damaligen Teamchef Beckenbauer in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Der Holzkirchner bestritt 1987 die Länderspiele gegen Brasilien und Argentinien (mit Diego Maradona). „Als ich mit dem Fahrstuhl auf mein Zimmer fuhr, traf ich den Franz. Als er tatsächlich Gute Nacht, Manni sagte, war ich total aufgeregt. Ich hab gleich meine Frau angerufen und ihr das erzählt“, erinnert sich Schwabl. Beckenbauer sei auch eine echte Respektsperson gewesen.

Seitdem hat man sich immer wieder gesehen. „Der Franz war ein total bodenständiger Mensch ohne jegliche Starallüren. Immer ganz normal und zu jedem freundlich und herzlich. Er war immer ehrlich an seinem Gegenüber interessiert. Er behandelte alle gleich und er hatte ein sehr großes Herz und hat viel geholfen, nicht nur mit seiner Stiftung“, erzählt Schwabl.

Gestern wurde auch bekannt, dass Beckenbauer wohl an Parkinson und beginnender Demenz litt. „Das muss für einen Macher wie ihn brutal gewesen sein“, mutmaßt Schwabl. „Vielleicht war es für ihn dann auch eine Erlösung.“

Dass der „Kaiser“ als grandioser Fußballer – für Schwabl zählt er neben Pele, Cruyff, Maradona und Messi zu den besten aller Zeiten („mit dem allerbesten Außenristpass“) – für immer in Erinnerung bleiben wird, sei ohnehin klar, sagt Schwabl.. Aber viel wichtiger sei es, dass er als großartiger Mensch mit einem Riesenherzen im Gedächtnis bleibt – „mit einem Hang zum Bazi“, zum liebenswürdigen Bazi. (Robert Gasser)

Servus Franz, mach’s guad: Alle, die mit Franz Beckenbauer zu tun hatten, sprechen nur in den allerhöchsten Tönen über den „Kaiser“.
Servus Franz, mach’s guad: Alle, die mit Franz Beckenbauer zu tun hatten, sprechen nur in den allerhöchsten Tönen über den „Kaiser“. – Foto: dpa

Aufrufe: 09.1.2024, 16:56 Uhr
Robert GasserAutor